Montag, 18. August 2014

Neuss 0 Rührung und Heiterkeit beim Königsehrenabend

Den ersten Königsorden, den Rainer III. Reuß in der Stadhalle verlieh, widmete er dem verstorbenen Gildemajor Udo Kissenkoetter. Von Rolf Hoppe
Es war ein bewegender Moment beim Königsehrenabend: Gerade erst hatte Schützenkönig Rainer Reuß seinen Königsorden vorgestellt, da zeigte ein Foto auf der großen Leinwand der Stadthalle ein mit diesem Orden geschmücktes schlichtes Holzkreuz auf einem Grab. "Ich widme meinen ersten Orden dem gerade verstorbenen Udo Kissenkoetter, einem allseits beliebten und bekannten Schützenbruder", so Reuß.
In seiner mehrfach von Beifall unterbrochenen Königsrede gab Reuß dann viele Antworten auf oft an ihn gestellte Fragen zu seinem Regierungsjahr. Die wichtigste: "Ich wollte es selbst erfahren, wie es ist, Neusser Schützenkönig zu werden." Weitere Antworten wurden von einem Augenzwinkern begleitet: Ehefrau Andrea zur Königin zu machen; einmal das Regiment an sich vorbei paradieren zu lassen, in der Kutsche zu sitzen, immer einen reservierten Platz zu bekommen ...
Aber neben den heiteren Momenten hat Reuß' Rede auch einen ernsten Kern. Denn mit dem Amt setzte er einer fast 30-jährigen Schützenbegeisterung fast wörtlich die Krone auf. Er habe sich mit seiner Frau Andrea auf eine Woge der Sympathie und Anerkennung gefühlt, sagt er und gestand: "Viel mehr, als wir erwartet haben." Es sei wohl deutlich geworden, wie sehr sie beide diese Würde genössen und mit Freude ausfüllten.
Das konnte Schützenpräsident Thomas Nickel in seiner Begrüßungsansprache an König und Schützen nur bestätigen: "Unsere Majestät zeigt, wie viel Freude es macht, Schützenkönig zu sein", sagt er und richtete an das Königspaar die Worte: "Mit deiner bescheidenen, aber doch sehr fröhlichen und authentischen Art hast du mit deiner charmanten Königin Andrea die Herzen der Schützen gewonnen. Ihr habt euch um das Ansehen und die Würde unseres Heimatfestes verdient gemacht."
Komiteemitglied Ralf Berger schilderte in seiner humorvollen Laudatio den Lebensweg von Rainer Reuß vom "Prinzchen zur Majestät". Der Schützenkönig sei außerdem "ein Nachtaktiver und Genießer". Und als Fan von "Star Wars" und Co. sei ihm auch eine Parade auf der Milchstraße zu gönnen.
Weil Rainer Reuß die Tradition wichtig ist, will auch er dem Bürger-Schützen-Verein ein Geschenk machen. Auf dem Markt befiehlt eine seinerzeit von Mario Meyen gestiftete, in den Boden eingelassene Platte den Schützen, die "Augen rechts" zu halten. Demnächst werden die Schützen nach dem Vorbeiparadieren an König, Komitee und Ehrengästen eine Platte finden mit der Aufschrift "Augen geradeaus".
Quelle: NGZ

Keine Kommentare: