Dabei fühlte sich die gebürtige Düsseldorferin erst einmal in eine andere Welt versetzt, als sie vor 34 Jahren ins abgeschiedene Elvekum zog. "Damals gab es die Fleher Brücke noch nicht, die K 30 führte mitten durchs Dorf, und ich verstand kein Wort Platt", erinnert sich die 52-Jährige schmunzelnd zurück. "Aber wer in unserer Dorfgemeinschaft mittun möchte, wird herzlich aufgenommen", machte sie selbst die Erfahrung.
Sie wollte mittun, ist seit nunmehr 21 Jahren Schatzmeisterin des Kapellenvereins und möchte aus Elvekum nicht mehr fort. Gemeinsam mit Ehemann Arno, Geschäftsführer und Archivar des Vereins "Einigkeit", und Vereins-Präsident Roland Woelk macht sie beim Dorfspaziergang auf Sehenswürdigkeiten aufmerksam, von denen manche der Initiative der rührigen Elvekumer zu verdanken sind. Etwa der "Dorfbrunnen", der in Eigenregie unweit seines Vorgängers errichtet wurde, oder der Lindenplatz samt Findling und Bank.
Was eine lebendige Dorfgemeinschaft zustande bringt, zeigen auch der alljährliche imposante Maibaum, das aus alten Feldbrandziegeln errichtete Bilderstöckchen mit der Josefsstatue am so genannten Liechweg oder das gut 150 Jahre alte Wegekreuz an der Buswendeschleife. Dessen Sanierung wurde durch das Preisgeld aus dem Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" finanziert. Gesellschaftlicher Mittelpunkt in Elvekum ist seit mehr als hundert Jahren die Gaststätte "Von Zons". Auf dem Vorplatz findet am Samstag das Dorf-Biwak statt. Dort soll auch nach etwa eineinhalb Stunden der Rundgang durch Elvekum gemütlich ausklingen.
Bis Ende Oktober laden Neuss Marketing und NGZ im Rahmen der Reihe "Neusser Kanten" alle zwei Wochen zu Aktiv-Touren ein, um den Neussern ihre Stadt unter ungewohnten Blickwinkeln näher zu bringen. Zu Fuß oder per Rad erkunden die Teilnehmer einen Stadtteil oder ein Viertel - teils mit ungewöhnlichem, immer spannendem Schwerpunkt und geführt von Kennern der jeweiligen "Neusser Kante".
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