Montag, 9. Mai 2011

Video: Theater am Schlachthof: Die menschliche Stimme


Die menschliche Stimme
Von Jean Cocteau

„Hallo ... bist du's?" Eine Frau spricht am Telefon zum letzten Mal mit Ihrem Geliebten. Sie weiß, er wird sie verlassen, eine andere Frau heiraten wird. Der Mann ist abwesend, auch seine Stimme, seine Antworten bleiben uns verborgen. Man hört nur die Frau sprechen -- hin und her gerissen zwischen dem Bemühen, stark zu sein und Verzweiflung, scheinbarer Gleichgültigkeit und Gefühlsausbrüchen. Sie verbirgt, täuscht, lügt -- und offenbart doch alles.

Wird sie an der Trennung zerbrechen oder kann sie sich vom Objekt ihrer Begierde lösen? Der Hörer fällt zu Boden.... Das Stück ist das berührende Porträt einer Liebe. Es stellt die Frage nach dem Absoluten in ihr -- und dem Unaushaltbaren.

„Die menschliche Stimme", (Uraufführung 1930 in Paris an der Comédie Française), der Einakter von Jean Cocteau (1889-1963) ist das imaginäre letzte Gespräch einer Frau, mit dem Mann der sie verlassen hat: keine Romanze, sondern ein psychologisch-spannender Monolog am Telefon.

Keine Kommentare: