Freitag, 21. März 2014

Grevenbroich 1 Das Rathaus wird ab Mai kräftig saniert

Besucher der Stadtverwaltung müssen sich umstellen: Das Neue Rathaus wird bis Jahresende grundlegend erneuert, viele Ämter ziehen dafür um, der Haupteingang wird geschlossen. Vom Umbau betroffen sind auch Ladenlokale. Von Carsten Sommerfeld
 
Das Rathaus befindet sich von Anfang Mai bis Ende des Jahres im Ausnahmezustand: Ein Großteil des Gebäudes wird gründlich auf Vordermann gebracht. Das hat Auswirkungen für Bürger, so manches Amt ist während des Umbaus nicht an gewohnter Stelle zu finden. Die Stadt informierte gestern über das Projekt.
An der Wand hängen Zeitpläne und vielfarbige Etagen-Übersichten. "Die Sanierung bei laufendem Betrieb ist eine Herausforderung. Das muss minutiös geplant werden", sagt Tim Feldkamp, Architekt bei "Lenze und Partner". Seit dem Bau vor über 30 Jahren ist der ältere Teil des Neuen Rathauses nicht saniert worden, die Heizung ist marode. Nachdem das Jobcenter 2013 zum Kreis zog, wird nun kräftig modernisiert: Versorgungs- und EDV-Leitungen werden ebenso erneuert wie Beleuchtung, Böden und Decken. Brandschutztüren werden ausgetauscht, die Brandmeldeanlage wird im gesamten Haus aktualisiert. Kostenpunkt der Sanierung: "Unter zwei Millionen Euro", sagt Monika Stirken-Hohmann, Geschaftsführerin der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG), die Hauseigentümerin ist.
Saniert wird etagenweise, Start ist im Mai im ersten Obergeschoss. Das hat Folgen nicht nur für Mitarbeiter, die im Haus umziehen. "Der Haupteingang wird während des Umbaus gesperrt, erklärt Feldkamp. Bauarbeiter und Publikumsverkehr sollen sich nicht behindern. Weiter geöffnet sind ein Eingang am Markt und zwei Türen am Ostwall, an einer gibt's einen Aufzug (Ostwall 6).
Mehrere Dienststellen werden zeitweise "umgesiedelt". Die Betreuungsstelle etwa ist ab dem 22. April vorübergehend an der Kölner Straße 1 zu finden, die Jugendgerichtshilfe wechselt in die Alte Feuerwache. Wichtig: Die gewohnten Telefonnummern und E-Mai-Adressen bleiben. Damit Bürger sich zurechtfinden, "werden wir die aktuellen Standorte der Anlaufstellen im Internet unter www.grevenbroich.de veröffentlichen – samt einem ausdruckbaren Raumplan", sagt Dezernent Claus Ropertz. Zum Auftakt der Arbeiten wird ab 5. Mai auf dem Parkplatz am Ostwall ein Platz für Material eingerichtet.

In den Umbau einbezogen werden auch mehrere Ladenlokale – vom "Schneebesen" bis zu den "Rats-Stuben". Manfred Gilles vom "Schneebesen" sieht dem mit gemischten Gefühlen entgegen. "Wir haben erfahren, dass bei uns knapp zwei Monate saniert wird. Wenn wir kein Wasser und keinen Kanal haben, müssen wir schließen. Doch viele Kosten laufen weiter. Wenn wir zwei Monate zu machen, sind wir ohne Entschädigung vermutlich pleite", sagt der Gastronom. Von Seiten der SEG sei versichert worden, "dass wir kein Personal entlassen müssen. Ich erwarte, dass wir für Ausfälle eine Entschädigung bekommen", so Gilles.
Stirken-Hohmann betont, das noch ermittelt wird, ob und wie lange Schließungen erforderlich sind. Und SEG-Prokurist Wilfried Wißdorf sagt: "Wir stehen mit den Mietern im Gespräch. Sollte es bei ihnen zu Schließungen und zu Umsatzeinbußen kommen, werden wir mit ihnen über Ausgleichszahlungen sprechen." Elisabeth Binder von den "Rats-Stuben" erklärt: "Wir wollen ja , dass bei uns saniert wird. Dann muss man auch einige Unannehmlichkeiten hinnehmen."
Quelle: NGZ

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