Regelmäßig
melden die Polizeiwachen aus dem Rhein-Kreis Neuss an welchen Stellen
sie schwerpunktmäßig Geschwindigkeitskontrollen durchführen. Wir melden
aktuell, wo die Polizei im Rhein-Kreis blitzt.
Ein
unbekannter Täter hat in der Nacht zu Samstag einen 17-Jährigen aus
Dormagen an der Dürerstraße geschlagen und anschließend das Handy
gestohlen. Die Polizei sucht nach dem Täter .
Nach Angaben der Polizei ist der Junge gegen 0.25 Uhr
von einer unbekannten Person angesprochen worden. Der Täter forderte
die Wertsachen des Jugendlichen und gab ihm eine Ohrfeige. Anschließend
riss er dem Geschädigten das Handy aus der Hand und flüchtete in
Richtung Bahnhof.
Der Täter wird von der Polizei wie folgt beschrieben:
Etwa 18 bis 25 Jahre alt, 1,80 Meter groß, südländisches Aussehen mit
Drei-Tage-Bart. Der Täter trug einen schwarzen Kapuzenpullover, dunkle
Jeans und eine Mütze. Hinweise nimmt die Kriminalpolizei unter
folgender Telefonnummer entgegen: 02131 300-0.
Die
Dormagener SPD hat ihren Bürgermeister-Kandidaten gewählt: Erik
Lierenfeld erhielt 96,5 Prozent der Stimmen. Alt-Bürgermeister Heinz
Hilgers attestierte ihm menschliche und fachliche Qualifikation für das
Amt des Verwaltungschefs.Von Carina Wernig
Mit dem Ergebnis von 96,5 Prozent war Erik Lierenfeld
sehr zufrieden: "Das bestärkt mich, mit meinem guten Team in den
Wahlkampf zu starten", sagte der nun von den Dormagener Sozialdemokraten
gewählte Bürgermeister-Kandidat. Am Samstag hatten ihn 56 der 59
stimmberechtigten SPD-Mitglieder im Haus für Horrem, in das auch rund 40
Gäste gekommen waren, gewählt. Es gab eine Enthaltung und zwei
Gegenstimmen.
Vor dem Amt des Verwaltungschefs für 800 Mitarbeiter
habe er zwar Respekt, sei aber dazu bereit: "Mit der Unterstützung der
Bürger und mit der Hilfe einer erfahrenen und sachkundigen Verwaltung
traue ich mir zu, unsere Stadt in eine neue Generation und in eine neue
Zukunft zu führen", sagte der 27 Jahre alte Lierenfeld, der für seine
souveräne Rede lang anhaltenden Beifall erhielt. Er entwickelte seine
Vision einer aktiven Bürgergesellschaft, bei der er in allen Bereichen
auf die Beteiligung der Menschen und wertschätzendes Miteinanders setzt.
"Wir dürfen keinen Bürger zurücklassen", forderte er Chancengleichheit.
Auch in seiner Arbeit als Teamleiter und stellvertretender
Bereichsleiter des Jobcenters Rhein-Kreis Neuss habe er erfahren, dass
sich Menschen auch in Krisensituationen verbessern können, wenn man
ihnen konsequent Hilfe zur Selbsthilfe gewähre. So geht es Lierenfeld um
Bürger-Dialog, er möchte regelmäßige Einwohnerversammlungen in allen
Ortsteilen sowie eine Kindersprechstunde einführen. Da er die
Ehrenamtlichen noch mehr unterstützen möchte, will er das nun aufgelöste
Büro für bürgerschaftliches Engagement ausbauen und mit der
Freiwilligen-Agentur vernetzen. Zudem will er
Sportstättennutzungsentgelte und Kürzung der OGS-Beiträge rückgängig
machen. Dafür will er Interkommunale Zusammenarbeit verstärken, das
Potenzial der Verwaltungsmitarbeiter kreativ nutzen und mit gezielter
Standort-Weiterentwicklung dafür sorgen, dass noch mehr Unternehmen nach
Dormagen kommen wollen: "Wir müssen die Marke Dormagen ausbauen."
Kämpferisch erklärte Landtagsabgeordneter Rainer
Thiel: "Dormagen kann sich ein ,Weiter so' nicht mehr leisten." Die Zeit
sei reif "für die Generation Lierenfeld". Der Kandidat sei nicht nur
als Vize-Bürgermeister unterwegs, sondern unterstütze viele Vereine. "Du
weißt wo den Menschen der Schuh drückt", sagte Thiel. Lierenfeld könne
als Vermittler unterschiedliche Meinungen zusammenbringen.
Ehrenbürger und Alt-Bürgermeister Heinz Hilgers zog
einige Parallelen zu sich, und zwar nicht nur bei der gleichen
Ausbildung zum Diplom-Verwaltungswirt: "Ich war auch immer zu jung",
sagte Hilgers angesichts seines Alters als Vize-Fraktionsvorsitzender
(27) und Jugendamtsleiter (30). Mehr als auf das Lebensalter komme es
auf das verantwortungsvolle Engagement und auf das Menschenbild des
Bürgermeisters an. "Erik Lierenfeld liegen die Menschen am Herzen, er
wird sich dafür einsetzen, dass jeder Bürger eine Chance bekommt, sich
weiterzuentwickeln", betonte Hilgers, der den Kandidaten mit einer
humorvollen Aufzählung guter Eigenschaften von A bis Z bedachte: von
ambitioniert über teamfähig, tolerant und tüchtig bis zuverlässig.
Sowohl Thiel als auch Hilgers sagten Lierenfeld Unterstützung zu.
Kritik an der Verwaltung nach erneuter Panne bei der Sanierung der Henri-Dunant-Schule.
Die Rathausverwaltung mit Dezernentin Tanja Gaspers
steht mächtig in der Kritik. Grund sind die massiven Beschwerden aus der
Elternschaft der Henri-Dunant-Grundschule in Delrath, weil dort durch
Wasserschäden Klassenräume unbenutzbar sind und durchweichte
Deckenplatten entfernt werden mussten. Circa 60 Kinder wurden
ausquartiert und müssen zurzeit in die Nievenheimer Salvator-Grundschule
ausweichen.
"Das geht gar nicht", schimpft René Schneider,
CDU-Ratsherr und Vorsitzender des Ausschusses Eigenbetrieb. "Ich kann
die Reaktionen der Eltern zu hundert Prozent verstehen." Er hat nach
eigenen Angaben eine "offizielle und dezidierte Stellungnahme" von der
Verwaltung angefordert. "Die Ergebnisse werde ich allen Fraktionen zur
Verfügung stellen. Im übrigen haben wir am Montagabend Sitzung des
Fraktionsvorstands. Da erwarte ich von Frau Gaspers Antworten."
