Mittwoch, 9. April 2014

Dormagen 0 Mit Tempo 63 in 30er-Zone "geblitzt"

In Dormagen hat die Polizei gestern in den ersten sieben Stunden des sechsten Blitz-Marathons insgesamt 79 Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt. Ein Fahrer an der Haberlandstraße war 33 Stundenkilometer zu schnell. Von Stefan Schneider
 
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht: Das musste gestern Vormittag ein Autofahrer auf der Dormagener Haberlandstraße feststellen. Der Mann fiel beim Blitz-Marathon der Polizei negativ auf, weil er mit 63 Stundenkilometern in der Tempo-30-Zone unterwegs war. Den Polizeibeamten, die ihn stoppten, erklärte der Dormagener, er habe geglaubt, in dem Bereich sei Tempo 50 erlaubt. Und der Blitz-Marathon war ihm schlicht und ergreifend "durchgegangen".
"Der Mann muss jetzt mit drei Punkten in Flensburg und einem Bußgeld um die 100 Euro rechnen", sagte Polizeioberkommissar Stefan Kerst. Er und die Polizeikommissare Maribel Voss, Lothar Weidner und René Dufrenne hatten sich an der Haberlandstraße postiert, weil Bürger sich für diese Stelle als Kontrollpunkt ausgesprochen hatten – wohl auch wegen der Nähe zum Bettina-von-Arnim-Gymnasium, der Erich-Kästner-Grundschule und der Realschule Am Sportpark – ein sensibler Bereich, in dem viele Kinder und Jugendliche unterwegs sind. "Ein Vater war eben schon hier und hat sich erfreut davon gezeigt, dass wir hier stehen", erzählte Kerst. "Er hatte sich auch dafür eingesetzt, an der Haberlandstraße zu blitzen."
In der ersten Stunde, in der dort gestern geblitzt wurde (9.40 bis 10.40 Uhr) wurden vier Verkehrsteilnehmer angehalten, die zu schnell waren. Der Dormagener mit Tempo 63 war bis dahin aber ein Ausreißer nach oben. "Die anderen drei sind mit einem Verwarnungsgeld davon gekommen", berichtete Polizeioberkommissar Kerst. Zwei der vier Gestoppten hätten vom Blitz-Marathon vorher nichts mitbekommen – erstaunlich angesichts der umfangreichen Ankündigungen im Vorfeld der landesweiten Aktion. An der Haberlandstraße hatten die Beamten gestern übrigens auch ein Auge auf andere Delikte. Polizeikommissarin Esther Scholten hatte sich rund 150 Meter vor der Blitzerstelle postiert und achtete darauf, ob die Autofahrer den Sicherheitsgurt angelegt hatten und nicht mit dem Handy am Ohr hinterm Steuer saßen.
Im Laufe des Tages zogen Kerst und sein Team gestern mehrmals innerhalb von Dormagen um. Die Geschwindigkeit wurde auch in Gohr an der Bergheimer Straße gemessen, ebenso an der Ecke L 280/Gneisenaustraße und im Bereich B 9/Zonser Straße.

Die endgültige Bilanz des 24-Stunden-Blitz-Marathons will die Polizei heute vorlegen. Polizeisprecher Hans-Willi Arnold zog gestern Nachmittag nur eine Zwischenbilanz: "Die Menschen fahren wesentlich zurückhaltender als sonst. So müsste es immer sein. Wir hoffen, dass der Blitz-Marathon einen nachhaltigen Effekt hat und die Autofahrer ihr Tempo dauerhaft drosseln."
In Dormagen wurden im Zeitraum 6 bis 13 Uhr laut Polizei 2582 Fahrzeuge gemessen. 79 Verkehrsteilnehmer mussten sich bis dahin wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen verantworten.
Quelle: NGZ

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