Werner Kindsmüller, Vorsitzender der Initiative "Kaarster gegen Fluglärm", sieht in dem Beschluss ein "ermutigendes Zeichen". Vor allem, so führt er weiter aus, weil die Kommission in der Vergangenheit eher "die Linie des Flughafens unterstützt hat". Kindsmüller findet nun, dass sich bei diesem Votum auch das NRW-Verkehrsministerium Gedanken machen müsse. Oder besser noch: "Der Flughafen sollte sich überlegen, ob er den Antrag auf Kapazitätserweiterung überhaupt noch stellen will", sagt er.
Intensiver Lärm mache krank, begründet der Kommissionsvorsitzende Goßen den Entscheid. Der Schutz der Gesundheit der Bürger im Umfeld des Flughafens lasse "keine weitere Zunahme des Fluglärms zu, die zwangsläufig mit einer Zunahme der Flugbewegungen verbunden ist", so Goßen. "Es kann keine Veränderung zugunsten des Flughafens geben, ohne dass für die betroffenen Bürger konkrete und spürbare Verbesserungen beim Schutz vor Fluglärm erreicht werden, wie beispielsweise ein deutlich effektiverer Schutz der Nachtruhe." Sonst gebe es keine Basis. "Dieser Schutz der stark betroffenen Bevölkerung kommt in den Ausbauplänen des Flughafens de facto nicht vor", kritisiert Goßen.
Der Kaarster Werner Kindsmüller sieht auch in einem Gutachten des Sachverständigenrats für Umweltfragen, das jüngst der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks überreicht wurde, eine Bestätigung für die Haltung der Initiative, die Flughafen-Pläne abzulehnen.
Meerbuschs Bürgermeister Dieter Spindler (CDU) hatte den Antrag in der Fluglärmkommission eingebracht, der mit großer Mehrheit verabschiedet wurde. Auch ein weiterer Antrag aus Meerbusch fand eine Mehrheit: Die Deutsche Flugsicherung wird gebeten, eine Alternative für die Abflugroute über Lank-Latum zu entwickeln. Diese alternative Route sollte eine Überfliegung des Zentralbereichs von Lank-Latum mit dem Krankenhaus vermeiden, aber auch nicht zu einer Mehrbelastung bislang nicht betroffener Wohngebiete führen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen