Samstag, 1. März 2014

Dormagen DLRG: Zu wenig Platz für Schwimmausbildung

Die Dormagener DLRG steht vor einer schwierigen Zeit, weil das Hallenbad Mitte und das Gerätehaus in Zons abgerissen werden. Von Klaus D. Schumilas
 
Es sind nicht nur gute Nachrichten, die Carsten Grösch am 28. März den Mitgliedern der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft, kurz DLRG, berichten wird. Der Ortsgruppenleiter für den Bereich Dormagen und die Vorstandsmannschaft haben Zukunftssorgen: Bald wird das Hallenbad in der Stadtmitte abgerissen und fällt damit als Trainingsstätte für die Lebensretter weg, ebenso müssen sie in absehbarer Zeit das alte Feuerwehrgerätehaus in Zons räumen, das ebenfalls abgerissen wird. Erste Konsequenz: "Wir haben einen Aufnahmestopp beim Kinderschwimmen verhängt", sagt Pressesprecher Jörg Dittmar.
Wenn die Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) in diesem Jahr mit dem Neubau des Hallenbades am Standort des bisherigen Schwimmbads beginnt, weiß die DLRG noch nicht, wie es für sie weitergeht.
"Wir sind mit der SVGD in Gesprächen", so Dittmar. Klar ist ihnen, dass die Übergangszeit schwer wird. Denn das Bad an der Robert-Koch-Straße und die Römer-Therme sind die beiden einzigen Ausbildungs- und Trainingsstätten. "Wir rechnen mit Einschränkungen." Welcher Andrang bei der DLRG herrscht, macht Dittmar an einem Beispiel deutlich: "Donnerstags haben wir in der Zeit von 17 bis 20 Uhr rund 200 Leute im Hallenbad." Im vergangen Jahr hatte die DLRG insgesamt 184 Teilnehmer beim Kinder- und Jugendschwimmen (Seepferdchen bis Jugendschwimmabzeichen Gold). Dabei wurden 54 Schwimmabzeichen abgelegt.
Klar ist, dass die DLRG sich nach neuen Vereinsräumlichkeiten umsehen muss. Im neuen Hallenbad wird kein Platz mehr sein. Gesucht wird eine neue Heimat, mit Schulungs- und Ausbildungsräumen, mit Platz für Geselligkeit. "Wir prüfen geeignete Standorte in der Stadt", sagt Dittmar. Es geht um ein Gesamtkonzept: Ausbildung und Einsatzfahrzeuge unter einem Dach. Denn bislang sind Fahrzeuge und Material in Zons und Stürzelberg untergebracht – alles andere als ideal. Es muss bald eine Lösung gefunden werden, denn sonst müssen die Lebensretter ihre Schulungen wohl im Freien abhalten, direkt neben ihren Einsatzfahrzeugen, für die es keinen Platz mehr gibt. "Dadurch würde die Einsatzfähigkeit der über 30 Kräfte extrem gemindert", sagt der Pressesprecher.

Aber es gibt auch positive Nachrichten. So wird die DLRG Dormagen in diesem Jahr zwei neue Einsatzfahrzeuge in Betrieb nehmen. Eines davon ersetzt den 26 Jahre alten Nissan Patrol, der bei Einsätzen das Rettungsboot transportiert. Außerdem haben die Dormagener Lebensretter einen Unimog der Bundeswehr übernommen. Die DLRG Deutschland hat von der Bundeswehr Fahrzeuge zugeteilt bekommen, erzählt Dittmar. "Wir haben uns beworben und den Zuschlag erhalten. Wir konnten den Unimog dann in Mittenwald abholen." Derzeit wird das ehemalige Bundeswehr-Gefährt von eigenen Mitarbeitern auf die speziellen Bedürfnisse umgebaut und soll in diesem Monat fertig werden. "Damit können wir bei Einsätzen viel näher an ein Gewässer heranfahren."
Die Lebensretter hoffen auf eine baldige Fertigstellung des neuen Hallenbades, das sie begrüßen. "Das neue Bad wird viel größere Trainingsmöglichkeiten bieten, die den Kindern eher Lernerfolge ermöglichen", sagt der Ortsgruppenleiter Grösch.
Quelle: NGZ

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