Mittwoch, 16. März 2011

Neurath: Kraftwerkswärme für Tomaten

gabot.de In der Nachbarschaft des Kraftwerks Neurath in Grevenbroich entsteht der größte Gewächshauspark in NRW, in dem Tomaten angebaut werden sollen. Mit dem Kraftwerksbetreiber RWE Power haben die Gründer einen Partner gefunden, der sowohl das dazu notwendige Grundstück bereitstellt, als auch preiswerte Wärme aus dem Kraftwerk liefert. Für den dafür nötigen Umbau des bestehenden Fernwärmenetzes, mit dem auch Wohnhäuser im Ortsteil Neurath beheizt werden, nimmt das Unternehmen mehr als eine Million Euro in die Hand. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen. Dr. Uhlig, Leiter Kraftwerke Frimmersdorf und Neurath: „Mit diesem Gartenbauprojekt haben wir die Chance Technologien für die effiziente Nutzung von Niedertemperaturwärme unserer Kraftwerke weiterzuentwickeln.“

Die Projektidee entstand vor rund zwei Jahren gemeinsam vom Rhein-Kreis-Neuss, der Landgard e. G. und RWE Power. Vier Gärtner, die bereits im Raum Straelen-Krefeld in eigenen Anlagen erfolgreich Tomaten züchteten, schlossen sich als Projektpartner für dieses Vorhaben zusammen. Mit Unterstützung der Erzeugerorganisation Landgard e. G., die das Gemüse vermarktet, wurden die Pläne weiterentwickelt.

Mindestens 20.000 Quadratmeter Glasgewächshäuser soll der Park nach Fertigstellung aller Bauabschnitte aufweisen. Davon werden im ersten Bauabschnitt neben den notwendigen Gebäuden für Technik, Lagerung und Verpackung bereits 110.000 Quadratmeter Fläche unter Glas gebaut.

Bisher sind Gewächshausparks dieser Größenordnung in Deutschland noch selten. „Eine zukunftsfähige Gemüseproduktion benötigt schlagkräftige Betriebe. Der Zusammenschluss von vier erfahrenen Gärtnern, die Unterstützung von Landgard e. G. und des Kraftwerks Neurath sichern den Erfolg des Projekts und schaffen schon im ersten Bauabschnitt über 20 Arbeitsplätze auf allen Qualifizierungsstufen des Unternehmens“, so Carsten Knodt, Tomatengärtner aus Tönisvorst, und einer der vier Neurather Unternehmer.

Die Stadt Grevenbroich hat die Ansiedlung aktiv unterstützt und erste Baugenehmigungen ausgesprochen. Das Gelände ist bereits eingeebnet und der Graben, in dem das Regenwasser gesammelt werden soll, ausgehoben. Anfang Dezember wurden die ersten Fundamente gegossen. Wenn die Wetterlage es zulässt, sollen im Januar schon die ersten Stützen der Gewächshäuser aufgestellt werden. „Im Frühjahr sollen die ersten Pflanzen gesetzt werden, damit wir im Sommer täglich ernten können. Wir erwarten einen Ertrag von 5.500 bis 6.000 t Tomaten pro Jahr“, so Dirk Drißen, Gärtner aus Nettetal und künftiger Betriebsleiter. (Quelle: RWE)

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