Dienstag, 9. Juli 2013

POL-NE: Tatverdächtige Betrügerin nach "Enkeltrickversuch" vorläufig festgenommen

presseportal.de Neuss-Weissenberg (ots) - Dank der couragierten Mithilfe eines älteren Ehepaares gelang es der Polizei am Montag (08.07.) eine tatverdächtige Betrügerin vorläufig festzunehmen, die nach der sogenannten "Enkeltrickmasche" agierte. Nach dem bisherigen Ermittlungsstand meldete sich am Montag, gegen 11:30 Uhr, eine weibliche Person telefonisch bei einem Ehepaar im Neusser Norden und gab sich ihnen gegenüber als Bekannte "Ursula" aus. Die Frau täuschte eine finanzielle Notlage vor und bat um 9000 Euro. Der 75-jährige Ehemann ging zunächst auf die Forderung ein. Nachdem ein Rückruf bei der tatsächlichen Bekannten erfolgt war, konnte der Ehemann rechtzeitig davon überzeugt werden, dass er vermutlich das Opfer eines sogenannten Enketricks werden wird. Mit den zwischenzeitlich informierten Fachleuten des Neusser Kriminalkommissariats wurde vereinbart, dass das Ehepaar zum Schein auf die Geldübergabe eingeht.
Nach mehreren Kontrollanrufen wurde ein nahe gelegener Treffpunkt vereinbart, wo das Geld in einem Briefumschlag an eine weibliche Person übergeben werden sollte. Nach Angaben von "Ursula" handelte es sich dabei um eine Angestellte eines Notariats. Zwischenzeitlich waren die Ermittler auf eine Frau aufmerksam geworden, die sich tatverdächtig ständig mit einem Handy telefonierend in der Umgebung der Wohnanschrift der Angerufenen aufgehalten hat. Noch bevor es zur Übergabe des Geldes kam, entschlossen sich die Fahnder zum Zugriff. Die Tatverdächtige, eine 25-jährige Frau aus Meerbusch, wurde vorläufig festgenommen. Ihr Handy beschlagnahmten die Beamten zwecks weiterer Untersuchung. Die Ermittlungen gegen die junge Frau dauern an.
Bei dem sogenannten "Enkeltrick" handelt es sich um eine Betrugsform, die sich gezielt gegen ältere Menschen richtet. Dabei werden die Opfer in Telefonaten durch geschickte Gesprächstaktiken dahingehend getäuscht, dass der/die Anrufer/in vorgibt, ein enges Familienmitglied (Enkel/Neffe/Nichte) oder zumindest eine Bekannte/-r zu sein, der/die sich in einer akuten finanziellen Notlage befindet.
Ist die Täuschung gelungen, wird eine kurzfristige Übergabe von Bargeld zur Behebung der angeblichen Notlage ausgemacht. Ist die erforderliche Summe nicht im Haus, wird das Opfer gebeten, unverzüglich bei ihrem Geldinstitut den Betrag in bar abzuheben. Anschließend wird durch einen erneuten Anruf der Eindruck erweckt, dass der angebeliche Angehörige nicht persönlich zur Geldübergabe erscheinen kann. Angekündigt wird nun eine Vertrauensperson, die das Geld abholt.
Die Polizei des Rhein-Kreis Neuss warnt: Seien sie vorsichtig, argwöhnisch und zurückhaltend am Telefon. Vergewissern sie sich durch einen Anruf bei ihren Verwandten und Bekannten (wie im vorliegenden Fall auch geschehen), ob diese tatsächlich in Geldnot sind.
Eventuell weitere Geschädigte, die am Montag (08.07.) ähnlich gelagerte Anrufe erhalten haben, werden gebeten, sich beim Kriminalkommissariat 12 unter der Telefonnummer 02131 3000 zu melden.

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