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Neuss-Furth (ots) - An der Einmündung Römerstraße/Josefstraße ereignete
sich am Dienstagabend (14.01.) ein Verkehrsunfall mit anschließender
Flucht. Ein LKW samt Anhänger mit dem niederländischen Kennzeichen
(OL-53-HZ) befuhr gegen 19:15 Uhr die Josefstraße in Richtung
Römerstraße. Beim Abbiegen in die Römerstraße touchierte der Hänger drei
am Fahrbahnrand geparkte Autos. Ohne sich um den Schaden zu kümmern,
setzte der unbekannte Fahrer seine Fahrt in Richtung Gladbacher Straße
fort. Zeugen des Vorfalls informierten sofort die Polizei, eine Fahndung
nach dem flüchtigen LKW verlief bislang ohne Erfolg. Hinweise auf den
Unfallverursacher werden erbeten an das Verkehrskommissariat Neuss unter
der Telefonnummer 02131 3000.
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Dormagen-Horrem (ots) - Während ihrer Streife in Horrem kam
Polizeibeamten am Dienstagabend (14.01.),gegen 19.00 Uhr, auf dem
Akazienweg ein bis dato unbekannter Fahrradfahrer entgegen. Als dieser
den Streifenwagen als solchen erkannte, trat er sofort in die Pedale.
Das merkwürdige Verhalten des Radlers animierte die Ordnungshüter, ihn
sich einmal genauer anzuschauen. Die Überprüfung brachte ans Licht, dass
gegen den 27-jährigen Dormagener ein Haftbefehl wegen Verstoßes gegen
das Betäubungsmittelgesetz vorlag. Die Beamten nahmen den Dormagener
fest; die weiteren Ermittlungen übernahm das Fachkommissariat.
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Dormagen-Gohr/ Ückerath, Rommerskirchen-Anstel (ots) - Am Montag
Nachmittag (13.01.) kam es auf der Landstraße zwischen Ückerath und Gohr
zu einem Verkehrsunfall, zu dem eine Dieselspur beigetragen haben
könnte. Möglicherweise hat ein älterer Pritschenwagen zuvor massiv
Diesel verloren.
Gegen 16:05 Uhr befuhr ein 46-jährigern
Dormagener mit seinem Pkw Mazda die Landstraße 35 aus Richtung Ückerath.
Im Kurvenbereich kam das Auto von der Straße ab und geriet in die
Leitplanke. Ein Abschleppwagen musste das Fahrzeug von der Unfallstelle
entfernen. Es entstand ein Sachschaden von mehreren tausend Euro.
Bei
der Unfallaufnahme stellten die Polizisten eine Dieselspur auf der
Landstraße fest. Außerdem wurde eine weitere Fahrbahnverschmutzung auf
der Bundesstraße 477 (B 477) gemeldet. Die Dieselspur zog sich von der
Josef-Schwartz-Straße in Gohr bis auf die B 477 in Richtung Anstel.
Offensichtlich war der Dormagener mit seinem Mazda aufgrund der Dieselspur ins Rutschen geraten.
Die
Polizei sperrte die Landstraße zwischen Ückerath und Gohr von 18 bis
20:45 Uhr. In dieser Zeit streute die Feuerwehr die Fahrbahn mit
Bindemittel ab. Auch die B 477 in Richtung Anstel war deshalb
kurzfristig gesperrt.
Inzwischen gibt es Hinweise darauf, dass
kurz nach dem Unfall ein Lkw in Dormagen-Gohr, am Straßenrand stand. Ein
bislang unbekannter Mann soll dort Reparaturen vorgenommen haben. Bei
dem Fahrzeug soll es sich um einen blau-orangenen älteren Pritschenwagen
handeln, nach dem die Polizei nun sucht. Möglicherweise kommt der
beobachtete Lkw als verursachendes Fahrzeug der Dieselspur in Betracht.
Hinweise nimmt das Verkehrskommissariat in Neuss unter der Telefonnummer 02131 3000 entgegen.
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Neuss (ots) - Auf einem öffentlichen Parkplatz in Neuss auf der
Rheinallee wurde gegen 11:00 Uhr, am Dienstag, ein Porsche Cayenne
entwendet. Das schwarze Fahrzeug ist aus dem Baujahr 2009 und mit dem
amtlichen Kennzeichen D-LR 6666 versehen. Die Polizei nimmt Hinweise zu
dem Diebstahl oder dem Verbleib des Autos unter der Rufnummer
02131-300-0 entgegen
Meerbusch (ots) - In den frühen Morgenstunden am Mittwoch wurde vor
der Haustür der Eigentümer in Meerbusch, am Lierzfeld, ein Toyota Land
Cruiser durch unbekannte Täter entwendet. Die Tatzeit liegt zwischen
00:30 Uhr und 06:00 Uhr. Es handelt sich um ein fünf Jahre altes
Fahrzeug in Schwarz mit dem Kennzeichen NE-JJ 8178. Hinweise zur Tat
oder zum Verbleib des Wagens können unter der Rufnummer 02131-300-0 der
Polizei mitgeteilt werden.
Neuss / Dormagen (ots) - Am Dienstag (14.01.2014) kam es zu mehreren
Einbrüchen zur Tageszeit in Wohnhäuser im Rhein-Kreis Neuss. Zwischen
06:45 Uhr 13:15 Uhr gelangten unbekannte Täter durch das Aufbrechen der
Balkontür in ein Einfamilienhaus in Neuss auf der Bergheimer Straße.
Hier konnte durch die Täter Schmuck erbeutet werden. Ebenfalls
Schmuckgegenstände stahlen Täter in den Weitere Nachmittagsstunden, in
der Zeit von 15:00 bis 18:10 Uhr, am Nixhütter Weg in Neuss. Die
Einbrecher hebelten ein Fenster des Einfamilienhaus auf und durchsuchten
anschließend die Wohnräume.
In Dormagen, in der Straße am Winkel,
wurde zwischen 17:45 und 20:45 Uhr ein weiterer Wohnungseinbruch durch
den Einstieg über den Balkon vollendet. Hier eigneten sich unbekannte
Täter widerrechtlich Bargeld und ein Fernsehgerät an. Hinweise nimmt die
Polizei unter der Rufnummer 02131-300-0 entgegen.
Die Tatzeiten
beweisen, dass Einbrecher längst nicht mehr nur in der Nachtzeit aktiv
sind, sondern auch zur Tageszeit. Um weiteren Taten vorzubeugen und
vergangene Taten aufzuklären empfiehlt die Polizei verdächtige Personen
oder Fahrzeuge umgehend unter der Notrufnummer 110 zu melden. Für Fragen
und eine individuelle Beratung für die Sicherung von Türen und Fenstern
in den eigenen vier Wänden steht das Kommissariat für Prävention und
Opferschutz unter der oben aufgeführten Nummer zur Verfügung.
Neuss (ots) - Am Dienstagabend kurz vor Ladenschluss bekam ein
Lebensmittelmarkt am Cyriakusplatz in Neuss-Grimlinghausen ungebetenen
Besuch. Gegen 21:50 Uhr hatte plötzlich ein maskierter Mann an der Kasse
gestanden und die 18-jährige Kassiererin mit einer schwarzen Pistole
bedroht. So zwang er sie zur Herausgabe von Bargeld. Er verpackte
mehrere hundert Euro in einer Einkaufstüte mit "REWE" Aufschrift und
ergriff die Flucht. Zeugen sahen den Räuber noch in Richtung Hüsenstr.
davon laufen. Der Täter war schwarz gekleidet und mit einer Sturmhaube
maskiert. Er wird als schlank beschrieben, 165-175 cm groß, 20-30 Jahre
alt mit dunkelblonden Haaren. Sofortige Fahndungsmaßnahmen der Polizei
verliefen bisher ohne Erfolg. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen
aufgenommen. Hinweise zu dem flüchtigen Räuber nimmt die Polizei unter
der Rufnummer 02131-3000 entgegen. Sie.
Von den
Turbulenzen rund um die CDU-Bürgermeister-Kandidaten-Aufstellung lässt
sich die SPD nicht aus der Ruhe bringen oder drängeln.
Auf Anfrage der NGZ sagte Erik Lierenfeld,
SPD-Stadtverbandsvorsitzender: "Wir sind bisher nicht von unserem
bekannten Fahrplan abgewichen, und daher werden wir im Laufe des Januars
die Entscheidung der Findungskommission bekannt geben." Dabei sollen
die Gremien der Partei zuerst informiert werden, danach alle Mitglieder
zeitnah per E-Mail und dann die Öffentlichkeit mit einer
Pressekonferenz: "Uns ist wichtig, dass alle Genossen eingebunden sind",
betonte Lierenfeld. Sie werden auf einer Mitgliederversammlung,
vielleicht im Februar, den Bürgermeister-Kandidaten wählen.
Über eventuelle SPD-Kandidaten – auch der Partei-Chef
selbst wird gehandelt – möchte sich Lierenfeld nicht äußern: "Das
bespricht die Partei intern." Dem schließt sich
SPD-Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt an: "Die SPD in Dormagen ist
gut aufgestellt und wird bald ihre Entscheidung für die Kandidatur
benennen."
Der
Dormagener Andi Kranz hat einen ungewöhnlichen Berufsweg hinter sich.