Schneider weist auf die schwerwiegenden Sanierungsmängel hin, die es
seit vielen Jahren an der Schule in Delrath gebe. "Aber das kann keine
Begründung für solche Pannen an dieser Schule sein."
Auch die SPD-Fraktion gibt den Eltern, die allesamt
aufgebracht seien, Recht. Seit mehr als einem Jahr würden sie von der
Verwaltung immer wieder hingehalten. Auf die Einwohnerfrage im
Betriebsausschuss im September 2013 habe Dezernentin Gaspers getönt,
dass die Dachsanierungsarbeiten in den Herbstferien umgesetzt würden,
erinnert die SPD. Dieser Termin sei erwartungsgemäß nicht eingehalten
worden, sonst hätte es denselben Schaden wie im Januar 2013 nicht
gegeben. "Dass die Verwaltung nunmehr mit Hochdruck an die Arbeit gehe,
wie Rathaussprecher Schlimgen versichert, können die Eltern nach der
bisherigen Vertröstungskampagne der Verwaltung nicht mehr glauben", sagt
die schulpolitische Sprecherin der SPD, Birgit Burdag. Die Eltern
würden sich von Verwaltung und Bürgermeister Hoffmann nicht ernst
genommen fühlen, denn seit Mitte Dezember warten sie vergebens auf
Antworten auf ihre Fragen zum Lernort Delrath und dessen baulicher sowie
pädagogischer Umsetzung.
Der wiederholte Wassereinbruch lasse "ernsthafte
Zweifel an der Fachkenntnis und der Fachaufsicht der zuständigen
Dezernentin Gaspers aufkommen", sagt Hans-Joachim Woitzik. Der
Fraktionsvorsitzende des Zentrums kritisiert: "Die Stadtverwaltung
schlampt sich bei der Sanierung der Henri-Dunant-Grundschule seit langem
von einem Reinfall zum nächsten." Er fordert eine Bauaufsicht der Stadt
durch fachkundige eigene Mitarbeiter. Da die Initiativen der Lehrer und
Eltern zum Lernort Delrath ohne viel Aufhebens durch die Dezernentin
und den Bürgermeister abgebügelt würden, stünde die Verwaltung in der
Pflicht, wenigstens bei der zügigen Sanierung besondere Sorgfalt walten
zu lassen. Woitzik fragt, ob die Schule etwa auf Dauer als unsanierbar
hingestellt werden soll.
Die
Gastronomie in der Zollfeste ist in Bewegung. Die Gasthäuser "Stadt
Zons", "St. Peter" und "Zum Feldtor" sollen die Besitzer wechseln.Von Stefan Schneider
Der romantische Platanengarten im Innenhof träumt
alleine vor sich hin, der kleine Vogelpark und die Kegelbahn sind
verwaist, die Tische im Restaurant leer, die Türen geschlossen. Der
Telefonanschluss ist abgemeldet und die Internetseite "befindet sich im
Aufbau", wie ein Hinweis im Netz behauptet: Zum Jahreswechsel hat das
Traditions-Wirtshaus "Stadt Zons" an der Rheinstraße den Betrieb
eingestellt. Doch das soll nicht so bleiben. Wahrscheinlich im Frühjahr
soll hier neues Leben einziehen.
Das Restaurant werde verkauft, die Verhandlungen
liefen bereits, hieß es seitens der Eigentümerfamilie Allard auf Anfrage
unserer Zeitung. Die geplante Veräußerung bedeutet gleichzeitig die
Abkehr vom bisherigen Verpachtungsmodell. Nicht weit entfernt wartet
ebenfalls ein interessantes gastronomisches Objekt auf einen neuen
Besitzer. Denn auch das seit zwei Jahren geschlossene Lokal "St. Peter"
steht zum Verkauf. Die dritte Traditions-Gaststätte in der Zollfeste,
bei der sich eine Veränderung abzeichnet, ist das Haus "Zum Feldtor" an
der Schlossstraße. "Auch ich würde gerne verkaufen", erzählt Inhaber
Thomas Nußbaum.
Die künftigen Eigentümer können davon ausgehen, dass
es ihnen an "Laufkundschaft" nicht mangelt. Denn Zons ist nach Auskunft
von Guido Schenk von der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft
Dormagen (SVGD) nach wie vor der am zweitbesten besuchte Ort im gesamten
Rhein-Kreis Neuss. Rund 600 000 Besucher kommen jedes Jahr im Schnitt
in die Zollfeste, 2013 war die Tendenz laut Schenk sogar steigend. Mehr
Zuspruch findet allein die Skihalle in Neuss. Der bisherige Pächter des Wirtshauses
"Stadt Zons" stellte zum Jahresende den Betrieb ein. Im Frühjahr könnte
Neueröffnung gefeiert werden.L. HAMMER
Aber: Die Zonser Gastronomie hatte es im vergangenen
Jahr trotz der guten Besucherzahlen im Ort schwer. Denn nicht wenige
Betriebe erzielen einen Großteil ihrer Einnahmen durch das
Terrassengeschäft. Aber die Phase, in der man angenehm draußen sitzen
konnte, war 2013 durch den späten Beginn der Schönwetterperiode
vergleichsweise kurz. "Die Ausfalltage im Frühjahr waren für viele
Gastronomen hinterher kaum mehr aufzuholen", mutmaßt Guido Schenk.
Bei Thomas Nußbaum, der im "Feldtor" im Januar gerade
seine Betriebsferien hatte, sind es unterdessen nach eigener Aussage
persönliche Gründe, die ihn veranlassen, seine Gaststätte perspektivisch
abzugeben. Der 49-Jährige ist Single und hat keine Kinder. "Deshalb ist
nach mir niemand mehr da, der die Familientradition fortsetzen könnte."
Schade, denn die ist beeindruckend lang: Seit 163 Jahren ist das Haus,
in dem das "Feldtor" untergebracht ist, im Besitz der Nußbaums. "Ich bin
die fünfte oder sechste Generation", erzählt Thomas Nußbaum.
