Tempo kennzeichnet das Möbelhausprojekt, seit vor nicht einmal einem Jahr die Ratsmehrheit von CDU und FDP - nur unterstützt von der UWG - aus dem Kreis der drei konkurrierenden Investoren Krieger auswählte. Der war als letzter in das Bieterverfahren eingestiegen. Dessen Tempo ist nicht Selbstzweck, sondern entscheidender Faktor in einem beinharten Wettbewerb. "Nicht der Größere frisst heute den Kleineren, sondern der Schnelle den Langsamen", stellte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke fest, der als Vorsitzender des Regionalrates mit Blick auf Ansiedlungsdebatten in anderen Städten feststellt: Neuss ist schnell - und "eine Stadt mit wirtschaftlichem Gefühl". Belohnung: Eine der derzeit größten Baustellen im Kreisgebiet und demnächst ein Möbelhaus, das nicht nur 600 neue Jobs bietet, sondern ein echtes Zugpferd für Neuss sein könnte. Bürgermeister Herbert Napp zumindest ist überzeugt: "Hier richtet sich zukünftig das Rheinland ein."
Während gestern der Investor mit seinen Gästen - die Opposition im Rat fehlte geschlossen - die Grundsteinlegung feierte, ging ringsum der Baubetrieb ungebremst weiter. 95 Arbeiter sind dort derzeit eingesetzt, die Anfang der Woche ein Wohncontainer-Dorf auf dem Gelände der aufgegebenen Bezirkssportanlage nebenan bezogen haben. In der Spitze rechnet Baugeschäftsführer Müller mit gut 300 Handwerkern, die dort gleichzeitig am Werk sein werden, wenn auch der Innenausbau auf vollen Touren läuft. Die Ausschreibung dieser Gewerke laufe noch.
Abgeschlossen sind die Kanalarbeiten, die an die Neusser Firma Seydlitz vergeben wurden, und die Firma Frauenrath ist kurz davor, die Erschließung des Geländes zu vollenden. Parallel hat die Bremer AG als Partner bei vielen Krieger-Projekten, die durch ihren Obermeister Werner Dunschen vertreten wurde, der fast schon eine Art Richtspruch halten konnte, auf zwei Seiten des Komplexes mit dem Rohbau begonnen. Wenn der sich spätestens im August vollendet, ist der Innenausbau schon in vollem Gange.
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