Der ehemalige Gastronom in der Kulle und der Tank-Stelle ist inzwischen
in den Medien tätig. Sein neuestes Projekt ist ein Film über ein
Sparsystem in Ghana.Von Stefan Schneider
Manchmal führt der Zufall Regie. Und mitunter ergeben
sich daraus glückliche Fügungen. Andi Kranz hat das erlebt. 2008 wollte
der Dokumentarfilmer aus Dormagen einen Beitrag über den Afrika-Cup im
Fußball drehen. Der fand in dem Jahr in Ghana statt – was sich im
Nachhinein als Glücksfall Nummer eins herausstellen sollte.
Und das nicht nur, weil Ghana "das sicherste Land in
ganz Afrika ist", wie Kranz findet – was Dreharbeiten natürlich
erleichtert. Glücksfall zwei war, dass ein Freund von Andi Kranz einen
Ghanaer kannte, dessen Familie nicht nur fünf Minuten vom
Endspielstadion des Afrika-Cups wohnte, sondern in der der Vater auch
noch Susu-Händler ist. Susu ist ein ghanaisches Sparsystem für einfache
Leute. Das Resultat: Andi Kranz kam für den Fußball-Film bei der Familie
unter und stieß gleichzeitig auf das Thema für seinen aktuellen
Streifen, der sich eben mit Susu befasst.
Der Susu-Beitrag ist fast fertig und soll im April
zunächst in Ghana präsentiert werden. "Ich möchte ihn danach aber auch
den öffentlich-rechtlichen Sendern in Deutschland anbieten", sagt Andi
Kranz. Sein Ziel sei es, eine etwa halbstündige Dokumentation über das
Sparsystem im hiesigen Fernsehen unterzubringen. Und dabei hat ihm im
vergangenen Dezember erneut der Zufall in die Karten gespielt. "Dass
Ghana da als Gruppengegner der deutschen Mannschaft bei der
Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer in Brasilien gezogen wurde, könnte
mir die Sache natürlich erleichtern", meint der 45-Jährige. Denn
erfahrungsgemäß sind Beiträge über die Länder der deutschen
Gruppengegner am Rande solch sportlicher Großveranstaltungen von
besonderem Interesse – auch für die großen Fernsehanstalten.
Vor 15 Jahren hätte Andi Kranz wohl nicht gedacht,
dass er einmal journalistisch tätig sein würde. Damals war er noch
Betreiber der Tank-Stelle an der Mathias-Giesen-Straße, zuvor hatte er –
ab 1989 – mit seinem Zwillingsbruder Michael – als erster Wirt in der
Kulturhalle an der Langemarkstraße gearbeitet. Bekannt war er in seiner
Heimatstadt auch als Mitglied der Rock-Band "Exploding bedrooms".
Die neue Richtung schlug Andi Kranz während einer
Weltreise ein, von der er Ende 2001 zurückkehrte und die er mit einer
Videokamera dokumentierte. Auch Zeitungsartikel erschienen über seinen
Trip. Damit war sein Weg in die Medien bereitet. Inzwischen arbeitet
Andi Kranz als freier Filmautor bzw. -produzent, hat mehrere
Dokumentarfilme gedreht, aber auch Videos für Bands und für die Stadt
Dormagen. Die Nachrichtenagentur Reuters gehört auch zu seinen "Kunden".
Obwohl Andi Kranz mittlerweile in Köln-Sülz ansässig
ist und zwischendurch in Berlin lebte, hat er den Kontakt nach Dormagen
nicht abreißen lassen. Auch familiäre Bande bestehen noch – zum Beispiel
zu seinem Vater Willi, der früher die Dormagener Bäckerei Kranz (jetzt
Schneider) betrieb. "Mein Vater wohnt an der Castellstraße, meine
Schwester in Delhoven. Ich fahre immer noch oft nach Dormagen", erzählt
der Filmemacher.
Trotz dieser Heimatverbundenheit hat Andi Kranz schon
unzählige Länder der Welt bereist. Mit weiteren Filmbeiträgen ist zu
rechnen. Und bei den künftigen Themen spielt ja vielleicht auch der
Zufall wieder eine tragende Rolle.
Das Konzept
steht, die Räumlichkeiten werden renoviert, die Termine für die
Anmeldung rücken näher. 75 müssen es mindestens sein.Von Anneli Goebels
Weder Schulverwaltung noch das vierköpfige
Anmeldeteam hegen jetzt noch einen Zweifel daran, dass Dormagens erste
Sekundarschule im Sommer an den Start gehen wird. Überschaubare Klassen
zu schaffen, sei ein Ziel, wie Bettina Mazurek, die Leiterin des
Anmeldeteams und zurzeit noch Leiterin der Realschule Dormagen, betonte.
Überschaubar – das bedeutet bei einer Mindestanmeldezahl von 75
Schülern eine dreizügige Schule.
Doch auch vier Eingangsklassen wären möglich, wie
Ulrich Graf, Leiter des Dezernats Gesamt-, Sekundar- und
Gemeinschaftsschulen der Düsseldorfer Bezirksregierung, gestern
erklärte. "Schließlich legen wir Wert darauf, dass wir keine
enttäuschten Eltern zurücklassen", so Graf. Die würde es allenfalls dann
geben, wenn mehr als 120 Kinder angemeldet werden. Denn, bemerkte Graf,
laut Gesetz können in den Klassen der Sekundarschulen bis zu 30 Kinder
unterrichtet werden.
Erst nach den Anmeldeterminen wird das
Vorbereitungsteam von der Bezirksregierung benannt, wobei Ulrich Graf
äußerte, dass sich das wahrscheinlich nicht sehr vom Anmeldeteam
unterscheiden werde. Zu dem gehören neben Mazurek, Andrea Leven und
Ramona Krekovic von der auslaufenden Hermann-Gmeiner-Hauptschule sowie
Andrea Knöfel von der Gesamtschule Nordstadt in Neuss.
"Pädagogisch steht die neue Schulform für gemeinsames
Lernen in den Klassen 5 bis 10", erklärte Bettina Mazurek und
erläuterte, dass es wichtig sei, dass die Kinder nicht bereits ab der 5.
Klasse einen Stempel aufgedrückt bekämen, der sie als Haupt-,
Realschüler oder Gymnasiast ausweise. "Bei der Sekundarschule gibt es
kein frühzeitiges Aussieben von Kindern und auch kein Sitzenbleiben. Wir
bieten Ganztagsunterricht und eine intensive Berufswahlorientierung",
fuhr Mazurek fort, die Vorzüge der neuen Einrichtung darzustellen, die
eine "Schule der Vielfalt" werden solle – darüberhinaus eine der
"Wertschätzung, Lernkultur, Zukunft, Vernetzung und Inklusion".
"Jeweils zwei Kinder mit einer Behinderung können pro
Klasse aufgenommen werden", sagte Ulrich Graf. Ob dann solche mit
gleichem Handicap eine Lerngruppe in einer Klasse bilden werden, wird
sich noch entscheiden. "Bis jetzt haben wir für das kommende Schuljahr
15 Kinder mit Behinderungen, die auf eine Regelschule gehen wollen",
sagte Schulverwaltungsleiterin Ellen Schönen-Hütten. Ob und wieviele
davon die neue Sekundarschule besuchen wollen, ist noch nicht bekannt.
Drei Fremdsprachen werden in der Sekundarschule
angeboten – Englisch ab Klasse 5, Französisch ab Klasse 6 und Spanisch
ab der 8. Klasse. Der Plan, Türkisch als zweite Fremdsprache anzubieten,
wurde wieder verworfen. Das hinge damit zusammen, dass die
Kooperationspartner für die gymnasiale Oberstufe, das Bettina-von
Arnim-Gymnasium und die Bertha-von Suttner-Gesamtschule, die Sprache
nicht im Programm haben, so Mazurek. Zurzeit werden die Räume in einem
separaten Gebäude auf dem Gelände des Schulzentrums Dormagen fleißig
renoviert. Bis zum Tag der offenen Tür werden die Arbeiten nicht
abgeschlossen sein, wohl aber zum Schulstart im August.
Der
Stadtverbandsvorstand der CDU hat sich am Montag Abend einhellig für
eine Bürgermeister-Kandidatur des Amtsinhabers ausgesprochen.
Vorangegangen war eine Aussprache zwischen Parteichef Heryschek und
Hoffmann.Von Klaus D. Schumilas
Was im Vorfeld als eine mögliche Krisensitzung des
Parteivorstands der Dormagener Christdemokraten erschien, entpuppte sich
am Montag Abend als großer Friedensgipfel. Mit dem Ergebnis, dass
Partei, Fraktion und Bürgermeister Einigkeit demonstrieren. Das drückt
sich im wesentlichen dadurch aus, dass der im Vorfeld nicht
unumstrittene Bürgermeister-Kandidat Peter-Olaf Hoffmann jetzt klarer
Kandidat des Stadtverbandsvorstands ist. Er soll, von der
Mitgliederversammlung am 6. Februar im Schützenhaus mit einem guten
Votum ausgestattet, für die CDU in den Wahlkampf gehen.
"Wir haben ein sehr vertrauensvolles,
sachorientiertes Gespräch geführt", sagte Parteivorsitzender André
Heryschek. Er hatte am Freitag vergangener Woche Hoffmann um ein
Gespräch gebeten, zu dem es am Sonntag kam. "Wir haben über die
wesentlichen Themen gesprochen, auch über die Atmosphäre zwischen Partei
und Fraktion sowie Bürgermeister. Wir haben uns aufeinander zubewegt",
so Heryschek. Hoffmann sprach gestern von einem "langen, intensiven
Gespräch". Er sei Heryschek "dankbar", dass dieser auf ihn zugekommen
sei.