Sorgen, dass er von einem auf den anderen Tag
dichtmacht, müssen sich seine Stammgäste nicht machen. "Solange das
Lokal nicht verkauft ist, mache ich weiter", betont der Inhaber. Und
nicht nur das: Er denkt zurzeit sogar an eine Neuerung in seinem
Betrieb. Denn nachdem ein altes Gebäude am "Feldtor" abgerissen worden
ist, besteht die Möglichkeit, dass Nußbaum seinen innenliegenden
Biergarten zur Straße hin erweitert. Dass dies umgesetzt wird, kann er
sich gut vorstellen. Dann muss eigentlich nur noch das Wetter mitspielen
– und früher besser werden als im zurückliegenden Jahr.
Der Bürgerschützenverein Grevenbroich hat den Mietvertrag für die bisherige Fackelbauhalle in Allrath gekündigt.Von Sebastian Meurer
Die Fackelbauer der Grevenbroicher Bürgerschützen sind
auf der Suche nach einem neuen Domizil. Einen Tag von der
Jahreshauptversammlung des Bürgerschützenvereins (BSV) hat Präsident
Peter Cremerius den Vertrag mit dem Eigentümer der seit Jahren genutzten
"Fackelbau-Halle" in Allrath kurzerhand gekündigt. Der Grund:
Nachforderungen in Sachen Stromkosten und Miete, die Cremerius als
"absurd" bezeichnete. Verhandlungen dürften ausgeschlossen sein: "Es
wird keine weitere Zusammenarbeit geben", erklärte Cremerius jetzt in
der Alten Feuerwache vor 200 BSV-Mitgliedern.
Alternativen gibt es laut BSV-Pressesprecher Peter
Eysen derzeit zwar noch nicht. "Es ist alles noch zu frisch." Gleichwohl
ist Eysen zuversichtlich, dass das Problem "kurzfristig geklärt wird".
Außer in Allrath werden BSV-Fackeln auf dem Gelände der Firma
Barrawasser ebenso gebaut wie beim Gas- und Wasserwerk wie in Laach. Die
in der Alten Feuerwache turnusgemäß fälligen Neuwahlen fielen durchweg
einstimmig aus. Peter Cremerius, der seit 2006 an der Spitze der
Bürgerschützen steht, bewarb sich für vier weitere Jahre um "das
schönste Amt in der Stadt Grevenbroich".
Zur Seite stehen ihm die meisten seiner bisherigen
Vorstandskollegen. BSV-Vize und "Außenminister" bleibt Lothar
Zimmermann, der wie Peter Cremerius dem Marinezug "Klabautermann"
angehört. Joachim Schwedhelm führt als Oberst weiterhin das Regiment an,
während sich Schatzmeister Manfred Wosnitza auch in den kommenden vier
Jahren um die Finanzen des BSV kümmern wird. Als Schriftführer trat
Mario Straube die Nachfolge des seit 2002 amtierenden Willi Peiffer an.
Daniel Höveler bleibt stellvertretender Schatzmeister, Jan Wosnitza ist
nun stellvertretender Schriftführer, während Schießmeister Rüdiger
Bartholomäi ebenso in seinem Amt bestätigt wurde wie sein Vertreter
Thomas Gallus. Jägermajor Stefan Sürth und Grenadiermajor Ral Stegers
komplettieren weiterhin die Regimentsspitze. Neuer Fackelbaubeauftrager
des BSV ist Christoph Oberbach, neuer Musikbeauftragter Ulrich Schmitz.
Als Cheflogistiker trat Georg Winkler die Nachfolge
von Willi Peitz an. Jugendbetreuer bleibt der seit 23 Jahren amtierende
Ulrich Herlitz. 2013 brachte in finanzieller Hinsicht laut Schatzmeister
Manfred Wosnitza "ein geringfügiges Minus", nachdem im Jahr zuvor noch
ein kleines Plus in der Kasse zu verzeichnen war.
ein, die 60
Cent reichen nicht mehr, um eine Stunde lang sein Auto neben dem
Parkautomaten abstellen zu können. Nun muss tiefer ins Portemonnaie
gegriffen werden. Seit zwei Wochen sind die 15 Automaten der Stadt für
die neuen Parkgebühren umgestellt worden – für eine Stunde muss jetzt
das Doppelte (1,20 Euro) eingeworfen werden.Von Carsten Sommerfeld
Das sorgt für manchen Verdruss. "Ich will doch nur
für zwei Minuten zur Sparkasse und muss dafür 30 Cent zahlen",
kritisiert Gabriela Holban (43) aus Jüchen. Auch Thomas Tillenburg, der
heute 25 Jahre alt wird, findet die Gebühren zu hoch. "Ich fahre erst
mal herum und suche nach einem kostenlosen Parkplatz". Meiden
City-Besucher nun gebührenpflichtige Stellplätze, für die jetzt auch
samstags gezahlt werden muss – und parken stattdessen etwa am Schloss?
Jedenfalls gibt es etwa morgens auf dem Parkplatz an der
Karl-Oberbach-Straße oft mehr freie Plätze als früher.
"Wir haben kein geändertes Parkverhalten beobachtet",
erklärt Stadtsprecher Andreas Sterken. Die Verwaltung hat anderes
festgestellt: "Unsere Mitarbeiter müssen jetzt zwei statt bislang ein
Mal in der Woche die Geldkassetten an den Automaten wechseln, weil sie
voll sind", so Sterken. Geht die Rechnung der Stadt also auf? Durch die
Erhöhung sollen 226 000 Euro im Jahr zusätzlich in die Stadtkasse
gespült werden. Erste Zahlen zu 2014 erzielten Einnahmen nennt Sterken
aber noch nicht. "Dafür ist es zu früh."
Parkautomaten stehen auch vor dem Krankenhaus an der
Von-Werth-Straße. Dort ärgert sich Christoph Broich (25) aus Gustorf:
"Verwandte sollten einen Kranken besuchen können, ohne eine hohe
Parkgebühr zahlen zu müssen."
Mit dem Haushaltssicherungskonzept hat die Stadt eine wichtige Hürde für das Integrierte Stadtentwicklungskonzept genommen.Von Andreas Buchbauer
Nachdem der Haushalt 2014 samt des
Haushaltssicherungskonzepts verabschiedet ist, wird im Rathaus auf einen
positiven Entscheid in Sachen "Integriertes Stadtentwicklungskonzept"
(ISEK) gewartet. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und im Januar
bereits sowohl einen neuen Gesamtantrag ISEK als auch einen neuen
Förderantrag für 2014 bei der Bezirksregierung eingereicht", betont
Stadtsprecher Andreas Sterken. Jetzt werde noch die Stellungnahme der
Kämmerei bei der Bezirksregierung eingereicht. Zudem müsse noch die
Zustimmung des Kreises nachgereicht werden. "Dies geschieht, sobald sie
vorliegt." Im Rathaus ist man optimistisch, dass das ISEK dann auf den
Weg gebracht ist und die dafür erforderlichen Fördermittel fließen. "Wir
hoffen auf eine positive Nachricht aus Düsseldorf", sagt Sterken.
