Donnerstag, 26. Mai 2011

Kreisjugendamt bietet Hilfe für Familien in Rommerskirchen an

rhein-kreis-neuss.de Ein 16-jähriger, der mit seinem frisierten Roller von der Polizei erwischt wird, muss in der Regel keine Geldstrafe zahlen, sondern Sozialstunden ableisten. Wo er das macht und wie lange - das legt bei Jugendlichen aus Rommerskirchen Jörg Matzen vom Kreisjugendamt in Absprache mit dem Jugendgericht fest. "Alle Strafverfahren gegen Jugendliche gehen über meinen Schreibtisch", berichtet der Sozialpädagoge. "Das sind in Rommerskirchen zwar nicht ungewöhnlich viele, aber auch hier gibt es hin und wieder Jugendliche, die gegen das Gesetz verstoßen."
Dabei hat Jörg Matzen das Interesse der jungen Straftäter im Blick: Für den 52-Jährigen steht der Erziehungsgedanke im Vordergrund, und er versucht, die Jugendlichen zu begleiten und zu unterstützen. Er macht sich bei Hausbesuchen ein Bild von dessen familiärer Situation und empfiehlt dem Gericht eine angemessene Strafe. Darüber hinaus ist der Jugendamtsmitarbeiter häufig vor Ort, wenn die Jugendlichen ihre Sozialstunden zum Beispiel als Gärtnergehilfe im Altenheim oder beim Bauhof der Gemeinde oder als Aushilfe im Tierheim ableisten.
Positiv für Jörg Matzen: Rommerskirchen hat keinen sozialen Brennpunkt. "Hier ist die Welt noch in Ordnung", findet der verheiratete Vater von drei erwachsenen Söhnen und Großvater eines zweijährigen Enkelsohnes und führt aus: "Die meisten Jugendlichen sind sehr gut in das örtliche Vereinswesen, in die kirchliche oder öffentliche Jugendarbeit oder aber in die Jugendfeuerwehr oder bei den Rettungsdiensten eingebunden." Der Wahl-Mönchengladbacher, der in Grevenbroich aufwuchs und sich heute noch als "Schloßstädter" fühlt, war selbst viele Jahre als Ehrenamtler in der evangelischen Kirche in Grevenbroichs Stadtmitte aktiv und weiß, dass Treffpunkte und Sportvereine zu einem guten sozialen Miteinander beitragen. Als leidenschaftlicher Sportler betreute der Kreismitarbeiter, der sich mit Laufen, Radfahren und Training im Fitness-Studio fit hält, außerdem die Fußballjugend der SG Orken und des BV Wevelinghoven.
Nach Rommerskirchen kam der Diplom-Sozialpädagoge, der bereits seit 24 Jahren in der Abteilung "Hilfe zur Erziehung" des Kreisjugendamtes tätig ist, vor 15 Jahren. Gemeinsam mit seiner Kollegin Heike Schmidt hat Jörg Matzen immer ein offenes Ohr für Bürger mit Fragen rund um die Erziehung. Er betont: "Wir sind häufig im Gemeindegebiet unterwegs, aber wir ermutigen auch jeden dazu, uns im Büro an der Giller Straße zu besuchen."
Für Jörg Matzen ist die Mischung in Rommerskirchen "aus alteingesessenen und zugezogenen Familien" ideal. Er erlebt die Menschen als sehr bodenständig, gradlinig, ehrlich und hilfsbereit. Diese Eigenschaften kommen ihm bei der täglichen Arbeit zu Gute: Wenn zum Beispiel eine Familie in Not gerät, weil die alleinerziehende Mutter ins Krankenhaus muss, springen häufig die Nachbarn kurzfristig als Helfer ein. In der ländlichen 12.000-Einwohner-Gemeinde funktionieren die sozialen Netzwerke. So sorgen kurze Wege dafür, dass das Kreisjugendamt eng mit Kindergärten, Schulen und Behörden zusammen arbeitet.
Das Kreisjugendamt unter Leitung von Norbert Dierselhuis ist zuständig für die rund 70.000 Einwohner Korschenbroich, Jüchen und Rommerskirchen. Zu den Aufgaben gehört die Jugendgerichtshilfe ebenso wie die Jugend- und Familienhilfe, der Pflegekinderdienst und die Adoptionsvermittlung. Darüber hinaus beantworten die Mitarbeiter Fragen rund um frühkindliche Bildung in Kindertagesstätten und zu Themen wie Unterhaltsangelegenheiten, Sorgerecht bei Trennung und Scheidung, Jugendfreizeitangeboten, Spielbus, Jugendschutz und vielem mehr.

Dienststelle Rommerskirchen:

Giller Straße 2
41569 Rommerskirchen
Tel.: 02183/81393

Sprechzeiten:

montags bis donnerstags 8:30 bis 12:00 und 13:30 bis 15:30 Uhr
freitags 8:30 bis 12:00 Uhr

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