Montag, 24. März 2014

Grevenbroich Spaziergänger findet tote Füchse

Diesen Anblick hätte sich Günter Sperschneider gern erspart: Am vergangenen Freitag war der 53-jährige Neurather mit Schäferhund "Max" auf der Königshovener Höhe unterwegs – und fand zwei tote Füchse. Tiere sind auf der Königshovener Höhe sind vermutlich erschossen worden. Von Daniela Buschkamp
 
"Die Tiere lagen auf einem Haufen, hatten Löcher im Pelz." Was der Hundebesitzer aufgrund des stark süßlichen Verwesungsgeruchs vermutet: "Sie sind mindestens zehn bis zwölf Tage tot." Sperschneider ist entsetzt über diesen Fund und fragt sich: "Wer erschießt jetzt, während der Schonzeit, Füchse?"
Anzeige bei der Kreis-Polizeibehörde hat der 53-Jährige noch nicht erstattet. "Erschossene Füchse kommen im Rhein-Kreis Neuss nicht häufig vor", sagte ein Mitarbeiter der Kreis-Polizeibehörde gestern auf NGZ-Anfrage. Was die Polizei im Fall einer Strafanzeige unternehmen würde, dazu wollte er keine Auskunft erteilen. "Jeder Fall ist unterschiedlich. Das kann man nicht verallgemeinern."
Nach dem Bundesjagdgesetz herrscht in der Zeit von 1. März bis 15. Juli ein Abschussverbot für weibliche Füchse (Fähe); im Bundesland Berlin ist dies deutlich erweitert worden: Dort dürfen erwachsene Füchse sogar im Zeitraum von Februar bis Oktober nicht geschossen werden.
Einer, der sich mit "Reineke Fuchs" auskennt, ist Helmut Sütsch aus Langwaden. Der 62-Jährige filmt mit Begeisterung Tiere. Besonders gern dokumentiert Sütsch das Leben von Füchsen mit seiner Kamera. Auch er reagiert entsetzt auf den Fund der beiden vermutlich erschossenen Tiere, weiß aber: "In Grevenbroich findet man wenn, dann überfahrene Füchse." Was den Tierfilmer am aktuellen Vorfall schockiert: "Für Füchse herrscht jetzt Schonfrist."
Das müssen Jungjäger wissen FOTO: Berns
Die Tiere dürften nicht geschossen werden, da die weiblichen Füchse ihren Nachwuchs auf die Welt bringen. Und für den Wurf seien beide Elternteile von lebenswichtiger Bedeutung: "Kommt eine Mutter nicht mehr zu ihrem Wurf, dann verhungern die Jungen", sagt der Langwadener Fuchsexperte. Auch der Fuchsvater sei unverzichtbar: "Er versorgt die Fuchsmutter mit Nahrung, da sie ihre Jungen versorgen muss und sich dann weniger um die Jagd von Beutetieren kümmern kann."
Quelle: NGZ

Keine Kommentare: