Mittwoch, 7. November 2012

POL-NE: Trickdiebe gaben sich als "Wasserwerker" aus - Polizei nimmt tatverdächtiges Trio fest - weitere Geschädigte gesucht

presseportal.de Meerbusch (ots) - Die Polizei ermittelt gegen drei Personen, die im Verdacht stehen, sich zumindest am Dienstag (6.11.) unter einem Vorwand Zutritt zur Wohnung einer Seniorin verschafft zu haben, um sie dann zu bestehlen. Möglicherweise gibt es weitere Opfer, die sich bislang nicht an die Polizei gewandt haben. Zu den Festnahmen kam es am Dienstag (6.11.) in Meerbusch-Osterath.
Eine Seniorin wurde am Montag Vormittag (05.11.) das Opfer von Trickdieben. Gegen 11 Uhr klingelte es Sturm an der Wohnungstür auf der Friedensstraße. Ein Unbekannter erklärte der Frau, dass es im Haus nebenan einen Wasserschaden gegeben hatte. Zwecks Kontrolle müsse eine Überprüfung in ihrer Wohnung stattfinden. Ahnungslos ließ die Seniorin den Mann, der ein Funkgerät dabei hatte, in ihr Bad. Während sie seinen Anweisungen Wasserhähne zu betätigen folgte, kommunizierte der Unbekannte offensichtlich über das Funkgerät mit einem möglichen Komplizen. Nachdem die "Überprüfung" beendet war und der Mann das Weite gesucht hatte, wurde die ältere Frau misstrauisch. Sie stellte fest, dass Bargeld und Schmuck fehlten. Vermutlich hatte es ein Mittäter des "Wasserwerkers" in einem günstigen Moment in die offene Wohnung geschafft und nach Beute gesucht.
Am Dienstag (06.11.), auch wieder gegen 11 Uhr, erhielt die Polizei Kenntnis von einem ähnlich gelagerten Vorfall in Osterath. Ein bis dahin unbekannter Mann hatte sich Zutritt zur Wohnung einer Seniorin auf der Lindenstraße verschafft. Auch hier war die Rede von einer Überprüfung. Der Unbekannte kommunizierte mit einem Funkgerät mit einem möglichen Komplizen und hantierte im Bad an Wasserhähnen und Heizungen. Nachdem er das Haus verlassen hatte, bemerkte die ältere Frau neben dem Diebstahl von Bargeld und einer EC-Karte auch den Verlust ihrer Krankenkassenkarte.
Während der Unbekannte sich in der Wohnung der Seniorin aufhielt, hatten aufmerksame Zeugen bereits die Polizei informiert. Ihnen waren zwei verdächtige Personen auf der Straße aufgefallen. Die Hinweisgeber hatten die Männer weiter beobachtet und konnten eine Beschreibung abgeben. Die eingesetzten Polizeibeamten bemerkten auf der Meerbuscher Straße einen VW Golf, in dem sich eine Frau (47 Jahre) und zwei Männer (23 und 29 Jahre) befanden. Die Ordnungshüter hielten das Mietfahrzeug an und führten eine Kontrolle durch.
Inzwischen war der Seniorin der Trickdiebstahl aufgefallen. Die Personenbeschreibung, die sie und die Zeugen abgegeben hatten, stimmte nahezu mit dem Aussehen der kontrollierten Personen überein.
Die Beamten stellten vermeintliches Diebesgut, darunter die zuvor gestohlene Krankenkassenkarte, sowie Schmuck und mehrere Handfunkgeräte bei dem Trio und im Auto sicher. Einige Schmuckstücke konnten bisher keiner Straftat zugeordnet werden. Weitere Opfer, die sich bisher nicht an die Polizei gewandt haben, werden gebeten sich zu melden.
Die Ordnungshüter nahmen das Trio vorläufig fest. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen und die Wohnung der Verdächtigen in Mönchengladbach nach Beweismitteln durchsucht. Die Auswertungen und Ermittlungen dauern an.
Ob die drei Personen auch für ähnlich gelagerte Straftaten der vergangenen Tage in Betracht kommen (siehe Pressemeldung vom 02.11.2012, 14:11 Uhr beziehungsweise Trickdiebstahl vom Montag (5.11.), 11 h), werden die andauernden Ermittlungen ergeben.
Die Polizei rät:
Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Bestellen Sie Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist. Wehren Sie sich energisch gegen zudringliche Besucher, sprechen Sie sie laut an oder rufen Sie um Hilfe. Lassen Sie nur Handwerker in Ihre Wohnung, die Sie selbst bestellt haben oder die von der Hausverwaltung angekündigt worden sind. Verlangen Sie von Amtspersonen grundsätzlich den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig auf Druck, Foto und Stempel. Rufen Sie im Zweifel vor dem Einlass die entsprechende Behörde oder die entsprechende Firma an. Suchen Sie deren Telefonnummer selbst heraus.
Sollten weitere Personen Opfer von "falschen Wasserwerkern" geworden sein und sich bislang nicht bei der Polizei gemeldet haben, werde diese gebeten, Kontakt zu Kriminalkommissariat 12 unter der Telefonnummer 02131 3000 aufzunehmen.

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