Das ISEK ist von zentraler Bedeutung für die geplante
Aufwertung der Innenstadt. Es ist Teil des bis 2017 laufenden
Städtebauförderprogramms der Landesregierung. Die Stadt hofft auf
Zuwendungen in Höhe von 1,27 Millionen Euro. Insgesamt stellt das Land
NRW bis 2017 rund 171 Millionen Euro zur Verfügung. Die Zuteilung der
Gelder erfolgt durch die Bezirksregierungen. Das Geld kommt vom Land (96
Millionen Euro) sowie vom Bund (75 Millionen Euro).
Die Stadt Grevenbroich hatte sich bereits 2011 um
Fördermittel beworben. Damals landete sie jedoch nur auf einem
Nachrückerplatz. Nach Rücksprache mit Vertretern der Bezirksregierung
wurde das Konzept zwischenzeitlich noch einmal überarbeitet und vom Rat
abgesegnet. Im vergangenen Jahr hatte die Bezirksregierung der Stadt
mitgeteilt, dass diese sich gute Hoffnungen auf die Gelder machen kann –
sobald ein genehmigtes Haushaltssicherungskonzept (HSK) und die
Zustimmung der Kommunalaufsicht, also des Rhein-Kreises Neuss, zur
Verwendung der Eigenmittel erteilt sei. Knackpunkt an der Umsetzung war
stets der Eigenanteil, den die Stadt aufbringen muss. Er liegt bei 40
Prozent – ohne HSK wäre dies nicht vertretbar gewesen. Landrat
Hans-Jürgen Petrauschke hatte stets darauf hingewiesen: "Das Augenmerk
muss darauf gelegt werden, was finanziell machbar ist – und nicht nur
darauf, was vielleicht wünschenswert sein mag."
Das 93 Seiten umfassende ISEK sieht einen großen
Maßnahmenkatalog zur Attraktivierung der City vor. Dabei soll auch das
Bahnhofsquartier besser in die Innenstadt integriert werden. Fred Leven,
Vorsitzender des Vereins "Stellwerk Initiative", hatte – ebenso wie
zahlreiche Einzelhändler – betont, wie wichtig das Zukunftskonzept für
die Schlossstadt sei. "Wenn es dafür grünes Licht gibt, ist dies für
unsere Stadt ein gutes Signal."
Wesentliche Hindernisse scheinen nun aus dem Weg
geräumt. "Inhaltlich bleibt es dabei", sagt Sterken. "Nur der Zeitplan
verschiebt sich, da der Bescheid erst Ende des Jahres erteilt wird und
die Fördermittel frühestens Ende 2014, eher Anfang 2015 fließen würden."
Hochneukirchs Kinderprinzenpaar ist gut auf die jecken Tage vorbereitet.Von Karin Verhoeven
Für diese beiden wird Karneval ein besonderes
Erlebnis: Florian Huppertz (11) und die ein Jahr jüngere Lena Schmitz
werden in Hochneukirch als Kinderprinzenpaar regieren.
Alles begann mit einem Wunsch: einmal Prinzessin zu
sein. "Ich tanze schon seit sechs Jahren in der Hochneukircher Garde und
habe immer die Kinderprinzenpaare gesehen", erzählt Lena. "Das wollte
ich auch machen." Der geeignete Prinz war schnell gefunden: Florian
Huppertz wohnt in der Nachbarschaft, ist begeistertes Mitglied beim
Infanteriezug und hat bereits Erfahrungen als Hoppeditz vorzuweisen.
"Willst Du mein Prinz sein?" Auf diese Frage von Lena
und ihrem Großvater Karl-Heinz Wirtz konnte es nur eine Antwort geben.
Die blau-gelben Samtgewänder sind längst fertig – ebenso wie die 120
Orden. Sie wurden bereits in Aachen angefertigt – ein großzügiges
Sponsoring von Lenas Opa. Aktuell lernt das Kinderprinzenpaar seine
Texte für eine kleine Ansprache an das närrische Publikum. Entworfen
hatte den Text Lenas Großvater, der kein "Nökercher Platt", sondern
"Oecher Platt" spricht. Also sorgten Florians Großeltern Angelika und
Heinz Peter Huppertz für die Übersetzung.
Sie hatten in den 1990er Jahren in Hochneukirch als
Königspaar repräsentiert. "Lott de Fußball und de Peedsches sprenge, un
janz Nökerche danze un senge", werden Florian I. und Lena I. raten. Was
der junge Prinz sich wünscht: "Dass die Garde die Zuschauer beeindruckt
und dass wir großen Applaus bekommen." Er freut sich jetzt schon auf das
Sommerfest: Dann wird er neben Lena in der Uniform eines Infanteristen
als Kinder-Schützenkönig am Umzug teilnehmen und dann die junge
Generation des Heimatvereins repräsentieren wird.
Trotz des Karnevals wird das Lernen nicht
vernachlässigt, bei Lena an der Sekundarschule Jüchen und bei Florian an
der Schule für Hörgeschädigte in Krefeld. Lena mag Gardetanz, zeichnen,
reiten, schwimmen und Pfadfinder, Florian spielt gern Fußball und
schwimmt bei der DLRG.
Und später? Lena könnte sich vorstellen,
Modedesignerin zu werden, und Florian schwankt noch zwischen Lokführer
oder Kapitän zur See. Doch vorerst sind beide etwas besonderes –
Hochneukirchs junges Prinzenpaar.
Mit Platz
drei auf der Reserveliste für die aus der ihrer Partei ausgetretenen,
ehemaligen CDU-Ratsfrau Uschi Baum sorgte die FDP auf ihrem
Stadtparteitag für eine faustdicke Überraschung. Nicht alle fanden das
auch gut.Von Stefan Reinelt
Listenplatz eins für den amtierenden
Fraktionsvorsitzenden Günter Kopp, und auch der Partei-Chef Heinrich
Thywissen hat auf Platz drei gute Aussichten auf ein künftiges Mandat im
Stadtrat. Für Platz zwei auf ihrer Reserveliste zur Kommunalwahl am 25.
