Montag, 19. Mai 2014

Kaarst 0 Große und kleine Flitzer bei "Kaarst Autal"

Der Rathausplatz war gestern Treffpunkt aller Autofans. Neben Neuwagen wurden auch Oldtimer und getunte Fahrzeuge ausgestellt. Mit Nutzfahrzeugen wurden auch Handwerker angesprochen. Dazu gab es eine Spielzeug-Bahn. Von Stefan Reinelt
Büttgen Das viel zitierte Cabrio-Wetter machte die Veranstalter von "Kaarst Autal" glücklich. Sonnenschein und Sommergefühle sorgten am Wochenende für regen Trubel auf dem Rathausplatz, wo die Händler der Region rund 100 Neufahrzeuge präsentierten. Einige lockten mit Gewinnspielen an ihre Stände. Leider gab's keinen Hauptpreis auf vier Rädern, dafür Uhren, WM-Pakete oder einer Reise nach Paris. Autos wollten die Aussteller dann doch lieber verkaufen statt sie zu verschenken.
Erstmals gehörte eine Ausstellung von Nutzfahrzeugen zur Veranstaltung. Mit Kleintransportern, Pritschenwagen oder dem "7,5-Tonner" sollten Handwerker als weitere Zielgruppe angesprochen werden. Ein bulliger Laster zog die Blicke schon von weitem auf sich. Ein Besucher dachte zunächst, es wäre der Toilettenwagen - und immerhin: sanitäre Anlagen waren im Inneren des Fahrzeugs tatsächlich vorhanden, aber auch ein Koje mit Bett. Es handelte sich nämlich um den Wüsten-Truck von Wilfried Burghartz. Der Inhaber eines Kaarster Autohauses hat damit bereits auf einigen Touren durch Afrika die Dünen der Wüste problemlos überquert.
Solche Strapazen würde Robin Bös seinem Oldtimer nicht zumuten. Sein "Ford Modell B Roadster Hot Rod" ist in der deutschen Klassiker-Szene eine echte Rarität, und so hat er auch viele Jahre nach dem Wagen aus dem Jahr 1932 gesucht. "Dieser Wagen ist der Inbegriff eines Hot Rods", sagte er. Der große Kühlergrill ist sein Markenzeichen. Die jungen Leute der 1930er Jahre nutzten den Hot Rod für illegale Straßenrennen. Um noch schneller zu sein, wurden Kotflügel, Motorhaube und Windschutzscheibe abmontiert. Jahrzehnte später wurde der Wagen in einer Scheune wiederentdeckt, Original sind nur Karosserie und Chassis. Drei Jahre dauerte die Restaurierung, seit einem Jahr ist der Wagen im Besitz von Bös.
Der Hot Rod ist also nicht nur ein Oldtimer, sondern könnte sich auch zur Tuner-Szene zählen. Die bekam bei "Kaarst Autal" vor dem Rathaus ihren eigenen Platz und bot mit einem Ferrari oder einem Audi R8 echte Hingucker. Welche Idee Sebastian Büttgenbach bei seinem VW Beetle verfolgte, war auch kaum zu übersehen. Mit schwarzer Folie hat er den Käfer-Nachfolger im Stile eines amerikanischen Polizeiautos inklusive Blaulicht gestaltet. Direkt daneben präsentierte Marcel Geers sein VW Golf 1 Cabrio, Baujahr 1991. "Ich habe es in einem schlechten Zustand bekommen. Das Verdeck war kaputt, das Wasser stand im Fahrzeuginneren. Fast ein Jahr habe ich den Wagen restauriert", erzählte er. Mit zwei Freunden teilt er sich eine Halle zum Schrauben und Basteln, denn der Youngtimer bleibe eine ewige Baustelle, sagte Geers.
Bei einem Oldtimertreffen entdeckt wurde Ute Kampshoff vom Café "Turmhaus" aus Südlohn. Sie bringt ihre Kaffeemaschine auf einer "Ape" von Piaggio aus dem Jahr 1969 mit. Der Vorster Gerd Dicks ist mit seinem 1986er Rallyewagen bereits ein fester Bestandteil von "Kaarst Autal". Dafür nahm er sich sogar an seinem 62. Geburtstag gestern nichts anderes vor.
Quelle: NGZ

Keine Kommentare: