Mittwoch, 27. April 2011

Schulpsychologischer Dienst: 2.000 Mal im letzten Jahr gefragt

Prüfungs- und Schulangst, Über- oder Unterforderung in der Schule, Mobbing im Klassenraum - das sind einige der Themen, mit denen sich die 12 Mitarbeiter des Schulpsychologischen Dienstes des Rhein-Kreises Neuss im letzten Jahr beschäftigten. Dabei bildeten Anfragen zu Lese- und Rechtschreibschwächen und zu Dyskalkulie (Lernschwierigkeiten im Rechnen) den Schwerpunkt bei den Telefonaten und Gesprächen. Auf Platz zwei folgten Fragen zu besonderen Begabungen, gefolgt von Problemen mit sozialen Verhaltensauffälligkeiten in der Schule.
Rund 2.000 Anfragen gingen im vergangenen Jahr beim Schulpsychologischen Dienst ein. Die Mitarbeiter konnten 500 Fälle intensiv begleiten. Neun psychologische Fachkräfte und drei Sozialpädagoginnen sind Ansprechpartner für Lehrer, Eltern und Schüler in den Beratungsstellen in Neuss, Grevenbroich, Dormagen und Korschenbroich.
Nach den Amokläufen in Schulen in Emsdetten und Winnenden hatte das Land NRW seit 2009 dem Schulpsychologischen Dienst des Kreises drei zusätzliche psychologische Stellen zugewiesen. "Mit unserer präventiven Arbeit sind wir bisher gut gefahren", sagt Jutta Bellen, Leiterin des Schulpsychologischen Dienstes, die Verhaltensauffälligkeiten nicht nur bei den Schülern der weiterführenden Schulen, sondern auch bei Grundschülern feststellt. "Wir schulen Schulen, so dass die Pädagogen selbst kritische Fälle erkennen und entsprechend reagieren können."
Lese- und Rechtschreibschwäche ist seit Jahren Problem Nummer eins beim Schulpsychologischen Dienst des Kreises. Relativ neu in der Statistik ist die Dyskalkulie: "Lernschwierigkeiten im Mathematik-Bereich gibt es schon länger, doch wird Dyskalkulie erst in den letzten Jahren als solche erkannt", stellt Jutta Bellen fest. Neben der Diagnose ist der Schulpsychologische Dienst bei diesen Teilleistungsschwierigkeiten für Beratung und Förderung zuständig. Bei Schülern mit besonderer Begabung erhalten die betroffenen Schüler und Eltern Informationen über spezielle Möglichkeiten der Förderung - sowohl in als auch außerhalb der Schule.
Jutta Bellen und ihr Team begegnen auffälligem sozialen Verhalten in erster Linie durch Vorbeugung. Beispiele dafür sind Programme zur Förderung der sozialen Kompetenz und Lehrerfortbildungsangebote zu diesem Thema. Auch die Elternschule, die Eltern bereits im siebten Jahr auf die Schulbank holt, gibt Tipps zu zahlreichen Fragen rund um die Schule. Am 16. Juni zum Beispiel heißt das Thema "Mobbing unter Schülern".
Der Schulpsychologische Dienst des Rhein-Kreises Neuss ist erreichbar unter Telefon 02131/928-4070.

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