Mittwoch, 14. Mai 2014

Neuss 0 Schichtbeginn im neuen Pierburg-Werk

In dieser Woche nimmt der Automobilzulieferer in seinem Niederrhein-Werk im Hafen die Fertigung auf. Die ersten zehn Mitarbeiter haben ihre Jobs in der Montage angetreten, bis 2015 wird die neue Fabrik 700 Beschäftigte haben. Von Hanna Koch
 
Für ihren ersten Arbeitstag in Neuss hat Elke Nothen den Bus genommen. Denn die Pierburg-Mitarbeiterin reist aus Nettetal an. Sie hat viele Jahre im dortigen Werk gearbeitet, das nun abgewickelt wird. Für sie und die anderen Mitarbeiter des Automobilzulieferers, die künftig in die Quirinusstadt pendeln, hat Pierburg einen Werksbus eingerichtet. Zum Start der Produktion hat dieser Bus noch Plätze frei, denn Pierburg baut die Montage im neuen Niederrhein-Werk schrittweise aus. Zehn Mitarbeiter haben dort in dieser Woche die Arbeit angetreten.
"Wir ziehen bei laufender Produktion um", sagt Werksleiter Jochen Luft. Deswegen können die einzelnen Fertigungslinien nicht auf einen Schlag verlagert werden. Sie müssen in den beiden Werken in Neuss und Nettetal, die für die neue Fabrik an der Hafenmole zusammengelegt werden, zunächst eine bestimmte Stückzahl vorproduzieren. "Dafür müssen jeweils Extraschichten gefahren werden", erläutert Luft, der den Umzug koordiniert. Erst wenn genügend Lagerware vorhanden ist, können die Maschinen zum neuen Neusser Standort umziehen. Ein ganzes Jahr wird es dauern, bis dieser Prozess beendet ist. "Bis Ende des Jahres werden wir 600 Mitarbeiter am neuen Standort haben, bis Juli 2015 werden es 700 sein", sagt Luft.
Für Elke Nothen und ihre Kollegen bedeutet dieser Umzugsprozess, dass sie in der neuen, knapp 8000 Quadratmeter großen Montagehalle noch recht alleine sind. Die 50-Jährige arbeitet seit 16 Jahren bei Pierburg und ist mittlerweile so gut qualifiziert, dass sie an verschiedenen Fertigungslinien arbeiten kann. Etwa in der Produktion der elektropneumatischen Wandler. Diese Steuereinheiten für Turbolader sind die ersten Teile, die in Neuss produziert werden - rund 2000 Stück sind es pro Schicht.

"Eine große Herausforderung ist nicht nur der Umzug und die damit verbundene Logistik, sondern auch die personelle Zusammenlegung von zwei Betrieben", sagt Werksleiter Jochen Luft, der Wert darauf legt, dass sich alle Mitarbeiter gut in das neue Werk integrieren. In den vergangenen Monaten hat Luft viel unternommen, um die Beschäftigten auf das neue Niederrhein-Werk einzustimmen. Es gab Infoveranstaltungen in Neuss und Nettetal, Führungen durch das neue Werk und einen internen "Tag der offenen Tür". Zum Neustart hat jeder Mitarbeiter einen Rucksack mit dem Aufdruck "Team Niederrhein" geschenkt bekommen, auch die Arbeitskleidung trägt dieses Emblem.
Luft begrüßt jeden neuen Beschäftigten persönlich und verweist darauf, dass Pierburg an der Hafenmole eines der größten Industrieprojekte NRWs realisiert. "Das ist wegweisend für die Region", sagt Luft. Bislang war Werks- und Geschäftsleiter eines tschechischen Pierburg-Werks. Nun zieht er nach Korschenbroich, wo er mit seiner Familie heimisch werden möchte.
An seinem neuen Arbeitsplatz in Neuss wird er in dieser Woche auch die ersten Kunden begrüßen, die zur Qualitätskontrolle extra aus England anreisen. "In der Autoindustrie geht es um höchste Qualität", erläutert Luft. "Wir zeigen den Kunden, dass wir diese im neuen Werk sogar noch steigern können."
Quelle: NGZ

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