Mittwoch, 2. April 2014

Grevenbroich 2 0 Schul-Sanierungsstau von 11,6 Millionen Euro

Kurzfristig müssen 772.100 Euro in notwendige Sanierungen investiert werden. Die Fenster am Erasmus-Gymnasium gehören nicht dazu. Von Wiljo Piel
 
Lehrer, Eltern und Schüler fordern gleichermaßen die Fortsetzung der Fenster-Sanierung am Erasmus-Gymnasium. Tatsächlich rangiert das Projekt auf der Prioritätsstufe "1" des städtischen Gebäude-Managements. Das heißt aber nicht, dass in absehbarer Zeit mit den Arbeiten begonnen werden kann. Denn zuvor gilt es für die Verwaltung, die Prioritätsstufen "1++" und "1+" abzuarbeiten – mit einem Sanierungsaufwand von etwa 3,1 Millionen Euro. Das erklärte Dezernent Claus Ropertz am Dienstag.
Der Hintergrund: Am Abend zuvor hatte Ropertz einem interfraktionellen Arbeitskreis die von der CDU geforderte Prioritätenliste für Sanierungsarbeiten in den Schulen vorgelegt. Deren Inhalt bleibt der Öffentlichkeit aber vorenthalten – die Politiker wurden zu Stillschweigen verpflichtet. Der Grund: "Die Prioritäten können sich noch verschieben", sagt Ropertz. Die Stadt prüfe etwa zurzeit, ob ihre Turnhallen weiterhin für Veranstaltungen genutzt werden können. Möglicherweise müssten aus Sicherheitsgründen bauliche Veränderungen vorgenommen werden – und das wäre mit Kosten verbunden.
Nach aktuellen, bei einer Pressekonferenz der Stadt gestern allgemein gehaltenen Zahlen besteht in den rund 200 städtischen Gebäuden derzeit ein Sanierungsstau von etwa 17 Millionen Euro – den größten Teil nehmen die Schulen mit 72 Prozent oder rund 11,6 Millionen Euro ein.
Nach Angaben des Gebäude-Managements rangieren derzeit zehn Sanierungsfälle in Schulen auf der höchsten Prioritätsstufe "1++". Darin sind die Maßnahmen zusammengefasst, die "sehr dringend" umgesetzt werden müssen – immerhin mit einem Aufwand von etwa 772 100 Euro. "Darunter befindet sich auch das Erasmus-Gymnasium. Aber nicht mit der Fenster-Sanierung", betont Schuldezernent Michael Heesch. Da es hineinregne, müsse das Dach der Turnhalle renoviert werden. Zudem ständen größere Arbeiten im Biologiesaal an – da dort Unfallgefahr bestehe, müsse rasch gehandelt werden. "Die Fensterproblematik ist zweifellos vorhanden", so Heesch: "Aber nicht in der Prioritätsstufe 1++'" Wann die Fassadenerneuerung ansteht, konnte gestern niemand aus der Verwaltungsspitze sagen.

Mit 1,2 Millionen Euro, die die unter Haushaltssicherung stehende Stadt jährlich zur Verfügung habe, könnten nicht alle Sanierungsarbeiten in den städtischen Gebäuden erledigt werden, beklagt Bürgermeisterin Ursula Kwasny: "Wir müssen stets auf unseren Etat achten – und daher auf das dringend Notwendige konzentrieren."
Den höchsten Sanierungsstau im Gebäudebereich habe die StadtGrevenbroich im Jahr 2009 registrieren müssen, als der Bedarf bei nahezu 25 Millionen Euro lag. Durch die Aufgabe von Gebäuden, den Ausbau von Kindertagesstätten sowie zusätzliche Mittel des Konjunkturpaketes II sei dieser Betrag auf heute knapp 17 Millionen Euro reduziert worden. Vor diesem Hintergrund könne die Stadt "ein Konjunkturpaket III" gut gebrauchen, so die Bürgermeisterin.
Quelle: NGZ

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