Freitag, 15. März 2013

POL-NE: Senioren wurden Opfer von Trickbetrügereien und Trickdiebstählen

presseportal.de Rhein-Kreis Neuss (ots) - Der Polizei des Rhein-Kreis Neuss liegen momentan mehrere Anzeigen unterschiedlicher Trickbetrügereien und Trickdiebstählen vornehmlich gegenüber älteren Menschen vor. Ein Grund, auf die Vorgehensweisen der dreisten Täter aufmerksam zu machen.
In Meerbusch-Ilverich erhielt am Donnerstag (14.03.), gegen 13:00 Uhr, eine 77-jährige Seniorin den Anruf eines "Guten Bekannten". Dieser gab der älteren Dame gegenüber an, sich in einer Notsituation anlässlich eines Autokaufs zu befinden. Da ihm das nötige Bargeld ausgegangen sei, bat er die Frau um Unterstützung. Während des Telefonats bemerkte der Betrüger offensichtlich, dass die Seniorin misstrauisch wurde und beendete das Gespräch, ohne weitere Forderungen zu stellen.
Als Mitarbeiter der "Staatsanwaltschaft" stellte sich am gleichen Tag, um 16:40 Uhr, telefonisch ein dreister Trickbetrüger bei einem 73 Jährigen aus dem Barbaraviertel in Neuss vor. Ihm wurde vorgeworfen, in der vergangenen Zeit an einem Glücksspiel per Telefon teilgenommen zu haben. Aus diesem Grund liegt eine Pfändungsverfügung in Höhe von 9000 Euro vor. Nachdem der Senior erwiderte, nie an einem Glücksspiel teilgenommen zu haben, reduzierte sich die angebliche Pfändungsverfügung auf groteske Weise um 30 Prozent. Als er dann noch erwähnte, in der Angelegenheit einen Rechtsanwalt einzuschalten, wurde das Telefonat mit scheinheiligen Argumenten des angeblichen Mitarbeiters beendet.
Die Kriminalpolizei hat in beiden Fällen die Ermittlungen aufgenommen. Bislang liegen keine Hinweise zur Identität der Betrüger vor.
Opfer eines Trickdiebstahls wurden gleich zwei ältere Menschen im Rhein-Kreis Neuss. Die Masche der Täter war nahezu identisch. Sie täuschten ihnen gegenüber eine "Spendensammlung" vor, um sie von ihrem eigentlichen Vorhaben- Diebstahl von Bargeld- abzulenken.
In Kaarst wurde ein 79-jähriger Mann, gegen 11:15 Uhr, auf der Maubisstraße, in Höhe eines Geldinstituts, von einer unbekannten Frau angesprochen. Diese bat um eine Spende und hielt ihm eine angebliche Liste mit Namen bereits getätigter Spender vor. Hilfsbereit holte der Senior sein Portmonee hervor und überreichte der Unbekanten einen fünf Euroschein. Die Frau trug den Betrag in ihre Liste ein und verabschiedete sich. Kurze Zeit später bemerkte der 79 Jährige den Diebstahl seines gesamten Bargelds und informierte richtigerweise die Polizei. Die Trickdiebin war zwischenzeitlich verschwunden. Sie war etwa 15 Jahre alt, 160 Zentimeter groß, hatte braune Haare und ein südländisches Erscheinungsbild. Bekleidet war sie mit einer Windjacke in dunkler Farbe und einer Jeans. Eine Fahndung durch die Polizei verlief ohne Erfolg.
Ähnlich erging es einem 75-jährigen Senior aus Jüchen. Gegen 14:00 Uhr klingelte es an seiner Haustür in Schaan. Zwei unbekannte junge Frauen standen vor der Tür und baten um eine Geldspende. Der 75 Jährige kam ihrem Wunsch nach, übergab etwas Münzgeld und steckte sein Portmonee wieder weg. Daraufhin hielten sie ihm aufdringlich ein Klemmbrett vor, eine der Frauen umarmte ihn aus Dankbarkeit. Instinktiv griff der Senior dabei nach seiner Geldbörse und stellte fest, dass sie ihm aus der Tasche gefingert wurde. Als er eine der beiden Tatverdächtigen fest hielt und mit der Polizei drohte, wurde ihm das Portmonee wieder ausgehändigt. Fluchtartig verließ das Duo das Grundstück in Richtung Bundesstraße 59. Eine graufarbene Limousine, die dem Opfer während des Vorfalls vor seinem Haus aufgefallen war, war ebenfalls verschwunden. Die beiden Tatverdächtigen waren etwa 20 bis 25 Jahre alt, hatte lange schwarze Haare und ein südosteuropäisches Erscheinungsbild.
Eine Fahndung durch die zwischenzeitlich informierte Polizei nach den Flüchtigen und dem verdächtigen PKW verlief bislang ohne Erfolg.
Die Polizei bittet Zeugen, die verdächtige Beobachtungen in Zusammenhang mit den geschilderten Vorfällen gemacht haben, sich unter der Telefonnummer 02131 3000 zu melden.
Erfahrungsgemäß halten sich Gruppen dieser Betrüger- und Trickdiebmasche für einen längeren Zeitraum in einem bestimmten Gebiet auf. Daher ist nicht auszuschließen, dass es in den nächsten Tagen zu weiteren Betrugs- und Diebstahlsversuchen kommt.
Bei Anrufen dieser Art handelt es sich um den sogenannten Enkeltrick bei dem die Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft älterer Menschen ausgenutzt wird. Im schlimmsten Fall händigen die Opfer Geld in der Annahme aus, dass sich ein Verwandter in einer finanziellen Notlage befindet. Tatsächlich handelt es sich bei dem Anrufer weder um einen Verwandten oder alten Bekannten, noch liegt eine finanzielle Notlage vor. Die Polizei rät daher, niemals Geld an fremde Personen auszuhändigen und sich sofort bei der Verwandtschaft nach der Richtigkeit des Anrufes zu erkundigen. Derartige Vorkommnisse sollten unverzüglich der Polizei gemeldet werden. Angehörige von älteren Menschen, die alleine in ihren Wohnungen leben, sollten Seniorinnen und Senioren über die Masche der Betrüger aufklären.
Ein gesundes Misstrauen ist gegenüber Spendensammlern angebracht. Halten Sie Abstand und vermeiden Sie jeglichen Körperkontakt! Lassen Sie sich nicht bedrängen oder schaffen Sie Aufmerksamkeit! Appellieren Sie laut und deutlich an Passanten oder umstehende Personen, Ihnen gegen aufdringliche Personen zu helfen!

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