Sonntag, 12. Dezember 2010

Neuss Lokalsport : 1. Basketball-Regionalliga Noch nicht einmal gekämpft

Grevenbroich. BSG Grevenbroich -FC Schalke 04 92:73 (51:40)
Sie waren perfekt vorbereitet, aber dann be­wiesen die Basketballer des FC Schalke 04 eindrucksvoll, dass sie kein Spitzenteam der 1. Regionalliga sind. Und Trainer Chris Harris sprach nach der 73:92 (40:51)-Pleite bei der BSG Grevenbroich zunächst einmal hinter verschlossenen Türen lange mit seiner Mannschaft, ehe er jeden spüren ließ, dass er enttäuscht war. Schrecklich enttäuscht sogar.
Auf seinem Scouting-Report hatte der Schalker Trainer al­les kleinteilig aufgelistet – auch die „Keys to Victory“, die Schlüssel zum Sieg. Er hätte das Zeug aber zu Hause lassen können, weil sein Team überhaupt nichts umsetzte. „Wir haben egoistisch gespielt“, sagte Chris Harris. „Super-unklug, unclever.“ Um dieses zu­sammenzufassen: dumm.
Darauf, dass die Leistung noch schlechter gewesen sei als beim desaströsen Auftritt am 6. November bei Citybasket Recklinghausen (66:84), wollte sich der Schalker Coach dann nicht einlassen. Dennoch wurde er deutlich. „Wir haben den Kampf gar nicht angenommen“, sagte er. Jenen Kampf, den die jungen Grevenbroicher mit Härte und auch sehr viel In­tensität präsentierten. Mit sehr viel Leidenschaft halt. „Die wollten das und haben es durchgeführt“, sagte Chris Harris.
Und wie kann so etwas passieren? „Falsche Denkweise“, sagte Chris Harris. „Vielleicht waren wir übermütig.“
Die Schalker waren am Samstagabend nicht einmal in der Lage, zumindest eine durchschnittliche Leistung abzurufen. Re­gelmäßig machten die Grevenbroicher in der Schalker Zone, was sie wollten. Die Bilanz: 52 Punkte und ein Kopfschütteln Chris Harris’. „Das hätten wir vielleicht ausgleichen können“, sagte er. „Aber wir haben nicht gut ge­schossen.“ Gerade mal auf ei­ne 38-Prozent-Quote kamen die Schalker (24 von 63). Das lag auch daran, dass sie Würfe nahmen, die nie und nimmer ihr Ziel hätten finden können – schlecht vorbereitet und unplatziert. Kevin Lehmann zum Beispiel. Der muss das Exklusiv-Wissen haben, dass auch neben der Großsporthalle Gustorf Körbe hängen. Und es muss auch die Frage erlaubt sein, warum die Schalker kein Kapital daraus geschlagen ha­ben, dass nach der ersten Hälfte schon vier Grevenbroicher mit drei Fouls belastet waren.
Es folgte das dritte Viertel, als bei den Schalkern überhaupt nichts mehr ging, die Grevenbroicher eine 17:0-Serie zum 70:44 schafften und Trainer Chris Harris endgültig schlechte Laune hatte. Er re­agierte, nahm alle fünf Akteure herunter und brachte fünf neue. Immerhin: Aus dem 26- wurde ein 16-Punkte-Rückstand. Im letzten Viertel gab es sogar so etwas wie ein kleines bisschen Hoffnung (67:80), doch dann traf Grevenbroichs Götz Twiehoff zweimal und entschied die Partie. Was auch an der Schalker Rebound-Schwäche lag. „Am Korb“, sagte Chris Harris, „haben wir richtig, richtig hart verloren.“ Die Zahlen: Grevenbroich schaffte 49 (17 in der Offense), Schalke 28 Rebounds.
Quelle: der westen

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