Mai präsentierte die FDP ihren Mitgliedern auf dem Wahlparteitag eine
faustdicke Überraschung. Selbst Ratsherr Volker Zachel musste
nachfragen: "Handelt es sich bei genannter Ursula Baum um die ehemalige
Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses?" Ja, es ist Uschi Baum, die am
21. Januar aus der CDU austrat und ihr Ratsmandat niederlegte. Zwei Tage
später ging ihr Aufnahmeantrag bei der FDP ein.
Beim Parteitag war sie urlaubsbedingt nicht
persönlich anwesend, so dass Günter Kopp einen Brief von ihr verlas. Sie
kehre zurück zu ihren liberalen Wurzeln, schrieb sie. Beide Elternteile
hätten sich bereits in der FDP engagiert. Ihre alte politische Heimat
nannte Uschi Baum nicht beim Namen, erklärte nur, vorher in einer
"großen bürgerlichen Partei" Mitglied gewesen zu sein. Dieser Coup des
Abends, den so mancher führender Parteistratege mit einem verschmitzten
Lächeln kommentierte, fand aber nicht bei allen anwesenden Personen
seine Zustimmung. Mit 23 zu fünf Stimmen (bei vier Enthaltungen) erhielt
Uschi Baum ein im Vergleich zu den meisten anderen Kandidaten
schlechtes Ergebnis. Auf Platz vier und fünf der Reserveliste stattete
die Versammlung den Spitzenkandidaten der Jung-Liberalen, den
18-jährigen Schüler Matthias Pruss, und Ratsfrau Astrid Werle mit guten
Chancen auf ein Mandat aus.
Bei der Kommunalwahl 2009 erhielt die FDP mit 9,9
Prozent der Zweitstimmen ebenfalls fünf Sitze im Kaarster Stadtrat. Die
dort zurzeit noch vertretenen Hanno Wilsch, Thomas Maring und Volker
Zachel kandidierten nur für hintere Plätze auf der Reserveliste, ebenso
der langjährige Fraktionsvorsitzende Jörg Löhler, der sein Amt und sein
Mandat Ende 2013 aus beruflichen Gründen niedergelegt hatte. Beim
Wahlparteitag gab er einen Rückblick auf die Legislaturperiode. Den
neuen Standort für Ikea und die dazugehörige Verkehrsanbindung in das
Gewerbegebiet "Kaarster Kreuz" bezeichnete er als "alternativlos". Die
finanzielle Zukunft der Stadt würde nicht gut aussehen, wenn man nicht
neues Gewerbe in Kaarst ansiedelt. Der U3-Ausbau sei gelungen, den Umbau
der ehemaligen Grundschule an der Bussardstraße zur Kindertagesstätte
kritisierte Löhler.
"Die FDP hatte sich für einen Umzug der Grundschule
Stakerseite an die Bussardstraße ausgesprochen. Dafür wurden wir stark
angegriffen", sagte er. Diese Umbaumaßnahme sowie die notwendige
Sanierung oder ein möglicher Neubau der Grundschule in der Stadtmitte
würde die Stadt nun teuer zu stehen kommen, so Löhler. Der von den
Liberalen geforderte Seniorenbeirat ist in seiner Form nicht zu Stande
gekommen, es gibt nur den Seniorenbeauftragten.
Dieses Thema möchte die FDP in der kommenden Legislaturperiode wieder aufrufen.
Insgesamt waren die Liedberger Florianer 2013 rund 2800 Stunden im Einsatz.Von Sebastian Meurer
Wie schon 2012 rückte die Löschgruppe Liedberg 2013
insgesamt 22 Mal zu Einsätzen aus. 25 Übungen, diverse Absperrdienste
und Brandsicherheitswachen führten dazu, dass die Florianer im
vergangenen Jahr knapp 2800 Stunden im Einsatz waren.
Bei zwei Übungen mit den befreundeten Feuerleuten aus
Fischeln galt es, einen simulierten Wohnungsbrand mit Vermissten zu
bekämpfen. "So durfte sogar die Löschgruppenführung mal wieder an
vorderster Front kämpfen", merkte Schriftführer Hans-Jakob Erkes während
der Jahreshauptversammlung in seinem Rückblick auf 2013 knochentrocken
an. Bei den gefahrenen Einsätzen hatten die Feuerwehrleute aus Liedberg
Ölspuren zu beseitigen, mussten aber auch bei einem schweren
Verkehrsunfall ausrücken.
Bei dem jetzigen Treffen im Feuerwehrhaus ging's nicht
zuletzt um die turnusgemäß fälligen Neuwahlen zum Vorstand.
Löschgruppen-Leiter Michael Kluth und sein Stellvertreter Daniel Böske
bleiben als von der Stadt ernannte Chefs im Amt. Als Schriftführer
bestätigten die Mitglieder Hans-Jakob Erkes, dem Frank Daners als
Stellvertreter zur Seite steht.
Um die Finanzen kümmern sich weiterhin Kassierer
Martin Moll und sein Vertreter Achim Hintzen. Thomas Groß bleibt
Gerätewart, während Stefan Kürten weiterhin als sein Stellvertreter
fungiert. Christian Stoffel ist Sicherbeauftragter der Löschgruppe und
Daniel Böske ihr Atemschutzgerätewart. Der stellvertretende
Löschzugführer hatte 2013 den dafür nötigen Lehrgang absolviert.
Stadtbrandinspektor Uwe Foerster und Erster Beigeordneter Bernd-Dieter
Schultze konnten Böske zudem zum Oberbrandmeister befördern.
Florian Böske versieht seinen Dienst künftig als
Hauptfeuerwehrmann, während Christian Stoffel nach dem Besuch des
"Truppmann-1-Lehrgangs" nun Feuerwehrmann ist. Beim Besuch von
Lehrgängen ging der Chef mit gutem Beispiel voran: Michael Kluth hat an
einem Seminar zur Verkehrsabsicherung ebenso teilgenommen wie an einem
Lehrgang, der ihn zum Verbandsführer machte.
Die Löschgruppe verfügt aktuell über 19 aktive Mitglieder und kann auf die Unterstützung von 136 "Passiven" bauen.
Die
katholische Frauengemeinschaft Nettesheim konnte sich jetzt über viele
Gäste zum runden Geburtstag freuen. Mit dem Festgottesdienst und einem
großen Empfang ist das "Jubiläumsjahr" aber noch nicht beendet.Von Sebastian Meurer
Über mangelnde Resonanz kann sich die Katholische
Frauengemeinschaft (kfd) Nettesheim zwar auch sonst nicht beklagen: Gut
200 Gäste anlässlich des 90. Geburtstags übertrafen jetzt die ansonsten
gewohnten Teilnehmerzahlen dann aber doch noch einmal.
