Donnerstag, 27. März 2014

Jüchen 1 0 Bürgerstiftung muss neue Räume suchen

Nach drei Jahren muss die Bürgerstiftung die Räume in der Sparkasse verlassen. Mit dem Auszug droht der "Buchtauschbörse" das "Aus". Von Daniela Buschkamp
 
Der Bürgerstiftung Jüchen droht die Heimatlosigkeit. Sie muss voraussichtlich bis Mai die Räume ihrer Geschäftsstelle an der Grevenbroicher Straße 9-11 geräumt haben. "Die Sparkasse hatte uns diese Räumlichkeiten kostenfrei zur Verfügung gestellt – allerdings unter der Voraussetzung, dass wir sie bei Bedarf räumen", erläutert Karlheinz Engels, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung. Jetzt sucht der Gierather nach einer Alternative – bisher ohne Erfolg.
Vor drei Jahren hatten die Jüchener Bürgerstifter die Räumlichkeiten beziehen können. "Das war uns eine große Hilfe", erläutert Engels. "So konnten wir unsere Arbeitssitzungen abhalten, Gespräche mit Zeitspendern führen oder auch mal zu einer eigenen Veranstaltung einladen." Zudem hatten die Ehrenamtler eine Buchtauschbörse installiert: Dabei konnten Bücherfreunde eigene Literatur abgeben und gegen neue Schmöker tauschen: "Dieses Angebot wurde sehr gut angenommen", sagt der Vorsitzende der Jüchener Bürgerstiftung. Zudem sei es für die Aktiven eine Möglichkeit gewesen, um ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Denn dies sei für ihre Arbeit unverzichtbar.
Zu den Zielen der Jüchener Bürgerstiftung gehört es, "lokale Projekte für Jugend, Kultur und Soziales zu fördern". Außerdem will sie die Bürger zu ehrenamtlichen Engagement für ihre Projekte motivieren. Die Stifter sind darauf angewiesen, kontinuierlich das Stiftungskapital durch Zustiftungen zu erhöhen, denn mit den Zinsen finanzieren sie ihre Unternehmungen.
Und dieses Geld soll auch in Zukunft nicht für Miete ausgegeben werden: "Genau das ist unser Problem: Wenn wir Räume anmieten müssten, hätten wir kein Kapital mehr für unsere anderen Aktivitäten", sagt Engels. Auch innerhalb des Vorstands habe man schon nach anderen Objekten gesucht und potenzielle Partner angesprochen, auch Bürgermeister Zillikens wollen die Stifter um Hilfe bitten: "Noch wissen wir nicht, wohin."

Engels richtet sich jetzt darauf ein, alle Krimis, Romane und Ratgeber in Kisten zu packen – und ohne neues Domizil werden sie wohl auch genau dort bleiben. "Alle unsere anderen Treffen können wir in andere Räume verlegen, nicht aber die Buchtauschbörse", sagt der Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung mit Bedauern. Ihm würde es schwerfallen, diese beliebte Kontaktmöglichkeit – nicht nur für Leser – aufzugeben.
Trotz ihrer Umzugssorgen haben die Bürgerstifter zwei neue Projekte geplant: etwa einen Liederabend mit der Grevenbroicher Sopranistin Melanie Gobbo im Seniorenzentrum "Haus Maria Frieden" und einen "Tag der Begegnung" mit Bewohnern und Mitarbeitern der "Lebenshilfe"-Einrichtungen. Termine stehen allerdings noch nicht fest. Fest steht dagegen, dass die Aachener Bürgerstiftung mit einer eigenen Cafeteria beim "Familienfest" des Rhein-Kreises Neuss am Decker Feld dabei sein wird: "Das ist eine Aktion, um unser Stiftungskapital zu erhöhen", so Engels.
Quelle: NGZ

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