Mittwoch, 8. Januar 2014

Dormagen „Bürgermeister-Duell“: Hoffmann gegen Lierenfeld

Bei der Mitgliederversammlung der CDU wird Amtsinhaber Peter-Olaf Hoffmann der einzige Bürgermeister-Kandidat sein. Mögliche Mitbewerber wagen nicht, ihn herauszufordern. Der SPD-Herausforderer wird wohl Erik Lierenfeld sein. Von Klaus D. Schumilas
Dienstagmittag erreichte die brisante E-Mail die Wahlkreisinhaber sowie Mitglieder des Stadtverbandsvorstandes der CDU: Danach wird es "aus heutiger Sicht" bei der Mitgliederversammlung der Christdemokraten am 6. Februar zu keiner weiteren Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters kommen. Damit ist Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann der einzige Bewerber.
Die Mitteilung von André Heryschek ist ein schwerer Schlag für die parteiinternen Gegner Hoffmanns. "Ich hätte mir persönlich gewünscht, dass wir den eingeschlagenen Weg der Erneuerung der Partei bei der Suche des Bürgermeister-Kandidaten hätten fortsetzen können", sagt der Partei-Vorsitzende und lässt damit keinen Zweifel an seiner Haltung offen.
Der für die Hoffmann-Gegner als Bürgermeister-Kandidat vorgesehene Ulrich Cyprian hatte sich offenbar erst lange nicht konkret geäußert und jetzt abgesagt. Die Dormagener CDU habe, so sagte der Krefelder Kämmerer, einen Bürgermeister-Kandidaten, daher stelle sich die Frage nicht. Cyprian sollte bereits 2009 der CDU-Kandidat werden, zog aber nach einer Auseinandersetzung mit seinem Mitbewerber Norbert Dahmen zurück.
Jetzt traut er sich (wieder) nicht, sagen einige Christdemokraten enttäuscht. Auch nicht mehr als Gedankenspiele waren Stadtkämmerer Kai Uffelmann, der nicht gegen seinen Rathaus-Chef antreten würde, und Jo Deußen (Verzicht aus familiären Gründen). Ob aus der Kandidaten-Frage eine handfeste Partei-Krise kurz vor der Wahl erwächst, erschien Dienstag nicht ausgeschlossen.
Es kursierten bereits Gerüchte, wonach Mitglieder des Parteivorstandes über einen Rücktritt nachdenken, weil sie nicht bereit seien, für einen CDU-Kandidaten Hoffmann Wahlkampf zu machen. Heryschek mochte das für sich so nicht direkt bestätigen, er kündigte an, die neue Situation auf der Vorstandssitzung am kommenden Montag diskutieren zu wollen.
Bürgermeister Hoffmann bezeichnete die neue Entwicklung als einen "Akt der Befriedung". Er sieht darin die "Chance der CDU für ein geschlossenes Auftreten. Ich bin überzeugt, dass die Partei zusammenhalten wird. Denn es gibt ein gemeinsames Ziel: den Wahlerfolg am 25. Mai." Mit Blick auf seine parteiinternen Widersacher räumte er ein, dass bei der Art und Weise des Umgangs miteinander "manches zu hinterfragen ist. Das können wir hinter verschlossenen Türen tun, wenn es das Ziel ist, sich nachher die Hand zu reichen".
Hoffmann wird es am 25. Mai, so kristallisiert es sich immer mehr heraus, auf Seiten der SPD mit Erik Lierenfeld als Herausforderer zu tun bekommen. Die Sozialdemokraten werden alsbald auch ihren Kandidaten benennen. Bislang galt Jugend- und Sozialdezernent Gerd Trzeszkowski (61), der 2009 gegen Hoffmann antrat, als weiterer Anwärter für das SPD-Kandidaten-Ticket. Doch plötzliche gesundheitliche Probleme lassen dies offenbar nicht mehr zu.
Lierenfeld ist Bürgermeister-Stellvertreter und bewarb sich für die letzte Landtagswahl als SPD-Kandidat. Dritter Bürgermeisterkandidat ist Hans-Joachim Woitzik von der Zentrumspartei.
Quelle: NGZ

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