"Wir haben eine konstruktive, vertrauensvolle
Zusammenarbeit vereinbart." Für Hoffmann brachte die Vorstandssitzung
ein "wirklich gutes Ergebnis. Das meine ich nicht auf meine Person
bezogen, sondern weil es für die CDU wichtig war. Denn Streitende wählt
man nicht." Die Auseinandersetzung im Vorfeld bezeichnete der
Bürgermeister als einen "völlig normalen Vorgang in einer lebendigen und
meinungsfreudigen Partei".
Seit Wochen und Monaten liefen hinter den
Parteikulissen aus Unzufriedenheit mit Hoffmann Bestrebungen, einen
eigenen Bürgermeister-Kandidaten auf die Beine zu stellen. Nicht zuletzt
durch das Vorpreschen Hoffmanns mit der Bekanntgabe einer erneuten
Kandidatur sowie dem Verzicht, die volle Amtszeit ausfüllen zu wollen,
kamen die Hoffmann-Gegner unter Druck. Mit dem Ergebnis, dass es keinen
Gegenkandidaten gibt. Auch Heryschek, der stets betont hatte, nicht zur
Verfügung zu stehen, ließ sich in der vergangenen Woche von seinem
Umfeld nicht umstimmen. Heryschek formuliert das so: "Es ist meine
Aufgabe als Parteivorsitzender, das Kandidatenfeld zu sichten." Offenbar
gelang es am Montag, den Stadtverbandsvorstand (mit Vertretern aus
Frauen- und Senioren Union und Mittelstandsvereinigung) zu überzeugen.
Kritische Anmerkungen und Fragen gab es offenbar keine. Mit denen
rechnen Heryschek und Hoffmann auch am 6. Februar nicht: "Wir wollen
jetzt gemeinsam in Richtung Wahlsieg marschieren", so der Parteichef.
Hoffmann: "Am Ende eines Entscheidungsprozessen müssen sich Partei und
Fraktion geschlossen hinter den Kandidaten versammeln."
Alle Seiten sind jetzt bemüht, den Zwist hinter sich
zu lassen. "Wir wollen jetzt auf aktuelle Themen schauen, die bis Mai
noch vor uns liegen", sagt Fraktionschef Wiljo Wimmer.
Im Streit um die Straßensanierung im Baugebiet Kapellen sind beide Seiten in Berufung gegangen.Von Carsten Sommerfeld
Das größte Neubau-Wohngebiet in der Stadt – in
Kapellen – geht in die letzte Runde: Die meisten der 500 Häuser sind
errichtet, mehr als 1000 Menschen wohnen bereits dort. Laut
Stadtsprecher Andreas Sterken soll das Projekt mit einem
Investitionsvolumen von 41 Millionen Euro Ende 2014/Anfang 2015
abgeschlossen werden.
Doch zur Gesamt-Abrechnung fehlen noch juristische
Entscheidungen. Der Rechtsstreit zwischen der Deutschen Stadt- und
Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK) als Entwicklungsträgerin und
der Geilenkirchener Bauunternehmung Tholen läuft noch. DSK wirft der
Firma vor, anderes Material als vereinbart verwendet zu haben. Bei
Messungen waren Schwermetalle festgestellt worden. Das Material wurde
ausgetauscht. DSK hat auf Kostenvorerstattung von 600 000 Euro zur
Beseitigung geklagt.
Ein rechtskräftiges Urteil steht noch aus. "Das
Landgericht Aachen hat grundsätzlich eine Schadensersatzpflicht bejaht",
erklärt Gerichtssprecherin Daniela Krey in Aachen. Doch beide Seiten
haben gegen dieses Teilurteil Berufung beim Oberlandesgericht Köln
eingelegt, ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest. Das Unternehmen
wies von Anfang an die Vorwürfe zurück und stützt sich auf ein
Gutachten. "Der Einbau des Materials erfolgte mit Zustimmung des
Auftraggebers", sagt Willy Tholen, Gesellschafter der Firma. Auch die
DSK geht in Berufung. "In der Urteilsbegründung sind unserer Ansicht
nach einige Feststellungen falsch. Wir möchten in der nächsten Instanz
Gelegenheit haben, dies richtigzustellen", heißt es aus der DSK. Bleibt
es bei der Schadensersatzpflicht, müsste das Landgericht laut Krey in
einem späteren Schritt die Höhe festlegen. "Ob die Sanierungskosten die
Endabrechnung belasten, hängt vom Ausgang des Gerichtsverfahrens ab", so
Sterken.
Das Baugebiet beschert aber nicht nur der Justiz
Arbeit: 2014 sollen weitere Straßen endausgebaut werden. Unter anderem
13 Einfamilienhäuser und elf Doppelhaushälften werden noch gebaut. Im
Gewerbegebiet sind sieben von 13 Grundstücken noch nicht vermarktet.
Vor zehn
Jahren bekam das Priorat die Selbstständigkeit verliehen, zugleich wurde
Bruno Robeck als Pater Prior eingesetzt. Der 44-Jährige blickt auf eine
ereignisreiche Dekade zurück – und hat für die Zukunft noch viel vor.Von Andreas Buchbauer
An das Hämmern vor der Haustür hat sich Pater Bruno
Robeck längst gewöhnt. "In den vergangenen zwei Jahren hatte ich ja
ausreichend Gelegenheit dazu", sagt der Pater Prior des Klosters
Langwaden, dann folgt ein herzhaftes Lachen. Es ist ein gelöstes Lachen:
Draußen sind die Arbeiter nur noch mit kleineren Arbeiten beschäftigt –
die Lieferantenzufahrt zum Gastronomiebereich wird derzeit umgestaltet
–, der große Batzen aber ist abgeschlossen. Für die doppelte
Jubiläumsfeier am Montag, 20. Januar, ist alles bereit: Zum einen begeht
das Priorat dann das "Zehnjährige" seiner Selbstständigkeit, zugleich
ist Pater Bruno seit nun zehn Jahren als Prior im Amt.
Auf dem Weg zu seinem Büro kann er durch die neu
gestalteten Räumlichkeiten führen. Der Prior ist gut aufgelegt – so, wie
man ihn im Ort kennt. Das Kloster präsentiert sich frisch
herausgeputzt, Räume wurden umgestaltet, eine neue Küche angeschafft,
die Sanitäranlagen modernisiert, der Brandschutz auf den neuesten Stand
gebracht. "Als ich vor zehn Jahren als Prior anfing, bestand unser
Brandschutz im Wesentlichen aus unserem Vertrauen in Gott", scherzt
Pater Bruno. Dann wird er nachdenklich. "Es ist ein Segen, dass nichts
passiert ist. Und es war dringlich, in modernen Brandschutz zu
investieren. Jetzt hat jeder Raum einen Rauchmelder."
Der Umbau – insgesamt wurden mehr als zwei Millionen
Euro investiert – ist der eine große Bereich, über den Pater Bruno im
Rückblick auf seine jetzt zehnjährige Zeit als Prior spricht. Der zweite
große Bereich ist das Konvent, die Gemeinschaft. "Vor zehn Jahren waren
wir hier fünf Mönche mit ewigem Gelübde, nun sind wir sieben." Hinzu
kommt Frater Rafael, der sein auf drei Jahre angelegtes zeitliches
Gelübde abgelegt hat und mit Ulrich Winter ein Postulant, der am 15. Mai
sein Noviziat beginnen kann.
Bewerber, die mit dem Gedanken spielen, sich dem
Konvent anzuschließen, melden sich bei Pater Bruno immer wieder. Doch
nicht jeder ist für das Leben in der Gemeinschaft der
Zisterziensermönche geeignet. "Es muss in vielerlei Hinsicht passen.
Nicht nur in Glaubensfragen, auch menschlich", sagt der Prior. Im
Februar wird sich wieder ein Interessent persönlich vorstellen. "Er wird
einige Tage in der Gemeinschaft leben, dann sehen wir weiter", sagt
Pater Bruno. Im Schnitt dauere es von den ersten Begegnungen bis zur
Entscheidung, tatsächlich ins Kloster zu gehen, ein Jahr. "Es geht für
alle um weitreichende Entscheidungen", sagt Pater Bruno. "Wer zu uns
kommt, beginnt ein völlig neues Leben. Und für die Gemeinschaft bedeutet
es ebenfalls Neuland. Dafür muss man offen sein. Sonst hat es keinen
Sinn."
Den letzten Schritt zur vollständigen
kirchenrechtlichen Selbstständigkeit hat das Kloster im vergangenen Jahr
gemacht: Im Januar wurde erstmals ein Prior gewählt. Die Mönche nutzten
dies, um Pater Bruno im Amt zu bestätigen. Bis dahin war er vom
Generalabt in Rom als Prior eingesetzt. Die Wahl signalisierte Pater
Bruno nicht nur den Rückhalt im Konvent. Er kann auch langfristig
planen. Gewählt ist er auf Lebenszeit. In der Regel endet die Amtszeit
aber mit Vollendung des 70. Lebensjahres. Pater Bruno ist jetzt 44 – und
möchte die Geschicke des Klosters noch lange lenken.