"Die Botschaft weitertragen", lautete das Motto des
in der Pfarrkirche St. Martinus gefeierten Gottesdienstes. Mit dem
heiligen Don Bosco stand der Tag zwar im Zeichen eines männlichen
Heiligen, doch Dechant Monsignore Franz Josef Freericks fand schnell
einen Ausweg, indem er über die Mutter des Heiligen predigte: Maria
Occhiena nämlich war nicht nur bei ihren drei Kindern bemüht, den
christlichen Glauben weiterzuvermitteln, womit Freericks zufolge auch
das Wesen der kfd zutreffend beschrieben ist.
1924 begann deren, von der Nazi- und Kriegszeit
unterbrochene Geschichte, die seit 1951 erfolgreich fortgesetzt wird.
Mit der 1968 verabschiedeten Satzung kam "das Ende aller Müttervereine",
wie Elisabeth Kresse in ihrem Rückblick sagte: Seither nämlich hat die
kfd ihren heutigen Namen.
Von 1993 bis 2006 stand Magdalene Schnelting an der
Spitze der Nettesheimer Frauengemeinschaft. Seither wird die von einem
15-köpfigen Team geführt. Dem von Elisabeth Kresse geäußerten Wunsch,
die Tradition noch lange fortsetzen zu können, pflichtete auch
Bürgermeister Albert Glöckner bei. Glöckner verwies auf die 550 000
bundesweit in der kfd organisierten Frauen, die damit "den größten
Frauenverband in Deutschland" stellten. Bei den Jubilarinnen punktete
Glöckner mit seinem Wunsch: "Seien Sie weiterhin eine so liebenswerte
Gemeinschaft." Ihren 90. Geburtstag feierte die kfd mit "Melodien zum
Träumen" mit Manuela Kunze und Thomas Tenten von der Deutschen Oper am
Rhein, die von Volker Kollmetz begleitet wurden. Operetten- und
Musicalsongs von Franz Lehár, bis Andrew Lloyd-Webber sorgten für eine
fast schon ausgelassene Stimmung in der Butzheimer Begegnungsstätte Alte
Schule. Zu den Gratulanten zählten auch Vertreterinnen der
evangelischen Kirche: Gemeindesekretärin Christine Schmitz und Karin
Kremer-Schillings vom Presbyterium überbrachten Glückwünsche. "Gern
besuchen auch wir die Veranstaltungen und das Fest der evangelischen
Gemeinde, genau so wie deren Mitglieder zu uns kommen", sagt
kfd-Kassiererin Martina Fünger.
Mit dem fast zweistündigen Konzert soll des Feiern
aber noch lange kein Ende sein. Die gesammelte Jubiläumsspende von 670
Euro kann die kfd im März Schwester Damian von der kenianischen
Missionsstation Riruta persönlich übergeben. In Nettesheim berichtet die
Ordensschwester über ein ausschließlich für Frauen bestimmtes
Hilfsprojekt. Sie wirkt an der derselben Station wie die 1981
verstorbene Butzheimerin Reinhilda Schmitz. Deren Wirken hatte 1975 den
Basarkreis der Pfarrei ins Leben gerufen. Um Frauen in Afrika geht es im
Mai in einem vom früheren WDR-Kameramann Franz Wagenbach gedrehten
Film.
Marius von
Mayenburgs Stück "Perplex" ist eine Parodie auf das Theater selbst, auf
die Stücke, auf die Darsteller und auf die Regisseure. Peter Wallgram
inszeniert es mit viel Lust am Spiel am Rheinischen Landestheater.Von Helga Bittner
Sie hören einfach nicht auf zu spielen. Selbst beim
Schlussapplaus nicht. Rainer nimmt den Beifall gerührt und mit ein
bisschen selbstgefälliger Miene hin. Ulrike verneigt sich huldvoll wie
eine Diva, Henning gibt sich ganz cool und Linda arrogant. In diesen
letzten Minuten einer Vorstellung legen die Schauspieler ihre Rollen
normalerweise ab, wirken meistens recht nackt und oft auch erleichtert –
nicht so am Schluss dieser Inszenierung von Marius von Mayenburgs Stück
"Perplex". Rund 110 Minuten haben die vier RLT-Darsteller zuvor Rolle
um Rolle gewechselt, absurde Situationen kreiert, und noch in diesen
letzten Minuten lässt Regisseur Peter Wallgram sie das Credo seiner
Bearbeitung im Sinne des Wortes verkörpern: Sie wollen nur spielen.
Denn um nichts anderes geht in dem
Vier-Personen-Stück, das jederzeit auf ein Drama hinauslaufen könnte.
Ein Pärchen kommt aus dem Urlaub zurück, will seine Wohnung wieder von
den Homesittern übernehmen und muss feststellen: Das Freundespaar hat
sie sich angeeignet. Perplex verlässt das Pärchen die Wohnung – nur um
im nächsten Moment wieder hereinzukommen. Aber diesmal ist er ein Kind
und sie ein Au-Pair-Mädchen, die zurückkehren zu den Eltern, die gerade
noch die Freunde des aus dem Urlaub gekommenen Pärchens waren. Zu
kompliziert? Dabei kommt es noch dicker. Denn ständig wechselt die
Personenkonstellation, alle nasenlang nimmt jeder eine neue Rolle an.
Nur die Namen bleiben gleich: Linda ist Linda ist Linda, Henning ist
Henning ist Henning ...
Schon der Autor hat in der von ihm inszenierten
Uraufführung das Spiel mit dem Spiel auf die Spitze getrieben und seinen
Schauspielern in sämtlichen Rollen ihre Realvornamen gelassen – daran
hält sich auch Peter Wallgram. Überhaupt hat er nur wenig geändert an
dem Stück, das mal leichtfüßig und witzig, mal etwas angestrengt und
plump schwere Bühnenkost ebenso wie den Boulevard persifliert, das
Theater an sich demaskiert.
