Mittwoch, 19. Februar 2014

Grevenbroich Hülchrather eröffnen Krematorium für Tiere hinter der Stadtgrenze

Ob Hund, Katze, Maus, Papagei oder Wellensittich: Wenn ein Haustier stirbt oder eingeschläfert werden muss, ist das für die Besitzer häufig ein echter Trauerfall – fast so, als hätten sie einen menschlichen Angehörigen verloren. Von Christian Kandzorra
 
Nicht jeder will seinen tierischen Gefährten etwa auf einem Tierfriedhof beerdigen – eine Alternative: eine Einäscherung in einem Tierkrematorium. Eine solche Einrichtung wollten Gisela und Hans-Jürgen Eckstein ursprünglich in Grevenbroich eröffnen, doch ihre Grundstücks-Anträge wurden – wie sie erzählen – mehrfach abgelehnt. Nun haben sich die beiden Hülchrather an der Stadtgrenze zu Grevenbroich, im Bedburger Gewerbegebiet, selbstständig gemacht.
Die Nachfrage ist groß: "Wir betreiben im Städtedreieck Köln, Düsselsorf, Aachen das einzige Krematorium für Tiere", sagt Hans-Jürgen Eckstein (58). In einer Ausstellung bieten sie zahlreiche verschiedene Urnen für die Asche der Tiere an – etwa eine in Herzform mit einer Hundetatze. "Viele Leute schätzen es, ihr Tier persönlich bis zum Schluss begleiten zu können", sagt Gisela Eckstein (54).
An der Robert-Bosch-Straße hatte das Hülchrather Paar ein bereits bestehendes Gebäude erworben. Der fast sieben Jahre andauernde Kampf um ein Grundstück für das Krematorium war damit beendet. In Grevenbroich sei ihre Idee, so Gisela und Hans-Jürgen Eckstei, bis zuletzt fast gänzlich auf Ablehnung gestoßen – nur eine Fläche im Gewerbegebiet Ost, die bis heute nicht erschlossen ist, sei der Familie angeboten worden.

"Ein Tierkrematorium ist ein sehr emotional vorbelastetes Thema. Viele Leute wollen sich gar nicht richtig mit damit auseinandersetzen, weil es vielleicht mit schlechten Gerüchen oder anderen Belastungen in Verbindung gebracht wird", erklärt sich Hans-Jürgen Eckstein die Ablehnung der Idee in Grevenbroicher Ratsgremien. Doch das sei nicht der Fall: "Wir sind keine Tiervernichtungsanlage. Wir äschern Kleintiere auf Nachfrage ihrer Besitzer ein, damit sie sich von ihrem Tier würdevoll verabschieden können", so Gisela Eckstein.
24 Stunden ist das Tierkrematorium erreichbar, auf Wunsch werden verstorbene Tiere auch abgeholt. "Die Besitzer können sich bei uns sogar in einem eigens dafür geschaffenen Trauerraum von ihrem Tier verabschieden." Viele Halter würden die Asche ihres Tiers auch mit nach Hause nehmen, was in Deutschland nicht verboten ist.
Quelle: NGZ

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