Montag, 5. Mai 2014

Neuss 0 RLT präsentiert Spielplan in Bühnenshow

Die vier Kardinaltugenden werden in den nächsten vier Jahren Thema im Rheinischen Landestheater sein. Los geht es im neuen Programm mit der Weisheit. Es wurde gestern im Studio an der Oberstraße präsentiert. Von Jascha Huschauer
 
Durch Nebel und grünes Licht kommen sie auf die Bühne. Schwarz gekleidet, mit Sonnenbrille - alles ganz geheimnissvoll. Schließlich sind sie noch unbekannt und sollen in den kommenden vier Jahren erkundet werden. Vier Schauspieler sind es. Sie verkörpern die vier Kardinaltugenden Weisheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung. An ihnen orientiert sich das Programm des Rheinischen Landestheaters (RLT) in den kommenden vier Spielzeiten. Gestern standen sie gemeinsam auf der Bühne, als das Programm für die Spielzeit 2014/15 in einer öffentlichen Show vorgestellt wurde.
"Jeder wird durch sein bisheriges Leben und seine Umwelt in ein Gefängnis gepresst", sagen die vier, gespielt von Linda Riebau, Andre Felgenhauer, Ulrike Knobloch und Rainer Scharenberg. Um daraus auszubrechen, müsse man sich mit ihnen auseinandersetzen.
Zuerst tritt die Weisheit vor. "Auf mich werden wir uns zuerst konzentrieren", sagt sie. Denn das Programm für 2014/15 wird ganz auf die Weisheit zugeschnitten sein. Im Programmheft wird die Weisheit übrigens immer mit einem "Hashtag" (#) versehen, das in sozialen Netzwerken wie Twitter zur Verschlagwortung dient. "Tugenden erwachsen aus einer inneren Haltung, sie setzen einen klaren, wachen Blick auf die Welt und auf sich selbst voraus", schreibt Intendantin Bettina Jahnke im Programmheft. Wegen einer Zugverspätung konnte sie gestern nicht das Grußwort halten.
Gekommen sind rund 100 Gäste, um schon mal in das ein oder andere Stück hineinzuschnuppern. Etwa Hans-Rainer Willmen und Claudia Schmitz vom Kunstverein Grevenbroich. "Wir stellen für unsere Mitglieder immer ein kleines Abo für das Rheinische Landestheater zusammen", erklärt Schmitz. Da wollen sie natürlich die besten Stücke aussuchen. "Es hilft bei der Entscheidungsfindung, wenn man schon mal Ausschnitte zu sehen bekommt", erklärt Willmen.
Szenen aus sieben Stücken werden bei der Präsentation zu einer Collage verwoben. Etwa aus der Komödie "Pension Schöller". Egon, der Neffe des Pensionsbesitzers, berichtet von seinem Plan, Schauspieler zu werden. Für ihn kein Problem, für den Zuschauer aber äußerst komisch: Egon spricht statt eines "n" immer ein "l". So zitiert er leidenschaftlich aus "Schinners Wannenstein" oder aus "Romeo und Junia".
Nachdenklicher stimmt "Das Himbeerreich". Es dreht sich um die Welt der Finanzmärkte und ihre Akteure. Es ist das Stück zur Finanzkrise. Andreas Veiel hat es auf Grundlage von 1400 Interviewseiten mit 25 Bankern geschrieben. Musikalisch wird es bei "Für mich soll's rote Rosen regnen" und "Das Appartement", düster bei "Das Ende des Regens" und lustig mit den Komödien "Die Macht der Gewohnheit" und "Der Revisor". Das komplette Programm gibt es als Heft und im Internet unter: www.rlt-neuss.de
Quelle: NGZ

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