Dienstag, 1. April 2014

Dormagen 0 Sekundarschule nimmt auch Förderschüler auf

Alle 13 Schüler mit besonderem Förderbedarf wurden vermittelt: an die Realschule Hackenbroich und die neue Sekundarschule. Von Carina Wernig
 
Wegen des Rechtsanspruchs der Eltern, ab August 2014 ihr behindertes Kind statt an einer Förder- auch an einer Regelschule anmelden zu können, wird die auch in anderen Lebensbereichen geforderte Inklusion in der Schule schnell umgesetzt. Für Dormagen sehe das für das kommende Schuljahr sehr gut aus, wie Ellen Schönen-Hütten, Leiterin des städtischen Schulverwaltungsamtes sagt: "Die 13 Kinder mit besonderem Förderbedarf, die ab Sommer auf eine weiterführende Regelschule gehen möchten, haben wir auf die Realschule Hackenbroich und die neue Sekundarschule aufgeteilt."
Bereits im Herbst 2013 hatten sich Vertreter der Kommunen auf Einladung des Rhein-Kreises Neuss getroffen, um den wahrscheinlichen Bedarf zu ermitteln und die Unterbringung vorzubereiten. Da die Realschule Am Sportpark ebenso wie die Hermann-Gmeiner-Hauptschule, bei denen es integrative Klassen gibt, jetzt ausläuft, wird die neue Sekundarschule einen Teil der Kinder mit Lernschwächen aufnehmen.
An der Realschule Hackenbroich gehen die integrativen Klassen im Sommer bereits in ihre dritte Saison. Und das mit großem Erfolg, wie Schulleiter Alois Moritz erklärte: "Die integrative Unterrichtsweise ist ein Gewinn für uns." Denn die Klassen mit Förderschülern seien nicht nur intensiver, sondern es herrsche ein sehr positives Klima: "Die Schüler lernen, auf andere Schüler Rücksicht zu nehmen und profitieren von den Erfahrungen sowohl persönlich als auch schulisch", sagte Moritz. Im neuen Schuljahr werden sechs Kinder mit besonderem Förderbedarf in Hackenbroich erwartet: vier mit Lerndefiziten und zwei mit sprachlichem Förderbedarf. Ob sie in einer Klasse unterrichtet oder auf mehrere verteilt werden, steht noch nicht fest. Die bisherigen zwei integrativen Klassen sind um drei bis fünf Schüler kleiner als die anderen Klassen, stundenweise kommen Lehrer der Förderschule am Chorbusch zum Unterricht dazu.

Auch an Dormagener Grundschulen sind die Inklusions-Erfahrungen gut. Neben der Christoph-Rensing-Schule in Horrem ist die Friedensschule in Nievenheim und Gohr Vorreiter des integrativen Unterrichts – seit 19 Jahren. 31 der 275 Schüler haben einen Förderbedarf. "Der integrative Unterricht tut allen Kindern gut, wir haben gute Erfahrungen gemacht", erklärt Rotraud Leufgen, stellvertretende Leiterin der Friedensschule.
Bald soll eine dritte Grundschule dazu kommen. Im Auftrag des Schulausschusses hat die Verwaltung vorige Woche den Antrag dazu ans Schulamt des Rhein-Kreises gestellt, wie Schönen-Hütten erklärt: "Wir würden gern in noch mehr Schulen integrative Klassen anbieten, einige Schulleiter sind dazu bereit." Baulich seien wenig Probleme zu befürchten, da nicht viele Kinder auf den Rollstuhl angewiesen seien, so die Schulverwaltungsamtsleiterin. Erheblich schwieriger sei da schon die Abrechnung der Kosten für die Integrationsassistenten, die sich zusätzlich zu den Lehrern um jeweils ein Kind kümmern. Denn das Geld kommt noch aus unterschiedlichen Töpfen. Das soll bis zu den Sommerferien vereinfacht werden. Es gibt Pläne, den Einsatz der Integrationsassistenten durch eine Pool-Lösung zu verbesseren.
Quelle: NGZ

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