Mittwoch, 31. Oktober 2012

POL-NE: Polizei warnt vor "russischem Schockanruf"

presseportal.de Rhein-Kreis Neuss (ots) - Immer wieder versuchen Trickbetrüger mit frei erfundenen Geschichten ahnungslosen Menschen das Geld "aus der Tasche zu ziehen".
Dabei scheuen sie auch nicht vor Methoden zurück, die mit den Ängsten ihrer Opfer spielen.
Bereits im März und im Juli kam es im Kreisgebiet zu einem sogenannten "Schockanruf", bei denen die Betrüger dem Anrufer eine akute Notlage vortäuschten und dabei die hilflose Lage der Menschen ausnutzten. Die besondere Vorgehensweise bei dieser Masche besteht darin, die potentiellen Opfer durch den Anruf in einen Schockzustand zu versetzen. Dadurch soll erreicht werden, dass sie nicht mehr rational denken und handeln können. Bevorzugte Opfer sind russisch-stämmige Mitbürgerinnen und Mitbürger. Wenn die Angerufenen auf Geldforderungen eingehen, wird in der Regel ein Treffpunkt vereinbart oder die Opfer werden zu Hause aufgesucht.
Am Dienstag (30.10.) versuchte es ein russisch sprechender Mann, der sich am Telefon als Rechtsanwalt bei mehreren Familien im Neusser Stadtgebiet vorstellte. Bisher liegen der Polizei fünf angezeigte Fälle vor. Im Display erschien eine Telefonnummer mit litauischer Vorwahl.
Wie in den bekannten Fällen üblich, schilderte er eine frei erfundene Unglücksgeschichte, in die ein enges Familienmitglied verwickelt sein sollte. Der unbekannte Anrufer forderte in den Telefonaten einen fünfstelligen Geldbetrag, um die Kosten für einen angeblichen Unfall oder eine anstehende Operation zu decken.
Der Schwindel flog auf, da die Angerufenen sich nach den Telefonaten mit ihren tatsächlichen Verwandten in Verbindung setzten und erfuhren, dass es keine Notlage gab.
Anschließend informierten sie richtigerweise die Polizei. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Die Polizei rät:
Gehen Sie nicht auf die Forderungen des Anrufers ein. Notieren Sie die angezeigte Telefonnummer und verständigen Sie sofort über Notruf, wie auch zum Teil geschehen, die Polizei.
Erfahrungsgemäß halten sich Gruppen dieser Betrüger für einen längeren Zeitraum in einem bestimmten Gebiet auf. Daher ist nicht auszuschließen, dass es in den nächsten Tagen zu weiteren Betrugsversuchen kommt.
Personen, die ebenfalls verdächtige Anrufe dieser Art erhielten und sich bislang nicht an die Polizei gewandt haben, werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 02131 3000 in Verbindung zu setzen.

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