Mittwoch, 12. Februar 2014

Dormagen Sportler sollen Umkleiden selbst sichern

Unbekannte sind in die Realschulsporthalle an der Beethovenstraße eingedrungen und haben sich an Kleidungsstücken der Sportler vergriffen. Die Stadt rät, Wertsachen nicht in der Kabine zu lassen und die Hallen möglichst zu verriegeln. Von Stefan Schneider
 
Eine böse Überraschung erlebten in der vergangenen Woche die Trainer und jungen Sportler aus drei Gruppen des TSV Bayer Dormagen. Als sie nach ihrem Training in der Realschulhalle an der Beethovenstraße in die Umkleidekabinen zurückkehrten, mussten sie feststellen, dass sie ungebetenen Besuch bekommen hatten. "Mir kam ein Mädchen entgegen, das seine Anziehsachen suchte. Dann habe ich festgestellt, dass auch meine Hose und meine Jacke nicht an ihrem Platz waren", erzählt TSV-Trainerin Heike Schlangen, die an dem fraglichen Abend mit einer Leistungsriege im Kinderturnen an der Beethovenstraße übte.
Weitere Nachforschungen hätten ergeben, dass auch viele andere Kleidungsstücke fehlten. Wie sich herausstellte, waren sie in der ganzen Halle verteilt worden – u.a. in Mülleimern und in den Duschen. Der Stiefel eines Mädchens lag draußen im Gebüsch. Der andere Stiefel und eine Jacke blieben ganz verschwunden. "Und heute habe ich schon wieder Kindersachen in dem Gebüsch an der Halle entdeckt: Schals, eine Jeans und noch andere Mädchenkleidung", berichtet Schlangen.
Vandalismus oder dumme Streiche kommen laut dem städtischen Sportserviceleiter Bernd Lewerenz in Dormagener Hallen kaum vor. Wohl aber vereinzelte Diebstähle, auch innerhalb der sporttreibenden Gruppen, oder zumindest die Anwesenheit von Unbefugten, die in den Hallen nichts zu suchen haben. Diese Erfahrung hat auch TSV-Vorstandsmitglied Hans-Peter König gemacht – in der Berufsschulhalle am Bahnhof. Nach dem aktuellen Vorfall an der Beethovenstraße will er in seinem Verein für die Gefahr sensibilisieren. "Ich werde unsere Sportler per Mund-zu-Mund-Propaganda über das Problem informieren", kündigt König an.
Aus Kostengründen hat die Stadt die Schlüsselgewalt für die meisten Hallen an die Vereine übertragen, wenigstens für die Abendstunden. Hausmeister seien dann nicht mehr vor Ort, sagt Ute Waldeck von der städtischen Pressestelle. Sie empfiehlt den Sportlern dringend, die Umkleiden abzuschließen oder die Wertsachen mit in die Halle zu nehmen. "Das ist bei vielen Vereinen auch so üblich."

Bernd Lewerenz verweist darauf, dass sich die meisten Hallen-Eingangstüren nur mit einem Schlüssel öffnen lassen, wenn man sie zuzieht. Doch es gibt Ausnahmen – wie in der Halle an der Beethovenstraße. Dort gibt es einen Schnapper an der Tür. Steht der auf flexibel, kann die Tür von außen aufgedrückt werden – gerne genutzt von "Zuspät-Kommern".
Lewerenz, der selber Hallensportler ist (beim TSV und beim FC Straberg) schlägt ein Modell vor, das für mehr Sicherheit sorgen könnte: "Bei uns wird die Halle nach einer Karenzzeit von zehn Minuten abgeschlossen. Wer dann noch kommt, muss klingeln." Der Nachteil: Das geht auf Kosten der Bequemlichkeit. Denn dann muss einer der Sportler aus der Halle heraus und den Türöffner spielen.
Immerhin: Schellen gibt es an fast allen der mehr als 20 Dormagener Hallen in städtischem Eigentum. Eine Versicherung gegen Diebstähle und Vandalismus in den Hallen existiert laut Ute Waldeck nicht. Dafür müssen die Aktiven schon selber sorgen.
Quelle: NGZ

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