Mittwoch, 12. Februar 2014

Grevenbroich Kirmes: Budengasse ein Sicherheitsrisiko?

Die Kirmesmeile auf der Graf-Kessel-Straße wird beim nächsten Schützenfest wohl anders aussehen als bisher: Die Stadt hat wegen der Enge erhebliche Sicherheitsbedenken. Die Schützen wollen aber auch die Atmosphäre erhalten. Von Carsten Sommerfeld und Andreas Buchbauer
 
Für einige Tage im Jahr wird die kleine Graf-Kessel-Straße zu der am meistbevölkerten im gesamten Stadtgebiet: Beim Grevenbroicher Schützenfest flanieren Tausende an den dicht aneinandergereihten Buden vorbei. Doch die Fülle und Enge dort macht der Stadt offensichtlich erhebliche Sorgen. Wegen Sicherheitsbedenken gibt's nach NGZ-Information im Rathaus Pläne, die Budengasse zwischen Bahnstraße und Kirmesplatz zum Bürgerschützenfest Anfang September neu anzuordnen. Doch wie lassen sich Sicherheit und Attraktivität auf der Meile miteinander vereinbaren? Keine einfache Frage, die heute bei einem Treffen im Rathaus besprochen wird.
Beigeordnete Barbara Kamp hat dazu Dr. Peter Cremerius, Chef des Bürgerschützenvereins Grevenbroich (BSV), eingeladen. "Wir haben Verständnis für die Bedenken der Stadt, die Straße liegt den Sicherheitsbehörden schwer im Magen. Wir müssen ganz klar eine Lösung finden, die die Belange der Sicherheit erfüllt, die aber auch dafür sorgt, dass die Budengasse ihre ganz besondere Atmosphäre behält", betont der BSV-Chef. "Sie muss attraktiv bleiben – für Besucher und für Schausteller."
Doch gegen Veränderungen sperrt sich der BSV-Präsident nicht: "Wir wissen, dass es beim Grevenbroicher Schützenfest auf der Straße sehr eng ist, zuweilen gibt es dort kaum ein Durchkommen. Wir werden sehen, welche Vorschläge die Stadt uns macht."
Rathaussprecher Andreas Sterken machte zum Stand der Planung in der Stadtverwaltung keine Angaben, er erwähnte auch das Treffen heute nicht. Sterken bestätigte lediglich, dass derzeit im Rathaus ein Konzept zur Neugestaltung der Budengasse erarbeitet werde. "Dies wollen wir in enger Abstimmung mit dem Bürgerschützenverein tun." Sterken ist zuversichtlich, dass man "gemeinsam eine gute Lösung finden werde".

Wie kann die aussehen? Denkbar wäre, beispielsweise nur auf einer Straßenseite eine Budenzeile zu errichten oder die Stände aufgelockerter anzuordnen. Das wäre nicht die erste Umplanung mit Blick auf das Sicherheitskonzept. Seit einiger Zeit bereits wird die verlängerte Montzstraße beim Fest vollständig für die Anfahrt der Rettungskräfte frei gehalten. Und vor zwei Jahren wurde sogar das Schützenfestzelt "gedreht", um beispielsweise für die Feuerwehr im Einsatzfall mehr Platz zwischen dem abgezäunten Bereich und der Grundschule nebenan zu schaffen. "Wir haben jetzt den Biergarten auf der anderen Seite des Zeltes. Der ist dadurch größer und schöner geworden – eine Win-win-Situation", so Cremerius. Sehr bewährt habe sich das auch das seit einigen Jahren von der Stadt auf dem Schützenareal verhängte Glasverbot. "Wir wollen, dass alle großen und kleinen Besucher sicher auf die Kirmes gehen können", betont der Präsident der Bürgerschützen.
Eine Verlagerung des Festtreibens aus dem Stadtzentrum heraus kommt für den Bürgerschützenverein Grevenbroich überhaupt nicht in Frage. "Ich habe bei einer Vollversammlung vor einigen Jahren den Auftrag erhalten, dafür zu sorgen, dass der Schützenplatz in der City bleibt", sagt Cremerius.
Quelle: NGZ

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