Was findet sich da nicht alles in den Rollen, was das
Theater zum Theater macht. Der Gipfel der Plattheit etwa, wenn Linda
(Riebau) im knappen Kleidchen und mit wallender Mähne das mit
osteuropäischen Akzent sprechende Au-Pair-Mädchen gibt. Die Tragik eines
Menschen, die sich im Sinne des Wortes wie bei Rainer (Scharenberg)
nackt macht und eine philosophische Bruchlandung hinlegt. Die
vermeintlich wahre Leidenschaft wie bei dem von Rainer verführten
Henning (Strübbe); die schlummernde Unheimlichkeit des (Nazi-)Bösen in
der schneidigen Ulrike (Knobloch) – für Schauspieler so viel Futter in
so kurzer Zeit, dass es gar nicht gespielt sein muss, wenn jeder
Rollenwechsel sie für einen Moment perplex macht.
Wallgram setzt dabei im Wesentlichen auf die
Eigendynamik des Stücks, auf die buchstäbliche Spiel-Freude seiner
Darsteller, streut augenzwinkernd Zitate aus anderen Stücken ein – etwa
Martin Wuttkes "Arturo Ui" aus der legendären Inszenierung des
Brecht-Stücks von Heiner Müller am Berliner Ensemble 1995. Seine
prägendste Idee: Die Hinterwand schiebt sich mehr und mehr in den als
klassischen Guckkasten gebauten Spiel-Raum (Ausstattung: Pia Maria
Mackert) hinein, drängt die Spieler förmlich an die Rampe und durch die
sogenannte vierte Wand in den Seh-Raum des Zuschauer hinein. Kein
großer, aber ein hinterlistiger Theaterabend.
presseportal.de
Verbund von sieben Neusser Maklern ermittelt aus Vertragsabschlüssen einen Schwerpunktpreis.Von Jascha Huschauer
Die Neusser Immobilienbörse (NIB) rechnet mit einem
weiteren Anstieg der Immobilienpreise in Neuss. Immobilienmakler
Alexander Busch ist sich sicher: "Die positive Entwicklung am Markt wird
sich fortsetzen.". Das zeigten auch die Zahlen des NIB-Preisspiegels
für das Jahr 2014.
Darin prophezeien die Makler etwa für neu gebaute
Eigentumswohnungen einen Quadratmeterpreis von 3500 Euro in sehr guten
Lagen. Das ist ein Anstieg von 16,67 Prozent im Vergleich zum Vorjahr,
in dem der Preis bereits um elf Prozent gestiegen war. In mittleren und
guten Lagen ist der Anstieg etwas geringer. Der Quadratmeterpreis von
Baugrundstücken wird sich im unteren bis mittleren zweistelligen Bereich
verteuern. Das ergäbe einen prozentualen Anstieg von vier bis fünf
Prozent.
Reihenhäuser und Doppelhaushälften werden in
einfachen Lagen etwa 5000, in mittleren rund 10 000 und in sehr guten
sogar 25 000 Euro teurer. Spitzenreiter seien freistehende Eigenheime in
sehr guter Lage. Laut NIB steigt der Schwerpunktpreis für diese Objekte
von 700 000 auf 730 000 Euro.
Käufer solcher Immobilien kämen vor allem von der
anderen Rheinseite. "In diesem Segment ist Neuss immer noch 20 bis 30
Prozent günstiger als Düsseldorf", sagt Immobilienmakler Karl-Josef
Matheisen. Allerdings habe das Preisgefälle in den vergangenen drei
Jahren abgenommen.
Grund ist vor allem der starke Anstieg von
Immobilienpreisen in Neuss seit dem Jahr 2009. Bis dahin sei der Markt
in Neuss weitgehend stagniert. "Seitdem haben die Preise hier stark
angezogen", analysiert Alexander Busch. Ursache sei die Flucht in
Sachwerte infolge der Finanzkrise und der niedrige Leitzins. Allerdings
gebe es Anzeichen, dass 2014 der Höhepunkt erreicht sei. "Die Banken
werden bei der Finanzierung zunehmend vorsichtig, um eine Blase zu
verhindern", erklärt Karl-Josef Matheisen.
Für Mieter hat die große Nachfrage nach Eigentum
übrigens positive Folgen. Anders als in benachbarten Großstädten
erwarten die Makler in Neuss keine hohen Mietpreissteigerungen.
Die Neusser Immobilienbörse ist ein Zusammenschluss
von sieben Neusser Maklern, die einen Großteil der Neusser
Immobiliengeschäfte abwickeln. Die NIB besteht seit dem Jahr 1992. Aus
allen Vertragsabschlüssen des Vorjahrs bildet die NIB einen so genannten
Schwerpunktpreis. Dieser wird für unterschiedliche Immobilienarten und
jeweils aufgeschlüsselt nach Wohnlage und Wohnwert erfasst. Der
Schwerpunktpreis bezieht sich immer auf bezugsfreie Immobilien ohne
Reparaturstau. In den Preisspiegel 2014 fließen die tatsächlichen Preise
aller Verträge aus dem Jahr 2013 ein. Daraus bildet die NIB eine
Prognose für das Folgejahr. In der Vergangenheit sagte die Prognose die
tatsächlichen Preise oft sehr exakt voraus.
Der Karnevalsausschuss Neuss hat einen Arbeitskreis "Jugendliche im Karneval" gegründet, aber richtige Partys finden kaum statt.Von Alexandra Wallendschuss
Die fünfte Jahreszeit wird im Rheinland zünftig
gefeiert. Ob Kostümpartys im Kindergarten oder Karnevalssitzungen im
Saal – für kleine und große Karnevalsjecken ist in Neuss mit den
verschiedensten Veranstaltungen gut gesorgt. Aber wie feiern Jugendliche
fernab vom Straßenkarneval? Rund 300 Kinder und Jugendliche sind in
Karnevalsvereinen im Rhein-Kreis aktiv. Um mehr auf deren Interessen
einzugehen, wurde vom Karnevalsausschuss Neuss, die Dachorganisation von
19 Karnevalsgesellschaften, der Arbeitskreis "Jugendliche im Karneval"
(JUKA) ins Leben gerufen.
"Wir organisieren verschiedene Aktivitäten, die junge
Menschen ansprechen sollen, und gleichzeitig sorgen wir damit auch für
Nachwuchs", sagt Stefanie Jasper, die das Programm des Arbeitskreises
mitbetreut. Dazu zählen auch Treffen abseits vom Karnevalsgeschehen wie
Grillfeste oder Workshops, die junge Talente fördern sollen. "Die
Jugendlichen können sich bei den Workshops selbst ausprobieren.
Beispielsweise, ob in ihnen ein Talent als Büttenredner schlummert",
sagt die Karnevalistin, die selbst im Karnevalsverein NGK Blau-Rot-Gold
aktiv ist.
