Dass sich der Kreuzweg, der nach dem II. Vatikanischen Konzil zunächst aussortiert worden war, in der Gemeinde erhalten hat, war seit Jahren vermutet worden. Ein Zufall hatte den damaligen Kaplan Tobias Hopmann, inzwischen Domvikar in Köln, auf die Fährte dieser Bilder gebracht, als er bei einer Familie die zwölfte Kreuzwegstation mit dem Motiv "Jesus stirbt am Kreuz" entdeckte. Sie war 1981 gefunden worden, als an der Kirche ein Rohrbruch zu reparieren war. Damals wurde sie vom damaligen Pfarrer an eine Familie verschenkt, die damit den Wintergarten schmückte. Ob diese Schenkung in Ordnung war und dieser Bildstock bei der Familie bleibt, ist ein Punkt, der nach Angaben von Pfarrvikar Michael Arend noch zu klären ist.
Ein Zufall brachte Hopmann auf die Fährte des Kreuzweges, ein Zufall führte nun auch zu seiner Entdeckung. "Wir wollten nur einen Vogel beerdigen", berichtet Jan Ortlepp, Obermessdiener der Gemeinde, der dabei gemeinsam mit Anne Krüll - Messdienerin auch sie - an der Mauer des Pfarrgartens auf eine der Kreuzwegstationen stieß. Es war die Darstellung der Kreuzabnahme, stand wenig später fest, als Ortlepp, der derzeit einen Arm in Gips hat, Verstärkung mobilisiert hatte. Und die Tafel war nahezu unversehrt. Derart elektrisiert, gruben die Messdiener am Freitag noch bis gegen Mitternacht und den ganzen Samstag über weiter. Und als sie Spaten und Schaufel endlich beiseite legen konnten, war der Bilderbogen von Leiden und Tod Jesu komplett. Mit Ausnahme der verschenkten Tafel, versteht sich.
Zwischengelagert wurden die Bilder in der Taizé-Kapelle der St.-Peter-Kirche. Wunsch der Finder wäre es, dass de Bilder restauriert und irgendwo öffentlich zugänglich gemacht würden. Auch dafür ist die Meinung des Sachverständigen entscheidend. Weißt er den Stationen eine gewisse kunst- und kirchengeschichtliche Bedeutung zu, trägt das Bistum den Großteil der Kosten.
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