Donnerstag, 15. Mai 2014

Neuss 0 Beste Malermeisterin kommt aus Neuss

Angelina Dickopp hat die Meisterschule als Jahrgangsbeste absolviert. Am Sonntag, wenn die Handwerkskammer Düsseldorf 1023 Jungmeister verabschiedet, wird sie besonders geehrt. Die Selbstständigkeit ist auch für sie ein Ziel. Von Christoph Kleinau
Angelina Dickopp hatte schon immer eine Leidenschaft für kreatives Arbeiten. Ursprünglich wollte die 24-Jährige den Beruf der Schaufensterdekorateurin erlernen. Nach zwei Praktika in einem Möbelhaus und in einem Maler- und Lackierer-Betrieb reichte ihr lediglich eine Arbeitswoche aus, um zu erkennen, dass die Ausbildung zur Malerin das Richtige für sie ist.
Die Ergebnisse bestätigen das. Nachdem die junge Neusserin schon bei die Gesellenprüfung im Jahr 2010 als Kammersiegerin ihrer Zunft bestand, schloss sie jetzt auch die Meisterschule als Jahrgangsbeste im Bezirk der Handwerkskammer Düsseldorf ab. Am Sonntag wird sie in der Düsseldorfer Stadthalle, wenn bei der 65. zentralen Meisterfeier der Kammer 1023 Jungmeister verabschiedet werden, mit 20 weiteren Jahrgangsbesten unterschiedlicher Branchen von EU-Kommissar Günter Oettinger und Kammerpräsident Andreas Ehlert geehrt.
"An meinem Beruf reizt mich ganz besonders die Vielseitigkeit und der starke Kundenkontakt. Zudem wird es in meinem Job nie langweilig, da auf jeder Baustelle neu zu bewältigende Sachverhalte entstehen und ich stets dazu lernen kann", schwärmt Angelina Dickopp, die derzeit in einem Kölner Betrieb angestellt ist. Wie fast jeder zweite Jungmeister ihres Jahrganges strebt auch sie die Gründung einer eigenen Firma an, sieht das aber eher als langfristiges Projekt an. Sollte sie diesen Schritt vollziehen, möchte sie sich in ihrem Fach auf den Bereich Kreativtechnik und Illusionsmalerei konzentrieren. Vorher aber "muss und möchte ich noch viel Berufserfahrung sammeln".
Die laufende berufliche Weiterentwicklung ist Dickopp wichtig. Nach ihrer Schullaufbahn absolvierte die Neusserin von August 2007 bis Juni 2010 ihre Ausbildung im Grevenbroicher Malerbetrieb Effertz. Auf die Meisterschule wurde sie über die Homepage der Handwerkskammer Düsseldorf aufmerksam. Und dort schrieb sie sich nur 18 Monate nach der Gesellenprüfung ein. Der Grund für diesen Schritt liegt in ihrer Zielstrebigkeit und in ihrem realistischen Blick in die Zukunft. "Ich kann mir als Frau nicht wirklich vorstellen, auch im hohen Alter r noch auf der Baustelle zu stehen", sagt sie. Es stelle sich darüber hinaus die Frage, gibt sie zu bedenken, "ob ich diese Belastung auf die Dauer rein körperlich stemmen kann - selbst wenn ich will".
Dickopp würde sich wieder für diesen Weg entscheiden, sagt sie. Sie empfinde den Besuch der Meisterschule als große Bereicherung. "Irgendwie ging die Meisterschulzeit zu schnell vorbei. Ich hatte so viel Spaß am Lernen, so ich im Nachhinein das Gefühl habe, noch gar nicht alles erfahren zu haben." Auch ihre Mitabsolventen teilen mehrheitlich diese Erfahrung und bestätigen in einer Umfrage die Bedeutung der Meister- als Unternehmerschule, denn: Drei von vier Jungmeistern wollen künftig einmal selbst ausbilden.
Neben ihrem Job pflegt die Jung- und Bestmeisterin einige Hobbies: "Ich schwimme und - welch Überraschung - male gerne", sagt sie. Denn kreativ will sie auch nach Feierabend noch sein.
Quelle: NGZ

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