Mittwoch, 6. April 2011

Neuss Equus – bedrückend intensiv + Video

ngz-online.de Peter Shaffers Drama "Equus" wurde von Johann Wild am Theater am Schlachthof inszeniert. Die Aufführung vereint Schauspiel, Tanz und eigens dafür komponierte Musik.


Sa 02.04. I Sa 23.04. I So 24.04.
Do 12.05. I Do 09.06. I Mo 13.06. I Do 16.06. - 20 Uhr

Equus -- Blinde Pferde
Ein Psychogramm von Peter Shaffer.

In dem spektakulärem Stück brillierte Daniel Radcliffe (Harry Potter) in London. Das Theater am Schlachthof bringt das Stück mit Schauspielern, Tänzern und einer eigens für Neuss komponierten Musik auf die Bühne.

Der Psychiater Martin Dysart wird auf den Fall des 17-jährigen introvertierten Stallburschen Alan Strang angesetzt, der im Stall seines Arbeitgebers sechs Pferden mit einer Sichel das Augenlicht genommen hat. Nur langsam kann Dysart, selbst müde und ausgebrannt, zu dem Jungen vordringen. Alan ist das Produkt eines unemotionalen, überreligiösen Elternhauses, der eine geradezu mystische Beziehung zu den von ihm umsorgten Pferden eingegangen ist.

Eine Art Götterverehrung der Natur. Unter anderem durch Hypnose findet der Psychiater heraus, dass sich Alan nach dem erfolglosen sexuellen Kontakt zur gleichaltrigen Jill sich gegen die Tiere wendete.




Die Inszenierung von Peter Shaffers Theaterstück EQUUS, die am 01. April im Theater am Schlachthof Neuss ihre Premiere feiern wird, wird neben den schauspielerischen Elementen auch Tanz und eine von Andreas Steffens eigens für das Stück komponierte Musik beinhalten. Dabei wird der Tänzer Fernando Flores sowohl in der Rolle des Pferdes Nugget als auch in der des Pferdegottes Equus auftreten.

Die Inszenierung selber wird in einer Art geistigen Welt spielen, losgelöst von spezifischen Raum- und Zeitbezügen. So soll weniger der Verlauf der Handlung, als vielmehr die Psyche des Jungen, Alan Strang, und der anderen Protagonisten im Vordergrund stehen. Die vorrangigen Themen sind dabei zum Beispiel die Sehnsucht nach Leidenschaft, Liebe und Begegnung und die Verzweiflung, die aus der Nichterfüllung dieser Sehnsüchte resultiert. Diese Verzweiflung führt etwa bei Alan wiederum zu einer mythischen Götterverehrung der Natur, die an seiner Fixierung auf die Pferde deutlich wird.

Insgesamt soll es also in der Inszenierung um eine Art Erkundung der Psyche gehen und diese in Relation gestellt werden zu einer von zunehmender Entfremdung und Individualisierung geprägten Gegenwart.

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