Dienstag, 17. April 2012

POL-NE: Polizei warnt vor "Schockanrufen"

presseportal.de Neuss (ots) - Zum wiederholten Mal versuchten unbekannte Betrüger am Montag (16.04.) im Rhein-Kreis Neuss mit einer perfiden Masche an das Geld vornehmlich älterer Mitbürger zu kommen.
Die Täter rufen ihre Opfer an und täuschen eine Notsituation vor, an denen ein enges Familienmitglied beteiligt sei. Dabei tischen sie den Angerufenen eine Lügengeschichte auf, um die Opfer zu einer Geldübergabe zu veranlassen.
Gegen 15.20 Uhr erhielt eine 71-jährige Frau aus dem Erfttal den Anruf einer weiblichen Person, die sich als ihre Tochter ausgab. Sie schilderte der Angerufenen, einen schweren Unfall gehabt zu haben. Kurz darauf übernahm eine männliche Person das Gespräch und gab sich als Anwalt aus. Er verlangte mehrere tausend Euro für die Operation eines Kindes, das von ihrer Tochter bei einem Verkehrsunfall angefahren und verletzt worden sei. Andernfalls müsste die Tochter in ein Gefängnis. Die Seniorin ließ sich jedoch nicht beirren und setzte sich nach diesem Gespräch richtigerweise mit ihrer wahren Tochter in Verbindung, so dass sich der Betrugsversuch schnell herausstellte.
Einen ähnlichen Anruf erhielt kurz zuvor, gegen 15.15 Uhr, eine 15-jährige aus dem Stadionviertel.
Der Ablauf des Gesprächs war identisch, nur diesmal war angeblich die Mutter des Kindes an einem Unfall beteiligt. Auch hier reagierte die Angerufene richtig und setzte sich nach dem Telefonat mit ihrer Mutter in Verbindung.
In beiden Fällen kam es zu keiner Geldübergabe.
Bei den Opfern handelte es sich um russisch-stämmige Mitbürgerinnen, in einem Fall wurde das Gespräch in russischer Sprache geführt.
Die besondere Vorgehensweise bei der geschilderten Masche besteht darin, die potentiellen Opfer durch den Anruf in einen Schockzustand zu versetzen. Dadurch soll erreicht werden, dass sie nicht mehr rational denken und handeln.
Gerade hier rät die Polizei, ruhig zu bleiben. Ziehen Sie Dritte (Verwandte, öffentliche Stellen) hinzu und lassen sich den Sachverhalt immer bestätigen. Haben Sie dann noch Zweifel - informieren Sie die Polizei.

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