Kraftwerksdirektor
Eberhard Uhlig springt für seine Branche in die Bresche: "Es ist nicht
gerechtfertigt, die Braunkohle zu verteufeln."Von Andreas Buchbauer
Rund zehn Millionen Haushalte sind 2013 mit Strom aus
Grevenbroich versorgt worden – gemeint ist der Jahresverbrauch. Eine
Zahl, die verdeutlicht, wie groß die Bedeutung des Kraftwerksstandorts
nicht nur für die Stadt ist. Kraftwerksdirektor Eberhard Uhlig geht nun
mit Kritikern hart ins Gericht, die sich für einen Ausstieg aus der
Braunkohle-Verstromung beziehungsweise für deren Verteuerung
aussprechen.
"Entweder fehlen ihnen die relevanten Kenntnisse zur
Beurteilung der Klimarelevanz von Primärenergieträgern für die
Stromerzeugung – was gegen ihre Fachkenntnis spricht", erklärt Uhlig.
"Oder ihre Aussagen haben nicht fachliche, sondern politische Gründe zum
Ziel."
Es sind deutliche Worte, mit denen Uhlig für seine
Branche in die Bresche springt, und es sind durchaus prominente
Kritiker, die er sich vorknöpft. Unter anderem handelt es sich um
NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne). Dieser hatte erklärt: "Wenn
die schmutzigsten und klimaschädlichsten Kohle-Kraftwerke den größten
Gewinn abwerfen und gleichzeitig hochmoderne, klimafreundliche
Gaskraftwerke vom Netz gehen, läuft etwas grundlegend falsch." Diese
Argumentation lässt Uhlig so nicht stehen.
"Die Klimarelevanz der Stromerzeugung auf Basis von
Braunkohle ist mit Steinkohle und Gas vergleichbar", meint er. Beim
Einfluss der Stromerzeugung auf das Klima müssten alle Gasemissionen
bewertet werden, die bei der Stromerzeugung aus fossilen Quellen
auftreten – nicht nur jene, die unmittelbar in einem Kraftwerk bei der
Verbrennung entstehen. Stichwort: "vorgelagerte Emissionen".
Als ein Beispiel nennt Uhlig die Grubengasemissionen
bei der Gewinnung von Steinkohle. "Grubengase, das heißt im Wesentlichen
Methangas, haben einen 21-fach größeren Treibhausgaseffekt als CO2.
Andere Grubengase wie zum Beispiel Lachgas sind bis zu 1000-fach
wirksamer als CO2", erklärt Uhlig. Zudem weist er darauf hin: "Auch bei
der Gasgewinnung entstehen Gasverluste." Uhlig rückt nicht nur das
umstrittene Fracking, sondern auch "Gasverluste über die langen
Leitungssysteme, die häufig nicht den westlichen Standards entsprechen"
in den Fokus. Berücksichtige man solche Emissionen, lägen die "Treibhaus
relevanten Effekte der Primärenergien Braunkohle, Steinkohle und Gas in
einem vergleichbaren Band".
Dennoch seien Braunkohlenkraftwerke beim Kauf von
Emissionsrechten gegenüber den im Wettbewerb produzierenden Steinkohlen-
und Gaskraftwerken benachteiligt. Uhlig betont: "Es ist nicht
gerechtfertigt, die Braunkohle zu verteufeln."
Dieser Satz ist auch an die Adresse von Claudia
Kemfert, Expertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung,
gerichtet. Sie hatte unlängst den Kohle-Ausstieg gefordert. "Die
Kritiker nehmen billigend in Kauf, dass der Strompreis bei Verzicht auf
den Einsatz von Braunkohle weiter ansteigt und die Risiken einer noch
stärkeren Abhängigkeit Deutschlands von Gasimporten wachsen", meint
Uhlig.
Ein Antrag
der FWG-Fraktion beschäftigt den Rhein-Kreis Neuss: Sie zweifelt, dass
der Etatentwurf 2014 an rechtsgültig ist. Bürgermeister und Kämmerer
Harald Zillikens soll das Vier-Augen-Prinzip missachtet haben. Der Kreis
prüft jetzt.Von Daniela Buschkamp
Zwischen dem Jüchener Rathaus und der Kreisverwaltung
glühen die Telefonleitungen: Denn Landrat Hans-Jürgen Petrauschke hat
mit dem Haushaltsentwurf 2014 von Bürgermeister Harald Zillikens ein
Problem auf den Tisch bekommen: Er muss als Kommunalaufsicht prüfen, ob
dieser Entwurf überhaupt rechtsgültig ist.
Dies zweifelt die "Freie Wählergemeinschaft (FWG)"
an; sie sieht das "Vier-Augen-Prinzip" verletzt. "Nach unserer
Auffassung ist es nicht zulässig, dass die Aufstellung und Feststellung
des Haushaltsentwurfs in einer Hand liegen", so Fraktions-Chef Gerolf
Hommel in einem Brief an Bürgermeister und alle Fraktionsvorsitzenden;
Reaktionen außer Schweigen habe er bisher keine erfahren. Hommel regte
eine Rechtsprüfung durch den Landrat an.
Harald Zillikens ließ durch Sprecher Norbert Wolf
erklären, dass er sich vor der Stellungnahme des Kreises nicht äußern
wolle. Diese stand gestern noch aus. "Die Gemeinde Jüchen hat vorgestern
bezüglich der Einwände der FWG den Kreis eingeschaltet und um
Stellungnahme als Kommunalaufsicht gebeten. Der Sachverhalt wird hier
derzeit geprüft", so Kreis-Sprecher Reinhold Jung.
Am 12. Dezember brachte Harald Zillikens den
Haushaltsentwurf für das Jahr 2014 in den Gemeinderat ein. Im Entwurf
der Haushaltssatzung hat er unterschrieben, dass er diesen sowohl
aufgestellt als auch festgestellt hat. Zillikens ist zurzeit nicht nur
Bürgermeister, sondern auch Kämmerer. Die bisherige Kämmerin Annette
Gratz befindet sich in Mutterschutz; eine Stellvertreterin gibt es für
sie zurzeit nicht. Bevor Gratz ihr Amt am 1. Januar 2011 antrat, hatte
Harald Zillikens ebenfalls beide Aufgaben inne gehabt – und auch die
Haushaltssatzung für das Jahr 2012 hatte er im vorausgegangenen Dezember
sowohl auf- als auch festgestellt.
Anfrage bei der Bezirksregierung Düsseldorf: "Einen
solchen Fall haben wir in zwei Jahrzehnten noch nicht gehabt", erklärt
ein Sprecher der Bezirksregierung. Er verweist darauf, dass der
Rhein-Kreis für eine Überprüfung zuständig ist. "Ein vergleichbarer
Sachverhalt ist auch den Kollegen bei der Kommunalaufsicht nicht
bekannt", sagt Reinhold Jung vom Rhein-Kreis Neuss.
Die FWG argumentiert mit dem Vier-Augen-Prinzip, das
in der Gemeindeordnung (GO) für den Erlass einer Haushaltssatzung
formuliert ist. Unter Paragraf 80 heißt es dort: "Der Entwurf der
Haushaltssatzung mit ihren Anlagen wird vom Kämmerer aufgestellt und dem
Bürgermeister zur Bestätigung vorgelegt." Gerolf Hommel interpretiert
dies so: "Beide Bereiche sind streng zu trennen." Dies werde auch aus
den Rechtskommentierungen und der NKF-Handreichung des Innenministers
deutlich.
Auf eine Lösung darf man gespannt sein – zumal der
Haushaltsentwurf ja bereits in den Gemeinderat eingebracht ist? Reinhold
Jung kündigt eine "zeitnahe Stellungnahme" an.
Drei Tage
lang müssen sich Autofahrer am Kaarster Kreuz auf noch längere Staus
einstellen. Der Verkehrsknotenpunkt wird von Freitagabend bis
Montagmorgen fast vollständig gesperrt. Sämtliche Anschlussstellen
werden wegen Abrissarbeiten geschlossen. Insgesamt dauern die Arbeiten
noch rund zwei Jahre. Von Christian Schwerdtfeger
Ab Freitagabend 22 Uhr ist der Verkehr im Kreuz
Kaarst durch die Schließung aller Anschlussstellen erheblich
eingeschränkt. Die Sperrungen sollen mindestens bis Montagmorgen 5 Uhr
dauern. Grund sind umfangreiche Abbrucharbeiten des 1968 errichteten
Autobahnkreuzes. "Wir haben den Termin extra auf das Wochenende gelegt,
damit wir den Berufsverkehr unter der Woche nicht noch mehr
beeinträchtigen", sagt Bernd Löchter, Sprecher des Landesbetriebs
Straßenbau NRW.
Betroffen sind die Verbindungen auf der Autobahn 52
von Düsseldorf kommend in die Richtungen Roermond (A 52) und Köln (A 57)
sowie von Roermond in Fahrtrichtung Düsseldorf und von Köln (A 57) nach
Roermond (A 52). Zudem bleiben weiterhin die Verbindungen von Roermond
(A 52) nach Krefeld (A 57) und von Krefeld (A 57) nach Düsseldorf
gesperrt. "Damit ist das Kreuz am Wochenende dicht", betont Löchter. Der
Verkehr soll weiträumig über das Autobahnkreuz Meerbusch sowie die
Anschlussstelle Holzbüttgen (A 57) umgeleitet werden. Der Fernverkehr
wird durch digitale Anzeigetafeln auf das Nadelöhr hingewiesen und
gebeten, den Bereich zu umfahren. StraßenNRW/Schnettler
Das Kaarster Kreuz ist seit Dezember vergangenen
Jahres Dauerbaustelle. Der marode Verkehrsknotenpunkt wird für rund 22
Millionen Euro umgebaut. Dafür wird das Bauwerk fast vollständig
abgerissen. Das Projekt ist Bestandteil des sechsspurigen Ausbaus der A
57. Die Arbeiten werden mindestens zwei Jahre dauern. Durch das Kreuz
fahren täglich bis zu 100 000 Fahrzeuge. Rund 9000 Pendler vom
Niederrhein wechseln dort jeden Morgen von der A 57 auf die A 52, um
nach Düsseldorf zu kommen.
