Donnerstag, 13. Februar 2014

Grevenbroich Minister lobt modernes Quartier am Flutgraben

Das vom Bauverein neugestaltete Viertel hat Vorbildfunktion. Davon könnten selbst größere Städte lernen, sagt Minister Michael Groschek. Von Wiljo Piel
 
Ein dickes Lob erhielt der Bauverein gestern von Michael Groschek. Der NRW-Minister bezeichnete das neugestaltete Flutgraben-Viertel als ein landesweit herausragendes Beispiel für gelungene Quartiersentwicklung. "Hier wurde öffentliches Geld sinnvoll in die Erneuerung eines vorhandenen Bestandes investiert", meinte er mit Blick auf die vier neuen Häuser mit insgesamt 62 Wohnungen. Groschek kündigte an, die Ergebnisse aus Grevenbroich demnächst bei einer Fachtagung in Essen darzustellen – auch weil größere Städte davon lernen könnten.
Anlass für den Ministerbesuch war die Übergabe der neuen Gebäude, die in knapp vierjähriger Bauzeit fertiggestellt werden konnten. Zentraler Punkt des innenstadtnahen Quartiers ist ein begrünter Innenhof, der mit "Der Familie" geschmückt wurde, einer monumentalen Skulpturengruppe des Neusser Künstlers Dieter Patt.
Die vier farbigen Betonplastiken, die gestern enthüllt wurden, seien ein Sinnbild für die neu geschaffene Wohnlandschaft, betonte Professor Hans-Rainer Willmen vom Kunstverein: Das Quartier gebe Geborgenheit, wie sie nur eine Familie bieten könne.
Ein weiteres Patt-Kunstwerk – eine etwa zwölf Meter Glas-Installation mit dem Titel "Auf dem Weg" – soll die Besucher in den Park geleiten. Diese Passage würde Architekt Günter Quasten gerne mit einer Brücke über den Flutgraben zum gegenüberliegenden Finlay-Park erweitern. "Nicht nur, um Wege zu verkürzen", meinte der Stadtplaner.
Vielmehr sollte sie auch ein Symbol dafür sein, dass das in Vergessenheit geratene und in die Jahre gekommene Quartier aus der Vergangenheit herausgehoben wurde – "um zu einem Vorzeigeviertel der Innenstadt zu werden", betonte Quasten
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Dass der Bauverein in den vergangenen Jahren kräftig in die Erneuerung seines Wohnungsbestandes in Grevenbroich investierte, lobte vor allem Vize-Bürgermeister Edmund Feuster: "Damit wurde zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung beigetragen – das war vorausschauend und mutig", unterstrich er. Das Engagement des Bauvereins sei in Grevenbroich "dringend erwünscht", betonte Feuster.
Mit dem Wohnungsbau-Projekt am Flutgraben sei der Wunsch nach "schönem Wohnen" realisiert worden, erklärte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der sich von der Leistung der Genossenschaft beeindruckt zeigte: "Was hier entstanden ist, hätte man vor 40 bis 50 Jahren noch als Utopie bezeichnet." Lobende Worte gab es auch von Alexander Rychter, dem Direktor des Verbandes der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland-Westfalen: Die Bedeutung, die der Bauverein für die Stadt Grevenbroich genieße, sei nicht selbstverständlich, meinte er.
"Weitere Schritte werden folgen, das sieht unser Investitionsplan vor", kündigte Bernd Kummer, Aufsichtsratsvorsitzender des Bauvereins, an. Handlungskonzepte würden nicht in Bücherregalen verstauben, sondern aktiv umgesetzt.
Quelle: NGZ

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