presseportal.de Meerbusch (ots) - Die Polizei ermittelt gegen drei Personen, die im
Verdacht stehen, sich zumindest am Dienstag (6.11.) unter einem Vorwand
Zutritt zur Wohnung einer Seniorin verschafft zu haben, um sie dann zu
bestehlen. Möglicherweise gibt es weitere Opfer, die sich bislang nicht
an die Polizei gewandt haben. Zu den Festnahmen kam es am Dienstag
(6.11.) in Meerbusch-Osterath.
Eine Seniorin wurde am Montag
Vormittag (05.11.) das Opfer von Trickdieben. Gegen 11 Uhr klingelte es
Sturm an der Wohnungstür auf der Friedensstraße. Ein Unbekannter
erklärte der Frau, dass es im Haus nebenan einen Wasserschaden gegeben
hatte. Zwecks Kontrolle müsse eine Überprüfung in ihrer Wohnung
stattfinden. Ahnungslos ließ die Seniorin den Mann, der ein Funkgerät
dabei hatte, in ihr Bad. Während sie seinen Anweisungen Wasserhähne zu
betätigen folgte, kommunizierte der Unbekannte offensichtlich über das
Funkgerät mit einem möglichen Komplizen. Nachdem die "Überprüfung"
beendet war und der Mann das Weite gesucht hatte, wurde die ältere Frau
misstrauisch. Sie stellte fest, dass Bargeld und Schmuck fehlten.
Vermutlich hatte es ein Mittäter des "Wasserwerkers" in einem günstigen
Moment in die offene Wohnung geschafft und nach Beute gesucht.
Am
Dienstag (06.11.), auch wieder gegen 11 Uhr, erhielt die Polizei
Kenntnis von einem ähnlich gelagerten Vorfall in Osterath. Ein bis dahin
unbekannter Mann hatte sich Zutritt zur Wohnung einer Seniorin auf der
Lindenstraße verschafft. Auch hier war die Rede von einer Überprüfung.
Der Unbekannte kommunizierte mit einem Funkgerät mit einem möglichen
Komplizen und hantierte im Bad an Wasserhähnen und Heizungen. Nachdem er
das Haus verlassen hatte, bemerkte die ältere Frau neben dem Diebstahl
von Bargeld und einer EC-Karte auch den Verlust ihrer
Krankenkassenkarte.
Während der Unbekannte sich in der Wohnung
der Seniorin aufhielt, hatten aufmerksame Zeugen bereits die Polizei
informiert. Ihnen waren zwei verdächtige Personen auf der Straße
aufgefallen. Die Hinweisgeber hatten die Männer weiter beobachtet und
konnten eine Beschreibung abgeben. Die eingesetzten Polizeibeamten
bemerkten auf der Meerbuscher Straße einen VW Golf, in dem sich eine
Frau (47 Jahre) und zwei Männer (23 und 29 Jahre) befanden. Die
Ordnungshüter hielten das Mietfahrzeug an und führten eine Kontrolle
durch.
Inzwischen war der Seniorin der Trickdiebstahl
aufgefallen. Die Personenbeschreibung, die sie und die Zeugen abgegeben
hatten, stimmte nahezu mit dem Aussehen der kontrollierten Personen
überein.
Die Beamten stellten vermeintliches Diebesgut, darunter
die zuvor gestohlene Krankenkassenkarte, sowie Schmuck und mehrere
Handfunkgeräte bei dem Trio und im Auto sicher. Einige Schmuckstücke
konnten bisher keiner Straftat zugeordnet werden. Weitere Opfer, die
sich bisher nicht an die Polizei gewandt haben, werden gebeten sich zu
melden.
Die Ordnungshüter nahmen das Trio vorläufig fest. Die
Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen und die
Wohnung der Verdächtigen in Mönchengladbach nach Beweismitteln
durchsucht. Die Auswertungen und Ermittlungen dauern an.
Ob die
drei Personen auch für ähnlich gelagerte Straftaten der vergangenen Tage
in Betracht kommen (siehe Pressemeldung vom 02.11.2012, 14:11 Uhr
beziehungsweise Trickdiebstahl vom Montag (5.11.), 11 h), werden die
andauernden Ermittlungen ergeben.
Die Polizei rät:
Lassen
Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Bestellen Sie Unbekannte zu einem
späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
Wehren Sie sich energisch gegen zudringliche Besucher, sprechen Sie sie
laut an oder rufen Sie um Hilfe. Lassen Sie nur Handwerker in Ihre
Wohnung, die Sie selbst bestellt haben oder die von der Hausverwaltung
angekündigt worden sind. Verlangen Sie von Amtspersonen grundsätzlich
den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig auf Druck, Foto und
Stempel. Rufen Sie im Zweifel vor dem Einlass die entsprechende Behörde
oder die entsprechende Firma an. Suchen Sie deren Telefonnummer selbst
heraus.
Sollten weitere Personen Opfer von "falschen
Wasserwerkern" geworden sein und sich bislang nicht bei der Polizei
gemeldet haben, werde diese gebeten, Kontakt zu Kriminalkommissariat 12
unter der Telefonnummer 02131 3000 aufzunehmen.
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