Wegen des Umbaus kommt es im Großraum Düsseldorf seit
Wochen regelmäßig zu erheblichen Behinderungen auf den Autobahnen.
Dienstagmorgen staute sich der Verkehr auf der A 52 in Richtung
Düsseldorf auf einer Länge von 18 Kilometern zurück in Richtung
Mönchengladbach. Die genaue Ursache dafür ist jedoch unklar. Straßenbau
NRW erklärte, dass es gestern Morgen in dem Bereich keine neue Baustelle
oder eine Veränderung der Verkehrsführung gegeben habe. Die
Autobahnpolizei bestätigte diese Angaben.
Pendler berichteten hingegen, dass zwischen der
Anschlussstelle Kaarst-Nord und dem Kaarster Kreuz die Fahrbahn auf eine
Spur verengt worden sei und es deswegen zum Stau kam. Zudem gab es
zwischen 9.30 und 9.50 Uhr zwei Auffahrunfälle in Höhe der
Anschlussstelle Schiefbahn, bei denen jedoch nur geringer Sachschaden
entstand. "Ursächlich für den Stau waren die Unfälle aber nicht, zumal
sie auch beide in 30 Minuten von uns abgewickelt wurden", sagte ein
Polizeisprecher.
Der Landesbetrieb vermutet stattdessen, dass der Stau
durch den derzeitigen Messebetrieb in Düsseldorf ausgelöst worden sein
könnte. Dort startete Dienstag die IMA, die Fachmesse für
Unterhaltungsindustrie. Darüber hinaus finden dort die Aufbauarbeiten für die Wassersportmesse "Boot" statt, die am Wochenende beginnt.
Internist
Martin Schwarz und Allgemeinmediziner Winfried Kluth praktizieren
künftig am St.-Eustachius-Platz. Die Praxis soll weiter wachsen.Von Stefan Reinelt
In der Stadt Kaarst herrscht ein chronischer Mangel
an Hausärzten. Nirgendwo sonst in der Region Nordrhein ist die ärztliche
Versorgung so schlecht wie in Kaarst. Entsprechend der Einwohnerzahl
müssten dort 29 Mediziner praktizieren, es sind allerdings nur zwölf.
Dennoch hielt die Kassenärztliche Vereinigung an einem
Niederlassungsverbot für neue Ärzte im gesamten Rhein-Kreis Neuss fest –
bis sie diese Ende des Jahres aufhob. Nun können Dr. Martin Schwarz und
Dr. Winfried Kluth für ihre Gemeinschaftspraxis einen dritten
Allgemeinmediziner suchen.
Die beiden Ärzte haben sich Anfang des Jahres
zusammengeschlossen und das neue Ärztehaus am St.-Eustachius-Platz in
der Ortsmitte Vorst bezogen. Momentan ist die Theke am Empfang ein
Provisorium, vereinzelt sind die Lampen nicht fest installiert und in
den Wartebereich kommen noch neue Stühle. "Wir möchten durch die
Innenarchitektur ausdrücken, was uns Hausärzte prägt. Hausarztmedizin
ist trotz aller technischen Untersuchungsgeräte vor allem eine
sprechende Medizin, und dazu wollen wir eine einladende Atmosphäre
schaffen", sagt Dr. Schwarz.
Auf rund 170 Quadratmetern im Erdgeschoss stehen drei
Behandlungsräume zur Verfügung, dazu Funktionsräume für
EKG-Belastungstests, Ultraschalldiagnostik, Wundbehandlung, Blutabnahme,
Labor, physische Therapie und Hygieneaufbereitung.
Die Patienten der zwei Mediziner müssen keinen
weiteren Weg als zuvor in Kauf nehmen. Beide betrieben ihre Praxen an
der nahe gelegenen Schiefbahner- beziehungsweise Wattmannstraße. "Wir
haben nur Vorteile gewonnen. Wir haben jetzt ein barrierefreien Zugang
und ausreichend Parkplätze vor der Tür. Bisher haben uns alle Patienten
zu dem Haus beglückwünscht", sagt Dr. Winfried Kluth.
Konzipiert wurde es vom Architekten Frank Opper aus
Driesch. Draußen bietet die Keramikfassade einen nicht alltäglichen
Anblick für Kaarst, drinnen lassen schalldichte Türen und Wände die
Gespräche aus dem Behandlungsraum nebenan nicht durchdringen.
Erdgasheizung und eine Solaranlage auf dem Dach erfüllen die
energetischen Standards, EDV-System und Telefonanlage werden zentral
gesteuert. Im Treppenhaus sind jetzt noch die Maler am Werk, die
Obergeschosse befinden sich im Endausbau.
Durch die neu geschaffene Sachlage der
Kassenärztlichen Vereinigung mieten Internist Schwarz und
Allgemeinmediziner Kluth auch die erste Etage des Hauses für ihre
Gemeinschaftspraxis an, damit sich ein weiterer Kollege (am liebsten
eine Ärztin) niederlassen kann. Dort wird neben fünf weitere
Behandlungszimmer auch eine psychotherapeutische Praxis integriert. Das
Dachgeschoss wird voraussichtlich im April die Vorsterin Heidrun
Kloppenburg-Varell mit ihrer Praxis für Naturheilkunde und
Krankengymnastik beziehen. Im Sommer möchten dann alle Mieter bei einem
Tag der offenen Tür die Eröffnung auch ganz offiziell feiern.
Korschenbroicher Liberale stellen Weichen für die Ratswahl: Hanne Wolf-Kluthausen schart bewährtes Team um sich.Von Ruth Wiedner
Kein Klagen, kein Wundenlecken, keine
Schuldzuweisungen: Die verloren gegangene Bundestagswahl spielte bei der
Stadtverbandsversammlung der Korschenbroicher FDP am Montagabend keine
Rolle mehr. Die Liberalen waren positiv gestimmt. Ihr Blick weist nach
vorn: "Wir müssen weiter wachsen", lautet die Parole von FDP-Chefin
Hanne Wolf-Kluthausen. Und auch für die Kommunalwahl am 25. Mai ist ihre
Vorgabe deutlich: "Wir müssen Potenzial zurückgewinnen. Acht bis neun
Prozent können wir schaffen."
Überhaupt gab sich Hanne Wolf-Kluthausen an dem Abend
kämpferisch optimistisch. Die 63-Jährige trat 2008 die Nachfolge von
Hans-Jürgen Brieger an. Seither führt sie die Ratsfraktion und den
Stadtverband. Geht es nach dem Willen der Mitglieder, soll das auch in
Zukunft so bleiben. Als Stadtverbandschefin wurde sie einstimmig für
zwei weitere Jahre im Amt bestätigt. Und auch als Spitzenkandidatin wird
sie ihre Partei erneut in den Wahlkampf führen. Auf Platz 2 der
Reserveliste steht Hermann Gruhl, gefolgt von Britta Treptow, Helmut
Tiex, Daniel Heck, Dr. Helmut Brück, Hannelore Stegelmann und Rainer
Weber.
Rolf Kluthausen will wieder in den Kreistag. Der 68
Jahre alte Kleinenbroicher folgt Kreisparteichef Bijan Djir-Sarai auf
Rang zwei auf der Reserveliste. "Damit gebe ich meinen Listenplatz für
den Stadtrat frei", erklärte er seinen Parteifreunden und machte
deutlich: "Ich bin kein Freund von Doppelfunktionen."
Aktuell stellt die FDP sechs Ratsvertreter. An dieses
Ergebnis will Hanne Wolf-Kluthausen auch am 25. Mai anknüpfen. "Ich
denke, wir sind insgesamt gut aufgestellt, auch mit unseren Aktionen im
Stadtrat und in den Ausschüssen", machte sie den Mitgliedern Mut.
"FDP-Meinung ist bei den Mehrheitsfraktionen nicht immer beliebt. Sie
kommt aber später immer öfter vor ", stellte sie zufrieden fest und
freute sich sichtlich über die "ganz gute Wirkung".
Dass beim FDP-Ortsparteitag nur zwölf von 34
stimmberechtigten Mitgliedern zugegen waren, störte die 63-Jährige
wenig. Schließlich seien die Vorarbeit und die Kandidaten-Findung für
die 19 Wahlkreise bereits im Vorfeld erfolgt.
So harmonisch, wie sich die Kandidatenkür in der
Geschäftsstelle im Hannen-Center gestaltete, so reibungslos verlief auch
die Vorstandswahl. Die alte und neue Vorsitzende Hanne Wolf-Kluthausen
hat mit Hermann Gruhl und ihrem Mann Rolf zwei Stellvertreter. Sie
wurden ebenso wiedergewählt wie Schatzmeister Hermann Kinder,
Schriftführer Werner Grünter und die Beisitzerin Hannelore Stegelmann.
