Mittwoch, 8. Januar 2014

Neuss Naturschützer wollen Feuchtbiotop retten

Die UPS-Stuftung unterstützt den Neusser Naturschutzbund Nabu mit einer Spende in Höhe von 22 000 Euro. Mit dem Geld wollen die Umweltschützer das Feuchtbiotop "Am Zedernweg" retten – dies droht nämlich, auszutrocknen. Von Stefan Reinelt
Das Feuchtbiotop "Am Zedernweg" entlang des Norfbachs wird seinem Namen derzeit nicht gerecht, denn es ist ausgetrocknet. Das ist einerseits untypisch für diese Jahreszeit, der Naturschutzbund Nabu beobachtet dieses Problem allerdings schon länger. Seit einem knappen Jahr fehlt der Fläche die Feuchtigkeit. Eine Landschaft voller saftigem Grün kann Nabu-Sprecher Hans-Jörg Wagner derzeit nur auf einem Bild von 2006 zeigen.
Abhilfe soll nun eine neue Grundwasserpumpe schaffen, die von der Nabu-Ortsgruppe Neuss mit Hilfe der UPS-Stiftung angeschafft werden kann. 22 000 Euro haben die Naturschützer dafür als Spende erhalten. Die Pumpe ermöglicht eine saisonal bedingte Einleitung von Grundwasser, um das Biotop als Lebensraum für Libellen- und Amphibienarten dauerhaft aufrecht zu erhalten. Bisher bemühten sich die Umweltschützer, dies mit einer mobilen Benzinpumpe zu erledigen.
"Die macht aber sehr viel Lärm und stört die Anwohner, die hier direkt nebenan wohnen", sagt Hans-Jörg Wagner. Die neue Elektro-Pumpe sei deutlich leiser und werde zudem direkt am Grundwasserbrunnen installiert, der versteckt zwischen Biotop und Norfbach liegt. Mit der Spende von UPS werden der Kauf der Pumpe sowie die Tiefbauarbeiten für den Kabelkanal vom Verteilerkasten bis zum Brunnen finanziert. Kontakte zueinander pflegen beide Seiten schon länger, zuletzt sammelten Mitarbeiter des Logistikers, der seinen Deutschlandsitz in Neuss hat, gemeinsam mit den Naturschützern Müll in den Rheinauen am Rheinparkcenter. "Als Logistikunternehmen geht es bei uns natürlich nicht ganz ohne Emission, aber wir tun unser Möglichstes, um einen Beitrag für ein gesundes natürliches Umfeld zu leisten. Mit unserer Hauptverwaltung in Neuss sind wir zudem ein Teil der Nachbarschaft, in der wir uns dann auch engagieren möchten", sagt Unternehmenssprecher Thomas Schlichting.
Das Feuchtbiotop "Am Zedernweg" wurde 2001 von der Stadt Neuss als künstliches Kleingewässer mit einer Gesamtfläche von rund 2000 Quadratmetern angelegt. Über 2000 Wasserpflanzen und 5000 Quadratmeter Wildwieseneinsaat bildeten damals die Grundbepflanzung. Bisher konnte der Nabu dort 20 Libellenarten nachweisen und diverse Froscharten beobachten. Um deren Laich vor dem Austrocknen zu schützen, muss dem Biotop mit der Pumpe Wasser zugeführt werden. Seit zwei Jahren kümmert sich der Nabu um das Biotop. Ein konkreter Vertrag für Pflege oder eine Trägerschaft wurde mit der Stadt bisher nicht geschlossen. Zurzeit warten die Umweltschützer auf die Genehmigung, um den Kabelkanal zu legen. Wer später den Strom für den Betrieb der Elektro-Pumpe zahlen soll, ist offen. Ein Sponsor wird gesucht. Bis Ende Februar wird sich der Nabu um den Rückschnitt der Pflanzen kümmern, bis Ende September sind wegen des Vogelschutzes keine Arbeiten erlaubt. Daher kann die Pumpe frühestens im Herbst installiert werden.
Quelle: NGZ

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