Samstag, 22. März 2014

Neuss Was Wähler von der Politik erwarten

In rund zwei Monaten ist Kommunalwahl in NRW. Vereine und Verbände aus Neuss schildern ihre Wünsche an die Politik. Von Christian Schwarz
 
Am 25. Mai ist Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen. In der NGZ schildern Vereine und Verbände aus unterschiedlichen Bereichen ihre Erwartungen an die Neusser Politik nach der Wahl.
Schulen Achim Fischer, Sprecher der Neusser Schulleiter, fordert einen Runden Tisch, um die Schullandschaft neu zu gestalten. An diesem sollen sich "die Schulleiter aller weiterführenden Schulen und der Grundschulen sowie Vertreter aus Verwaltung und Politik zusammensetzen". Auch das viel diskutierte Thema Inklusion müsse dort zur Sprache kommen, so Fischer. Zudem würde sich der Schulleiter der Janusz-Korczak-Gesamtschule wünschen, dass notwendige Reparaturen an Schulen zügiger erfolgen: "Man muss sich auch einmal fragen, welchen Stellenwert die jungen Bürger haben. Es geht dabei ja nicht um goldene Wasserhähne für die Lehrer."
Inklusion Ursula von Schönfeld, Vorsitzende der Initiative gemeinsam leben & lernen (IGLL) in Neuss, wünscht sich eine zielführende Planung der Inklusion im Rhein-Kreis und in den kreisangehörigen Städten und Gemeinden: "Hierzu gehört eine möglichst zügige Vorlage eines klaren und umfassenden Konzepts zur Inklusion in Neuss, mit dem diese fest in unserer Schullandschaft verankert wird." Zudem solle es den "Aufbau von anerkannten Abschlüssen oder Qualifizierungen für Menschen mit Behinderung" geben. Ein Thema, das auch der Lebenshilfe Neuss sehr wichtig ist. "Wir erleben innerhalb der Stadt bereits eine große Offenheit. Deshalb hoffen wir, dass das Thema auch weiterhin in der Politik ein offenes Ohr finden wird", sagt Winfried Janßen, Geschäftsführer bei der Lebenshilfe.
Sport Nach Ansicht von Gösta Müller, Geschäftsführer des Stadtsportverbands (SSV), müsste der Sport in Neuss eine stärkere Lobby bekommen: "Wir müssen viele Aufgaben bewältigen – der Sport kümmert sich beispielsweise um die Themen Inklusion, Integration und Gesundheit." Zudem würde sich der SSV einen Sportentwicklungsplan wünschen, um Maßnahmen besser zu organisieren: "Vieles läuft momentan nach dem Gießkannenprinzip." Auch wäre eine verstärkte Kooperation von Schulen mit den Sportvereinen sinnvoll: "Aufgrund der Ganztagsschulen kommt der Vereinssport etwas zu kurz."

Umwelt In Neuss ist die Natur oft gefährdet und muss Neubaugebieten, Sanierungen und Straßen weichen, findet Margret Otte-Deiringer vom BUND Neuss-Kaarst. Deshalb sei es wünschenswert, dass "in der Bauleitplanung nach der für die Natur verträglichsten Lösung für Bauvorhaben gesucht wird oder auch, wenn nötig, auf Bebauungen verzichtet wird". Als Standard für großflächige Gewerbebauten sei zudem wünschenswert, dass "Gründächer als klimatischer Ausgleich für die Versiegelung des Bodens vorgegeben werden". Zudem solle in Neuss eine Offensive gestartet werden, um mehr Menschen in Busse und Bahnen zu locken. "Fahrpreise müssen so gestaltet sein, dass es sich lohnt, das Auto zu Hause stehen zu lassen", sagt Otte-Deiringer.
Soziales In sozialen Fragen gebe es bereits eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt. Die müsse man aufrecht erhalten, sagt Christoph Havers. Vorstandsvorsitzender der Diakonie in Neuss. Besonders notwendig sei dies beim erforderlichen Ausbau der Kindertagesstätten – die Diakonie ist auch Kita-Träger: "Hier müssen wir am Ball bleiben." Lob kommt auch von der Lebenshilfe Neuss: "Die vertrauensvolle Zusammenarbeit muss fortgesetzt werden", sagt Winfried Janßen.
Quelle: NGZ

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