Dienstag, 7. Januar 2014

Jüchen Sechs Monate "down under" gelebt

Der Gierather Tim Kiefer und seine Freundin durchquerten vier Wochen mit dem Camper Australien, ehe sie für fünf Monate in die neuseeländische Großstadt Auckland zogen. Als offen und entspannt lernten sie die Menschen kennen. Von Daniela Buschkamp
Einfach mal den Alltag zuhause lassen und das andere Ende der Welt kennenlernen. Wovon viele nur träumen, das hat Tim Kiefer tatsächlich getan: Mit seiner Freundin Janina (21) tauschte der 23-jährige Gierather für ein halbes Jahr seinen beschaulichen Wohnort gegen Australien und Neuseeland. "Damit haben wir uns einen Traum erfüllt", erzählt der angehende Veranstaltungskaufmann. Auch wenn das junge Paar erfahren hat, dass es gar nicht so einfach ist, einen langgehegten Wunsch wahr werden zu lassen.
Tim Kiefer wollte gern ins englischsprachige Ausland. Statt auf Irland, Großbritannien oder die USA fiel seine Wahl auf Neuseeland – und "das nicht nur wegen der ,Herr der Ringe'-Filme, die ich natürlich auch gesehen habe", erzählt der 23-Jährige. Ihn reizte das andere Ende der Welt, dort wollte er nicht nur in seinem zukünftigen Beruf arbeiten, sondern auch einen längeren Urlaub verbringen. "Wir haben auch geplant, vier Wochen Australien zu erkunden, wenn wir schon mal am Ende der Welt sind", erzählt Tim Kiefer mit einem Lachen.
Sein Chef unterstützte den Plan seines Auszubildenden, für fünf Monate konnte Kiefer in Auckland bei einer Veranstaltungsagentur arbeiten. "Das war zu Beginn eine große Umstellung", so der Gierather. Denn sein gutes Schulenglisch half nicht wirklich im Alltag: "Ich hätte zwar ohne Probleme einen Aufsatz schreiben können, aber es fiel mir schwer, ein alltägliches Gespräch zu führen." Während seine Freundin in einem Restaurant arbeitete, entwickelte Kiefer eine Kampagne für eine Kinderhilfsaktion mit, führte Gespräche mit Sponsoren, entwarf das Design für Plakate mit.
Was Tim Kiefer am meisten begeisterte: "Die Freundlichkeit und Offenheit der Neuseeländer." So hätten er und seine Freundin rasch ein Auto gekauft, die vorherige Eigentümerin lud sie direkt zu einem weiteren Treffen ein. Als "entspannt, aber nicht nachlässig" beschreibt die Gierather die Menschen, die er kennengelernt hat. "Rund zwei Monate" habe es gedauert, bis er sich an die Sprache gewöhnt hatte und sich darin mehr zutraute: "Das hatte ich mir einfacher vorgestellt." Was die beiden auch staunen ließ: Für eine 15 Quadratmeter große Wohnung zahlten sie 800 Euro Miete, waren aber im Zentrum Aucklands. Sich vorab informieren, gelassen bleiben – das kann Tim Kiefer nur allen raten, die ebenfalls einen Auslandsaufenthalt planen. Zuvor hatten er und seine Freundin vier Wochen in Australien verbracht, waren mit dem Camper von Melbourne nach Adelaide und zurückgefahren, rund 400 Kilometer insgesamt. "Wir sind begeistert von der Landschaft, aber auch den Tieren", erzählt Kiefer. "Wenn man sich nur hundert Meter von der Straße entfernt, ist man in einer anderen Welt." Und dies nicht nur wegen der Kängurus, die mal am Autofenster vorbeihüpfen können.
Und wann wird wieder der Koffer gepackt? "Australien würde mich noch mal reizen", meint der Gierather. Aber zuvor will Tim Kiefer erst seine Ausbildung beenden: Im Sommer hat er als Veranstaltungskaufmann ausgelernt.
Quelle: NGZ

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