Unter den jungen Vereinsmitgliedern sind
hauptsächlich Mädchen, die ihr Können bei der Tanzgarde unter Beweis
stellen. "Häufig sind die Kinder und Jugendlichen im Verein, wenn deren
Eltern das auch sind", sagt Jasper. "Dabei befindet sich das
Vereinsleben im Wandel. Die Vereine sind lockerer geworden und gehen auf
die Wünsche und Ideen der jungen Mitglieder ein."
Aber Neusser Jugendliche können auch ohne
Vereinsmitgliedschaft den Karneval miterleben. Das Haus der Jugend läuft
in diesem Jahr wieder beim Kappessonntagszug mit. "19 Kinder zwischen
zwölf und 18 Jahren nehmen bislang am Karnevalsumzug teil", sagt
Erlebnispädagogin Victoria Dahm. Das Projekt wird von Aktion Mensch
unterstützt. "Wir gestalten unsere Kostüme selber und verkleiden uns in
diesem Jahr als Paradiesvögel", sagt die Projektleiterin. Das
Mitmachprojekt kommt im Jugendzentrum gut an und steht unter dem Motto
Inklusion. "Ganz wichtig ist uns, dass auch Kinder mit Behinderung
teilnehmen können, ebenso wie an der Party am 28. Februar", sagt die
44-Jährige. Beim "Partysalat" ist jeder, ob mit oder Kostüm, willkommen.
Auch im Malteser Jugendzentrum in Grimlinghausen wird
am Freitag nach Altweiber gefeiert. "Die Party richtet sich in erster
Linie an Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren", sagt
Einrichtungsleiter Alex Rohde. "Die Jugendlichen kommen aber auch dazu,
um uns zu helfen."
Dass für Jugendliche im Karneval zu wenig geboten
wird, findet die 17-Jährige Julia Altmann. "Bei uns an der Schule gibt
es bloß eine kleine Feier an Altweiber für die unteren Stufen", sagt die
Schülerin des Humboldt-Gymnasiums. Sie geht am Sonntag den Umzug in der
Innenstadt gucken und feiert am Montag in Holzheim weiter. "Für Leute
unter 18 Jahren ist es schwierig, auf Partys zu kommen. Es wäre schön,
wenn es mehr Veranstaltungen geben würde", sagt sie.
Fraktionschef
Dieter W. Welsink führt die Kreis-CDU als Spitzenkandidat in die
Kommunalwahl am 25. Mai. Der Landrat wird erst 2015 gewählt, doch wen
die CDU ins Rennen schicken will, daran lässt sie keinen Zweifel:
Hans-Jürgen Petrauschke.Von Ludger Baten
Einer, der gar nicht zur Wahl stand, war der große
Gewinner der Aufstellungsversammlung, zu der sich die Kreis-CDU am
Samstag im Berufskolleg am Hammfelddamm in Neuss traf: Landrat
Hans-Jürgen Petrauschke (57). Seine Amtszeit läuft zwar erst im Oktober
nächsten Jahres aus, doch die CDU lässt keinen Zweifel daran, dass der
Chef der Kreisverwaltung auch ihr Kandidat für die Landratswahl im
Spätsommer 2015 sein wird. Zur Wahl standen am Samstag andere. Die CDU
nominierte ihre Direktbewerber für die Wahlkreise und stellte ihre
Reserveliste auf. Dabei zeigte sie große Geschlossenheit: hohe
Prozentsätze für alle Kandidaten und nicht eine Kampfabstimmung. Als
Spitzenkandidat führt der Fraktionschef im Kreistag, der Neusser
Unternehmer Dieter W. Welsink (56), die Union in die Kommunalwahl.
Wie sehr die Christdemokraten aber auf die Zugkraft
ihres Landrats auch im Kreistags-Wahlkampf setzen, war am Samstag
unübersehbar: Fast alle CDU-Direktbewerber posierten mit Landrat
Petrauschke vor dem CDU-Logo, um so noch ein PR-taugliches Foto für den
Wahlkampf zu erhalten. Sowohl Welsink als auch der Neusser
CDU-Vorsitzende Jörg Geerlings baten Petrauschke um Schulterschluss im
Wahlkampf und versprachen ihm im Gegenzug Unterstützung, wenn er sich im
kommenden Jahr um eine zweite Amtszeit bewirbt. Am Rande des
Parteitages war zu hören, dass Petrauschke womöglich offizieller
Landratskandidat von CDU und FDP wird. Der in Grevenbroicher lebende
Petrauschke nahm die ihm zugedachte Führungsrolle auch an. In seiner
programmatischen Rede ("Wir stehen für die Eigenverantwortung des
Einzelnen, der in Freiheit sein Leben selbst gestaltet") forderte er
seine Partei aber auch zu größerer Geschlossenheit auf. "Überall, wo
sich die CDU zerfleddert, geht das zu Lasten des CDU-Ergebnisses auf
Kreisebene." Viele Beobachter interpretierten diese Passage als
Aufforderung an die Kaarster CDU, endlich ihre jüngsten Grabenkämpfe zu
beenden.
Die Attacke auf den politischen Mitbewerber übernahm
Lutz Lienenkämper MdL (Meerbusch) als Vorsitzender der Kreis-CDU. Er
wies Angriffe der SPD zurück, der Kreis saniere sich finanziell zu
Lasten seiner Städte und Gemeinden. Der Rhein-Kreis sei vor allem unter
wirtschaftspolitischen Aspekten die Nummer 1 in Nordrhein-Westfalen. Das
dokumentierten allein schon die kreisweit 132 000
sozialversichrungspflichtig Beschäftigten: "Das ist rekordverdächtig."
Bei den Wahlen zur Aufstellung der Kandidaten blieben
Überraschungen aus. Dabei kommt der CDU-Reserveliste – im Vergleich zu
den anderen Parteien – nur eine geringe Bedeutung zu. Vor fünf Jahren
holte die CDU 32 Sitze im Kreistag; alle ihre Abgeordneten gewannen
ihren Wahlkreis direkt. Die SPD gewann damals nur einen von kreisweit 33
Wahlkreisen. Allenfalls bei den Ergebnissen zur Nominierung der
Direktkandidaten differierten die Ergebnisse erkennbar. Das beste
Ergebnis fuhr Finanzexperte Gert Ammermann aus Dormagen mit 98,4 Prozent
ein; den geringsten Zuspruch konnte Klaus Goder (Neuss) mit 85,3
Prozent auf sich vereinen. Was noch auffällt: Von 33 Wahlkreisen hat die
CDU lediglich sechs mit Frauen besetzt.