Neu als Beisitzer kamen Britta Treptow und Helmut Tiex hinzu.
Die unter
Jugendlichen beliebte Konzert-Reihe mit Gruppen aus Korschenbroich und
Umgebung wird zehn Jahre alt. Gefeiert wird einem großen Auftritt in
Kleinenbroich. 13 Bands sind dabei.Von Christian Kandzorra
Kaum eine Veranstaltung für Jugendliche hat sich in
den vergangenen Jahren so gut etabliert wie der "Korschenbroicher
Rock-Marathon", ein Musik-Festival, das an vier Wochenenden im Februar
zum zehnten Mal startet. Zehn Jahre Rock-Marathon – das ist für den
Stadtjugendring als Veranstalter ein Grund für noch mehr musikalische
Highlights aus den unterschiedlichsten Musikzweigen der Rockszene in
Korschenbroich und Umgebung.
In diesem Jahr stehen 13 Bands auf dem Plan, die
zuvor von Jugendlichen aus Einrichtungen in Korschenbroich,
Kleinenbroich und Glehn gemeinsam mit Sozialarbeitern ausgewählt wurden.
"Ein Kriterium ist, dass die Jugendbands aus Korschenbroich oder der
unmittelbaren Umgebung stammen", erläutert Kreisjugendamtsleiterin
Marion Klein. "Eine Konzert-Reihe wie diese insgesamt zehn Jahre
lebendig zu erhalten, ist eine große Leistung."
Vor fünf Jahren hatte ihr Fachamt den unter
Jugendlichen beliebten Marathon an den Stadtjugendring übergeben,
nachdem er zum Selbstläufer wurde. Heute unterstützt das Kreisjugendamt
den Marathon mit der Stadtverwaltung.
Viel Rückenwind erhalten die Veranstalter um Dirk
Kooy als Vorsitzenden des Jugendrings von der lokalen Politik:
Bürgermeister Heinz Josef Dick ist von der Organisation bereits jetzt
begeistert. Dabei startet die zehnte Episode des Marathons erst am
Samstag, 1. Februar, im Jugendzentrum "Sinnflut" am Buscherhof in Glehn
mit den Auftritten der Rock-Bands "Feedbackmafia", "Antidepressiva" und
"Barn in Haze". "Wir wollen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die
gemeinsam Musik machen, auf diese Weise eine Bühne bieten, auf der sie
sich beweisen können", sagt Kooy.
Kreisjugendamtsleiterin Marion Klein spricht
währenddessen von einer "Win-win-Situation", denn nicht nur die Bands
profitierten von ihren Auftritten, sondern auch die Rockszene unter den
Jugendlichen der Stadt. Und die ist nicht gerade klein: "Pro
Konzertabend hatten wir in den vergangenen Jahren immer rund 100
Besucher, teilweise sogar mehr", schildert Dirk Kooy.
Ursprünglich ins Leben gerufen wurde der
Rock-Marathon 2004 als Antwort auf eine Umfrage einer Studentengruppe
aus Venlo, die zu dem Ergebnis kam, dass es in Korschenbroich zu wenig
kulturelle Angebote für Jugendliche gebe. "Im ersten Jahr haben sich 28
Bands aus der Stadt und dem Rhein-Kreis beworben, ein Jahr später waren
es über 50", berichtet Stefanie Bössem vom Stadtmarketing.
Zum zehnten Geburtstag des Marathons wird das große
Abschluss-Konzert von gleich vier Bands in der Mehrzweckhalle
Kleinenbroich gerockt: "Größter Act wird an diesem Abend die
Punkrock-Band ,Rogers' aus Düsseldorf sein, die in der Szene sehr
bekannt ist", kündigt Stefan Bau vom Jugendring an.
Die Gemeinde hat die langjährige Vizebürgermeisterin ausgezeichnet. An ein Politik-Comeback denkt sie derzeit nicht.Von Sebastian Meurer
Seit ihrem Rücktritt im Herbst 2012 hatte sich die
langjährige Vizebürgermeisterin Martina Fünger aus der politischen
Öffentlichkeit weitgehend zurückgezogen. Beim Neujahrsempfang machte die
Butzheimerin jetzt eine Ausnahme, nachdem der Rat sich dafür
ausgesprochen hatte, sie mit der Ehrengabe der Gemeinde auszuzeichnen.
"Es hat eigentlich nicht weh getan und ich habe es
nicht bereut, zurückgetreten zu sein", sagt sie knapp anderthalb Jahre
nach ihrem Amtsverzicht. Nachdem im Sommer 2012 Stephan Kunz den
damaligen Fraktionschef Wolfgang Könen gestürzt hatte, entschloss sich
Martina Fünger, wie Könen selbst und der jahrzehntelang im Rat aktive
Heinz-Werner Vetten ihr Ratsmandat niederzulegen. Ganz untätig ist sie
auf der öffentlichen Bühne aber nicht.
So gehört Martina Fünger seit einem halben Jahr dem
Kuratorium der Rommerskirchener Bürgerstiftung an, und in der
Katholischen Frauengemeinschaft der Nettesheimer Pfarrgemeinde St.
Martinus führt sie seit einigen Jahren die Kasse. Zudem ist sie schon
seit geraumer Zeit stellvertretende Sitzungspräsidentin bei der
"Mädchensitzung" der Karnevalsgesellschaft Rut-Wieß. "Eigentlich sind es
noch immer Sachen, die die Bürger betreffen", sagt sie. Ihre frühere
Tätigkeit beschrieb anlässlich der Auszeichnung mit der Ehrengabe ihre
langjährige Kollegin Maria Peiffer wie folgt: "Wenn es galt, ein Projekt
der Bruderschaft zu organisieren, Genehmigungen zu beschaffen, Türen zu
öffnen und andere mit ins Boot zu nehmen oder Gelder locker zu machen,
dann war Frau Fünger in ihrem Element.
Kein Weg war ihr zu weit und keine Zeit zu schade."
Die Pfarrer-Brendgen-Brücke, der Martinus-Park und das dortige "Konzert
im Park" seien auf diese Weise entstanden. Martina Fünger ist denn auch
"stolz darauf, dass ich meinen Wahlkreis nicht nur verwaltet habe".
Wenngleich sie nach wie vor als Steuerfachangestellte tätig ist, genießt
Fünger das Mehr an Freizeit: Mit ihrem Mann Johannes will sie Ende
April die letzte große Etappe des Jakobswegs in Angriff nehmen, und zwar
zu Fuß. "Wir sind bereits vom Kölner Dom bis zur französisch-spanischen
Grenze gegangen", erzählt sie. Den bisher zurückgelegten 2000
Kilometern sollen im Frühjahr 800 Kilometer zum Ziel in Santiago de
Compostela folgen. "Wir gehen dann da los, wo Hape Kerkeling gestartet
ist", sagt Fünger. Zudem freut sie sich auf den sommerlichen
Segelurlaub.
Die Kommunalpolitik verfolgt sie nach wie vor mit
Interesse, aber auch mit Distanz. "Ich denke schon, dass ich hingehe.
Ich bin ja nicht aus der CDU ausgetreten", sagt sie mit Blick auf die am
28. Januar anstehende Kandidatennominierung der Union. Eine Prognose,
ob am 25. Mai der CDU-Kandidat Michael Willmann oder Martin Mertens von
der SPD neuer Bürgermeister wird, mag sie nicht abgeben: "Ich bin
gespannt, wie es ausgeht." Für sie war ihr Rücktritt 2011 "erst mal ein
politischer Abschluss" – obwohl man ja niemals nie sagen sollte.
Gleichwohl mag sie von einem Comeback zurzeit nichts wissen: "Die
nächsten Jahre bestimmt nicht", betont Martina Fünger.
Das
Clemens-Sels-Museum wurde für das Jubiläumsprojekt der Kunststiftung NRW
ausgewählt und wird mit einer Künstlerin arbeiten. Die Berlinerin
Barbara Breitenfellner wird sich dabei an den Sammlungen orientieren.Von Helga Bittner
Sie hat in Wien und Paris ausgestellt, lebt in Berlin
und wird demnächst ein Werk exklusiv für Neuss erarbeiten: Barbara
Breitenfellner heißt die Künstlerin, die im Rahmen des Jubiläumsprojekts
der Kunststiftung NRW, "25/25/25", eingeladen wurde, mit dem
Clemens-Sels-Museum ein Kunstprojekt zu realisieren.
Es wird wohl auf eine Collage hinauslaufen, vermutet
Museumschefin Uta Husmeier-Schirlitz, denn für dieses Genre ist
Breitenfellner vor allem bekannt. In der nächsten Woche findet das erste
Treffen in Neuss statt – nicht nur zum Kennenlernen, sondern auch zum
"inhaltlichen Austarieren", wie Husmeier-Schirlitz sagt.
Sie ist zu Recht auch ein bisschen stolz darauf, dass
das Sels-Museum von einer Jury auf die Liste der teilnehmenden 25
Museen gesetzt wurde, weil es eben mit seinen Sammlungen eine
Besonderheit in der Region darstellt. "Die Museen sind nicht nach Nase
ausgesucht worden", sagt sie lachend und bezeichnet das Projekt denn
auch als "besonderes Geschenk". Das in ihren Augen sogar noch eine "rote
Schleife" bekommt, weil jeder Künstler auch die passende Plakataktion
entwerfen soll: "Das Projekt soll in die Stadt und zu den Menschen
getragen werden", sagt Husmeier-Schirlitz.
