Eigentlich war die Unterbringung in der einstigen Klinik bis Ende Mai befristet. Doch die Bezirksregierung Arnsberg steht mit dem Orden der Alexianerbrüder in Verhandlungen, den Nutzungsvertrag ein weiteres Mal zu verlängern - "bis Beginn des nächsten Jahres", sagt Christoph Söbbeler, Sprecher der Bezirksregierung. Der Orden bestätigt die laufenden Verhandlungen. Die Zeichen stehen auf Einigung.
Darüber würde sich auch die Stadt Neuss freuen. Denn das einstige Krankenhaus, auf dessen Gelände 447 Wohnungen entstehen sollen, ist bestens geeignet für die Unterbringung von einer so hohen Zahl an Flüchtlingen. Und zugleich zählen die 200 Plätze zum Neusser Flüchtlingsbestand von rund 420 dazu, so dass die Stadt im Moment nur wenige - länger unterzubringende - Neuzuweisungen erhält. "Seit Januar sind dieses Jahr nur etwa zehn Asylbewerber gekommen, meist im Zuge von Familienzusammenführungen. Im gesamten letzten Jahr waren es über 170", sagt Jürgen Hages, Leiter der städtischen Abteilung "Hilfen für Aussiedler und ausländische Flüchtlinge".
Darauf bereite man sich mit dem Bau einer neuen Flüchtlingsunterkunft am Berghäuschensweg mit 100 Plätzen vor. Denn es sei davon auszugehen, dass auch die Zahl der Kontingentflüchtlinge aus Syrien - im Moment etwa 40 - steigen werde. Sie gelten nicht als Asylbewerber, werden jedoch für die Anfangszeit in denselben Häusern untergebracht. "Sie haben aber sofort ein Recht auf Arbeit und Wohnung."
Für die Bezirksregierung Arnsberg bedeutet eine Vertragsverlängerung mit den Alexianern eine Verschnaufpause. "Neuss ist eine große Hilfe", sagt Sprecher Söbbeler. "Wir suchen ständig Unterbringungsmöglichkeiten und versuchen auch, längerfristige Unterkünfte zu schaffen, zum Beispiel in Kasernen. Aber das dauert." Bis dahin müsse man sich mit kurzfristigen Lösungen behelfen.
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