Donnerstag, 13. Oktober 2011

POL-NE: "Riegel vor! Sicher ist sicherer" - Kampagne zur Verhinderung der Einbrüche

presseportal.de Neuss (ots) - Ein Blick in die polizeiliche Kriminalstatistik zeigt, dass ab Oktober wieder mit einem Anstieg der Einbrüche in Wohnungen und Häuser gerechnet werden muss.
Eindeutiger Grund für den jahreszeitlich bedingten Anstieg ist die früher einsetzende Dunkelheit.
Seit 2008 ist die Zahl der Wohnungseinbrüche in ganz Deutschland kontinuierlich gestiegen. Auch der Rhein-Kreis Neuss ist davon betroffen. Die Polizei des Landes geht mit einer landesweiten Strategie gegen diese Form der Kriminalität vor. Am 12. Oktober hat Innenminister Ralf Jäger diese Aktion "Riegel vor! Sicher ist sicherer." Auf einer Pressekonferenz in Krefeld vorgestellt. (Wir haben die Redaktionen entsprechend informiert). Weitere Informationen zum Aktionsprogramm findet man im Internet unter
www.riegelvor.nrw.de
Im Rahmen dieser Aktion ist es das erklärtes Ziel der Polizei im Rhein-Kreis Neuss auch für die jetzt beginnende dunkle Jahreszeit, den Einbrechern ihr Handwerk so schwer wie möglich zu machen. Deshalb werden in den nächsten Wochen und Monaten mehrere Schwerpunktaktionen zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchs durchgeführt. Die Unterstützung durch die Bevölkerung ist in diesem Deliktsbereich von großer Bedeutung.
Die Kreispolizeibehörde bittet die Bevölkerung um Hilfe, denn nur gemeinsam wird es möglich sein, den negativen Trend aufzuhalten. Vor allem in reinen Wohngebieten mit einer überschaubaren Nachbarschaft sind die Erfolgsaussichten am günstigsten. Die Ordnungshüter bitten um erhöhte Aufmerksamkeit wenn fremde Fahrzeuge langsam herumfahren oder die Fremden offenbar ziellos herumgehen und sich für Zugänge zu Häusern und Wohnungen interessieren oder besonderes Interesse an den rückwärtigen Zugangsmöglichkeiten (Garten) zeigen.
Obwohl ein solches Verhalten nicht in jedem Fall dem Vorfeld von Straftaten zuzurechnen sein wird, bittet die Polizei bei solchen Beobachtungen dringend um sofortige telefonische Hinweise, die natürlich auch über den Notruf 110 gemacht werden können.
Immer wieder betont der Leiter der Kreispolizeibehörde, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen Polizei und Bevölkerung. Die Beamten kommen lieber hundert Mal "umsonst" und prüfen einen Sachverhalt, der sich als harmlos herausstellt, als ein Mal zu spät. Die Bürgerinnen und Bürger brauchen also keine Scheu vor einem Anruf zu haben.
Neben einem eigenen Kommissariat (KK41), das sich ausschließlich mit der Bearbeitung der Wohnungs- und Hauseinbrüche befasst, fühlt sich jede Polizeibeamtin und jeder Polizeibeamte dieser Behörde besonders für die Bekämpfung dieser Erscheinungsform der Kriminalität und dem Schutz des Eigentums der Bürgerinnen und Bürger in einem hohen Maß verantwortlich.
Weiterhin bieten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kriminalkommissariates für Prävention und Opferschutz der Bevölkerung ihre Hilfe an.
Jeder Haus- und Wohnungsinhaber ist in der Lage, mit den auf dem Markt angebotenen sicherheitstechnischen Möglichkeiten dem Täter so viel Widerstand entgegenzusetzen, dass das Risiko für ihn entdeckt zu werden, einfach zu groß wird und er sein Vorhaben aufgibt.
Durch kompetente, fachliche, neutrale und kostenlose Beratung erfahrener Kriminalbeamter werden dem ratsuchenden Bürger die für ihn sinnvollen technischen Sicherungsmöglichkeiten vorgestellt. In einem speziell eingerichteten Beratungsraum, mit einer Vielzahl von installierten Exponaten, an der Jülicher Landstraße 178 in Neuss, kann man sich individuell informieren.
Ein Einbrecher ist in der Lage, in Sekunden mit einem in der Kleidung verborgenen Hebelwerkzeug Fenster und Terrassentüren zu öffnen. Herkömmliche Verriegelungen bieten keinen ausreichenden Schutz. Seit geraumer Zeit verfügt das Kriminalkommissariat für Prävention über einen Prüfstand, in dem ein herkömmliches und ein Einbruch hemmendes Fenster eingebaut sind. Hier kann der interessierte Bürger selbst einmal ausprobieren, wie schnell ein Fenster aufgehebelt werden kann. Vielleicht schafft es ja auch jemand, das Einbruch hemmende Fenster aufzukriegen. Die Polizei lädt alle Interessenten zu einem legalen Einbruchsversuch ein.
Termine kann man mit den Experten telefonisch unter 02131/3000 vereinbaren.
Insbesondere für Bauherren oder Personen, die Gebäude sanieren möchten, ist die Berücksichtigung des Einbruchsschutzes von großer Bedeutung, weil erfahrungsgemäß im Vergleich mit nachträglichen Veränderungen in der Planungsphase viel Geld gespart werden kann. Auch eine Bauherrenberatung kann individuell mit den Fachleuten vereinbart werden.
In fast 80 % aller Einbrüche haben die Täter Fenster und Türen aufgehebelt. Sehr häufig nähern sich die Einbrecher von der Rückseite der Gebäude. Hier gibt es wirksame Schutzmöglichkeiten.
Jeder von uns kann eine Menge gegen Wohnungseinbruch tun. Je sicherer die Riegel vor Fenster und Türen sind, desto mehr Zeit brauchen Einbrecher, diese Riegel zu knacken. Zeit, die Einbrecher nicht haben! In rund 40 % der Fälle hat der Täter aufgegeben, weil Tür und Fenster gut gesichert waren.
Tipps der Polizei:
Verschließen Sie beim Verlassen Ihrer Wohnung sämtliche Fenster und die Eingangstüre (abschließen, nicht nur zuziehen!!!!!!!!!!!!!!!).
Ein auf "Kipp" stehendes Fenster ist für Einbrecher ein offenes Fenster.
Ihr Haus / Ihre Wohnung sollte - auch bei kürzester Abwesenheit - einen bewohnten Eindruck machen. Hierzu dienen beispielsweise Zeitschaltuhren für Lichtquellen oder Radios. Heruntergelassene Rollläden zur Tageszeit signalisieren den potentiellen Tätern ebenso wie überfüllte Briefkästen die Abwesenheit der Bewohner.
Anrufbeantworter sollten keinen Aufschluss auf konkrete Abwesenheitszeiten geben.
Anonymität und Gleichgültigkeit fördern Kriminalität. Verstärkte Nachbarschaftshilfe kann entgegenwirken.
Wie man eine wirkungsvolle Nachbarschaftsinitiative gründen kann, erfährt man beim zuständigen Polizeibezirksbeamten für den jeweiligen Wohnbereich. Wer seinen Bezirksbeamten nicht kennen sollte, kann sich bei jeder Polizeidienststelle nach ihm erkundigen oder einfach im Internet unter www.polizei-neuss.de nachsehen. Auch am Bürgertelefon der Kreispolizeibehörde Neuss, Telefon 02131/30011111 erhält man diese Auskunft.

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