Auch die Künstler für das Projekt "25/25/25" wurden
von einer Jury ausgewählt – und von einer weiteren den ausgesuchten
Museen zugeordnet. Barbara Breitenfellners Kunst der Collage etwa findet
im Neusser Museum ein Pendant in den Collagen eines Max Ernst.
"Außerdem arbeitet sie mit Versatzstücken aus Symbolen", sagt
Husmeier-Schirlitz, "und das passt wiederum zu unserer großen
Symbolisten-Sammlung."
Die in Berlin lebende Künstlerin charakterisiert ihre
Arbeit wie folgt: "Ich zapfe unterschiedliche Bildquellen an, sammle
aus Fotografie, aus Malerei und Bildern des Alltags und
rekontextualisiere dann diese Fundstücke. Die eigenartig stringenten
Bildräume, die dabei entstehen, drängen sich mir geradezu auf,
überrumpeln mich fast. Es ist, als ob sie jemand anders gemacht hätte.
Das sind meine besten Arbeiten. Ich glaube nicht an eine Erklärbarkeit,
ich möchte die Dinge nebeneinanderstellen und sagen: So ist es."
Diese "Bildquellen", wie Barbara Breitenfellner sagt,
sollen vor allem die Kunstwerke des Museums sein. Doch die sind wegen
der rund einjährigen Schließung des Deilmann-Baus eingelagert. Wie also
soll das gehen? "Wir werden sie durch die Depots führen", sagt
Husmeier-Schirlitz und lacht, denn natürlich ist genau Buch geführt über
jedes Werk, so dass etwa die graphischen Blätter ebenso zielgenau
aufgesucht werden können wie die Malerei der Symbolisten. Ohnehin werden
die Werke – je nach Baufortschritt – sukzessive ins Museum
zurückgeholt. "Und da können wir uns auch danach richten, was Barbara
Breitenfellner im Original sehen möchte." Die Museumschefin gewinnt dem
Umstand auch das Gute ab: "Das Schöne ist doch, dass wir viel Zeit
haben." Ob das Werk vor oder zur Eröffnung des Clemens-Sels-Museum
voraussichtlich zum 1. Februar 2015 gezeigt wird, ist noch nicht klar.
Verein muss Einbruch bei Spenden hinnehmen. Kostensenkung bleibt ein Ziel. Zustrom machte vorübergehend Aufnahmestopp nötig.Von Christoph Kleinau
Mit über 100 Tonnen Lebensmitteln, die die Neusser
Tafel im Dezember umsetzen konnte, und ihrer Weihnachtspäckchenaktion
war der Jahresabschluss für die von Ehrenamtlern getragene Tafel
ungewöhnlich arbeitsintensiv. So dicht war das Programm, dass die
Helfergruppe vorübergehend keine Kunden neu in die Kartei aufnehmen
konnte. "Ihre Erstversorgung bekamen sie natürlich trotzdem", erklärt
Rebecca Schuh als Vorsitzende der Tafel, die diesen Aufnahmestopp schon
wieder aufgehoben hat und neue Ziele ins Auge fasst.
Weil etliche der gut 2000 Menschen, die aktuell über
den Tafelladen und in den Asylbewerberheimen versorgt oder durch ein
Mittagessen – etwa in einigen Jugendeinrichtungen – unterstützt werden,
aus Kaarst und Meerbusch kommen, denkt der Verein über eine Ausgabe von
Lebensmittelspenden dort vor Ort nach. Weil Räume kaum und noch seltener
kostenfrei zu bekommen sind, soll möglicherweise mit einer
Lebensmittelausgabe aus einem Lieferwagen heraus begonnen werden.
Das lässt sich nun leichter planen, nachdem die Firma
Profil, ein Institut für Stoffwechselforschung mit Sitz in Neuss, der
Tafel gerade einen Wagen gespendet hat. Ansonsten aber, gibt Schuh zu,
musste der Verein 2013 einen deutlichen Rückgang bei den Spenden
hinnehmen. Auch deswegen kommt den Einnahmen aus der Kleiderkammer und
den Spenden, um die die Tafelkunden gebeten werden, große Bedeutung zu.
Obwohl, sagt Schuh, "wer nichts hat, geht bei uns nicht leer aus."
Ein Ziel bleibt: Kosten senken. Deshalb hofft die
Tafel, über ihren Bundesverband bei einer Stiftung einen zinsgünstigen
Kredit zu erhalten, mit dem eine preiswerte Immobilie erworben werden
könnte. Das könnte preiswerter sein, als die Mietzahlungen für die
Tafeleinrichtungen an der Düsseldorfer Straße, sagt Schuh. Herrichten
könnte man die Räume mit eigenen Helfern.
Mit ihrer Arbeit stößt die Tafel mitunter auch auf
Kritik. Etwa dann, wenn sie Kunden aus ihrer Kartei entfernen muss. Das
Angebot sei als Akuthilfe gedacht, sagt Schuh, die aber auch weiß, dass
gerade alte Menschen, Alleinerziehende oder Arbeitslose jenseits der 55
dauerhaft auf Hilfe angewiesen sind. Diese würden immer im Tafelladen
einkaufen können. Jüngere aber, vor allem mit höheren Bezügen aus
Transferleistungen, könnten abgewiesen werden, wenn die Zahl der
Akutfälle zu groß wird.
Bei der Tafel in Grevenbroich, die aktuell rund 700
Kunden zählt, war das bislang nicht nötig, berichtet Tafel-Vorstand
Walter Balzereit. Einrichtungen wie seiner kommt deshalb mitunter eine
Ventilfunktion zu, wenn sie auch Kunden aus Neuss oder Kaarst aufnehmen.
Derzeit seien das "ganz hoch gegriffen" unter 20 Personen, sagt er.
Balzereit wehrt sich aber dagegen, wenn die Tafeln
miteinander verglichen werden. "Wir versuchen alle unser Bestes", sagt
er. Und dabei agiert jede Tafel so, wie sie es kann und vermag. Das
hängt von personellen und finanziellen Möglichkeiten ebenso ab wie vom
Aufkommen an Lebensmittelspenden – und ist immer an der Situation vor
Ort orientiert. Der Landes- oder gar der Bundesverband sind auch deshalb
gegenüber den Vereinen vor Ort nicht weisungsbefugt.
Dass eine Familie heute viele Kinder hat, ist selten geworden. Darum bekam Baby Selina Peters gestern besonders viel Aufmerksamkeit: Sie ist das siebte Kind von Nicole Nadine Peters.
Gemeinsam mit Vater Sascha Heupgen nahm die Familie gestern eine Urkunde entgegen. Baby Selina erhielt die Ehrenpatenschaft von Bundespräsident Joachim Gauck, vertreten durch den Bürgermeister Herbert Napp.
"Es freut mich, diese große Familie hier begrüßen zu
dürfen, weil es einen gewissen Zusammenhalt in der Familie zeigt, hier
mit acht Personen anzutreten", sagte der Bürgermeister.
Auch die Eltern freuen sich über das siebte Kind."Vor
Selina hatte ich eine Fehlgeburt, deshalb bin ich froh, dass sie gesund
und munter ist", sagte die Mutter. Und das ist Selina. Sie verfolgte
die Übergabe der Urkunde und des Sparbuchs still und meist ihren Bruder
Miguel anlächelnd. Erst als die Geschwister die geschenkten Bonbons
plünderten, begann sie zu schreien. "Ich hätte lieber einen Bruder
gehabt. Die sind weniger anstrengend als Mädchen", sagte der Älteste,
David.
"Ich finde sie süß. Meine Mama hat viel zu tun, aber
wir helfen ihr", meinte dagegen Schwester Aylin. Viel zu tun gibt es mit
so viel Nachwuchs, das bestätigte auch die Mutter: "Manchmal ist es mir
zu einseitig, nur Hausfrau und Mutter zu sein, und es ist sehr
anstrengend." Vor allem sei die Wohnung aber viel zu eng. Weniger als 80
Quadratmeter für fünf Personen", erzählt Nicole Nadine Peter. Deshalb
könne ihr Partner nicht einziehen und Selina habe kein eigenes
Kinderbett. "Ich werde mich darum kümmern", versprach Bürgermeister
Napp.
Viele Norfer müssen Umwege in Kauf nehmen. Der Bahn zufolge soll der beschädigte Lift spätestens im März wieder funktionieren.Von Susanne Genath
Stufe für Stufe zieht eine Frau einen Koffer die
Treppe zum Bahnsteig in Neuss-Norf hinauf. "Hier sollte mal eine
Kofferrampe angebracht werden", sagt sie. "Dann käme man einfacher
hoch." Den Aufzug kann die Bahnkundin nicht nehmen. Der Lift hängt
unbenutzbar auf halber Höhe. Die Glasscheiben sind mit Graffiti
verschmiert. "Der ist seit Sommer 2012 kaputt", berichtet Waltraud Beyen
(CDU), die gesternzu einem Bürgerempfang einlud. "Erst hieß es, er
würde im November 2013 wieder in Betrieb gehen, jetzt steht hier auf dem
Aushang, dass es am 1. Februar so weit sein soll. Aber daran glaubt
keiner mehr."
Für viele Norfer bedeute der defekte Aufzug große
Umstände. "Ältere, gehbehinderte Menschen, aber auch Mütter mit
Kinderwagen beschweren sich, weil sie jetzt erst mit dem Bus nach Neuss
fahren müssen, um dort in die Bahn zu steigen", berichtet die Norfer
Politikerin. "Und in Neuss funktioniert der Aufzug auch nicht immer."
Bahnhofs-Check 2013: Das sind die besten Bahnhöfe
Darüber hinaus bereite die Bahnhofsunterführung
zahlreichen Menschen Angst, wenn es dunkel sei, so dass sie den Bahnhof
dann gar nicht mehr benutzten. "Er ist schlecht beleuchtet", sagt Beyen.
"Und erst vor ein paar Wochen ist hier eine Frau – die Kassiererin
eines Supermarktes – überfallen worden, obwohl sie mit einem Mann
unterwegs war."
Die Norfer CDU-Politikerin fordert deshalb, dass in
dem Tunnel Kameras angebracht werden, so dass sich Passanten dort
sicherer fühlen könnten. Denn grundsätzlich sei Norf gut an das Bahnnetz
angeschlossen.
Nach Auskunft der Deutschen Bahn können Fahrgäste in
Kürze wieder problemlos auf den Norfer Bahnsteig. "Aus heutiger Sicht
rechnet das Bahnhofsmanagement Aachen mit der Inbetriebnahme des
Aufzuges Ende Februar/Anfang März", teilt ein Bahnsprecher mit. "Die
Arbeiten ziehen sich leider hin, weil der Aufzug zu den älteren Modellen
gehört und es nicht immer einfach ist, die notwendigen Ersatzteile
zügig zu bekommen." Die endgültigen Kosten würden derzeit noch
ermittelt; man rechne mit einem fünfstelligen Euro-Betrag. "Von den
Kosten entfällt der überwiegende Anteil auf Arbeiten, die auf
Vandalismusschäden zurückzuführen sind."
Für die Unterführung selbst ist die Stadt
verantwortlich. Ihr zufolge ist keine Änderung an der Beleuchtung
geplant. "Es hatte erst im vergangenen Jahr eine Ortsbegehung gegeben",
berichtet Stadtsprecher Sascha Severin. Das bestätigt Waltraud Beyen.
"Die Beleuchtung ist auch besser geworden, aber es ist den meisten immer
noch zu dunkel", sagt sie. Auch eine Videoüberwachung sei in dem Tunnel
nicht geplant, erklärt Severin. "So etwas ist in Deutschland generell
nur mit hohen Auflagen verbunden."
Das
Stadtarchiv hat seine Quellen zum Ersten Weltkrieg gesichtet und neu
geordnet. Damit kann dieses Weltereignis nun aus Neusser Sicht erforscht
werden. Bislang wurde es in der städtischen Geschichtsschreibung kaum
berücksichtigt.Von Hanna Koch
Im Sommer des Jahres 1914 herrschte in Neuss wie auch
in anderen deutschen Städten Kriegsbegeisterung. Fotos aus der Zeit
zeigen Soldaten, die am Hauptbahnhof aufmarschieren, spätere Bilder
zeugen von Gedenkveranstaltungen für die Gefallenen. Die Fotos liegen im
Stadtarchiv – gemeinsam mit vielen weiteren Unterlagen zum Ersten
Weltkrieg, die das Stadtarchiv nun erstmals gesichtet und neu geordnet
hat.
"Wir wollen damit eine breite Forschung ermöglichen",
sagt Jens Metzdorf, der Leiter des Stadtarchivs. Sein Credo: "Jeder
soll bei uns fündig werden – sowohl der Professor als auch interessierte
Schüler." Archivarin Sandra Gesell hat die Quellen gesichtet. Schon
seit zwei Jahren ordnet und verzeichnet sie die historischen Akten der
Stadt Neuss, die so genannte städtische Registratur. "Dabei
berücksichtige ich die gesamte Preußenzeit von 1815 bis 1945", erläutert
Gesell, die dafür 130 Regalmeter durcharbeitet.
Um für das "Jubiläumsjahr" des Ersten Weltkrieges –
vor 100 Jahren brach der Krieg aus – gerüstet zu sein, zog die
Archivarin diese Zeitspanne vor. "Ich habe nicht nur die Registratur
gesichtet, sondern alle Quellen aus der damaligen Zeit geordnet",
erläutert Gesell. Dazu gehören Fotos und Plakate aus dem Bildarchiv,
Schulchroniken und Nachlässe. Dabei traten einige "Schätze" zutage, etwa
das Tagebuch einer Neusser Jugendlichen, die damit im Jahr 1914 begann
und Einblicke in das Alltagsleben zu Kriegszeiten gibt.
"Alle Quellen zusammen genommen verschaffen uns ein
Bild darüber, wie das zivile Leben in Neuss durch den Weltkrieg
beeinflusst wurde", erläutert Gesell, die von ihrer Arbeit auch in dem
aktuellen Jahrbuch "Novaesium" berichtet. Die Quellen zeigen zum
Beispiel, wie sich Lebensmittel und Rohstoffe verknappten, Lazarette für
die Verwundeten entstanden und welchen Einfluss die Propaganda etwa auf
die Schulen hatte.
"Neuss war vom Weltkrieg eher indirekt betroffen",
sagt Metzdorf. Anders als im Zweiten Weltkrieg, in dem durch die
Bombardierungen auch die Heimat zur "Front" wurde, waren die
Kriegshandlungen in den Jahren 1914 bis 1918 durch Einschränkungen im
täglichen Leben spürbar – und durch die Versehrten, die in zwei
Lazaretten an der Promenadenstraße und an der Breite Straße versorgt
wurden.
Im weiteren Kriegsverlauf stieg die Zahl der
Gefallenen. Viele Familien trauerten, was sich etwa im Anzeigenteil der
Zeitungen widerspiegelt. Das Stadtarchiv schätzt die Zahl der Toten auf
rund 1000 – Neuss hatte damals etwa 40 000 Einwohner. "Eine Besonderheit
von Neuss ist seine strategisch gute Lage", sagt Metzdorf. Durch die
Bahnverbindung wurde die Quirinusstadt genutzt, dort Truppen zusammen zu
ziehen, um sie in Richtung Westen zu verlegen. Das Stadtarchiv setzt
darauf, dass die einzelnen historischen Aspekte des Weltkriegs nun
erforscht werden. "Mit unserer Aufarbeitung sind wir für Anfragen von
interessierten Neussern gut gerüstet", sagt Metzdorf.
Die Polizei
ist auf der Suche nach einem flüchtigen Räuber. Kurz nach
Geschäftsschluss bedrohte ein maskierter Räuber eine Kassierin mit einer
Pistole. Mit den Einnahmen konnte er flüchten.
Am Dienstag kam es in einem Lebensmittelmarkt am
Cyriakusplatz in Neuss-Grimlinghausen zu dem Überfall. Um 21.50 Uhr
stand der mit einer Sturmhabe maskierte Täter in dem Supermarkt. Mit
einer schwarzen Pistole bedrohte er die 18-jährige Kassiererin und zwang
sie zur Herausgabe des Bargeldes. Anschließend verpackte er die Beute
von mehreren hundert Euro in einer Rewe-Einkaufstüte und flüchtete.
Zeugen berichteten, dass der schwarz gekleidete
Räuber in Richtung Hüsenstraße lief. Laut Polizei handelt es sich bei
dem Räuber um einen circa 1,65 m bis 1,75 m großen, 20- bis 30-jährigen
schlanken Mann.
Die Fahndung wurde sofort eingeleitet, verlief
allerdings bisher ohne Erfolg. Hinweise zu dem flüchtigen Räuber nimmt
die Polizei unter 02131-3000 entgegen.
Bei einem
Auffahrunfall am Mittwochmorgen auf der A57 ist ein Mann schwer verletzt
worden. Die Vollsperrung der Autobahn in Richtung Krefeld wurde gegen
11 Uhr aufgehoben, der Verkehr wird auf der linken Spur an der
Unfallstelle vorbei geleitet.
Um 9.25 Uhr war ein Lkw-Fahrer mit hoher
Geschwindigkeit auf das Ende eines Staus zwischen der Anschlussstelle
Neuss-Reuschenberg und dem Autobahnkreuz Neuss-West aufgefahren. Der
Kastenwagen einer internationalen Spedition schob sich auf einen mit
Steinen beladenen Kranwagen, wodurch das Führerhaus des auffahrenden Lkw
völlig zerstört wurde. Die Feuerwehrleute konnten den Mann erst eine
Dreiviertelstunde später aus dem Wagen befreien. Der vordere Lkw musste
dafür erst aus dem hinteren herausgezogen werden.
Während der Rettungsarbeiten stabilisierte der
Notarzt den schwer verletzten Fahrer im Wagen, später im Rettungswagen.
Der Mann wurde gegen 10.30 Uhr mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus
gebracht. Lebensgefahr ist nicht auszuschließen. Die Einsatzkräfte
streuten die Fahrbahn mit Sand ab, um ausgelaufene Flüssigkeiten aus den
Fahrzeugen aufzufangen. Hinter der Unfallstelle gab es vier Kilometer
Stau.
Bergungsarbeiten nach Unfall auf A57 bei Neuss
Die Autobahn A57 Richtung Krefeld wurde während des
Einsatzes gesperrt, die Bergung und die Aufräumarbeiten sollen
voraussichtlich noch bis 15 Uhr dauern. Zunächst war man davon
ausgegangen, dass die Vollsperrung bis in den Nachmittag dauert.