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Meerbusch-Büderich (ots) - In der Nacht zum Dienstag (07.01.), kurz nach
Mitternacht, entdeckten Passanten auf der Düsseldorfer Straße einen
verletzten Fahrradfahrer. Der 78-jährige Meerbuscher lag auf der
Fahrbahn; die Zeugen informierten die Polizei und leisteten Erste Hilfe.
Während der Unfallaufnahme stellte sich heraus, dass der Senior
augenscheinlich unter Alkoholeinfluss stand. Ein Rettungswagen
transportierte den Schwerverletzten in ein Krankenhaus, wo ihm ein Arzt
eine Blutprobe entnahm. Aufgrund der Aussage eines Zeugen ist nach
ersten Erkenntnissen davon auszugehen, dass der Senior ohne
Fremdeinwirkung vom Rad stürzte.
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Neuss-Innenstadt (ots) - Bei einem Einbruch in eine Gaststätte am
Theodor-Heuss-Platz hatten es bislang noch unbekannte Täter auf Bargeld
abgesehen. Diese drangen zwischen Sonntag Nachmittag (05.01.), 16:00 Uhr
und Montag Morgen (06.01.), 08:00 Uhr, durch die Eingangstür in das
Lokal ein. Dort machten sie sich an den Spielautomaten zu schaffen,
brachen sie auf und entnahmen das Geld. Zeugen, die verdächtige
Beobachtungen im Tatortbereich gemacht haben, werden gebeten, die
Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 02131 3000 zu informieren.
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Meerbusch (ots) - Am Montag, den 06.01.2014, gegen 18:25 Uhr, stürzte
eine 51-jährige Frau aus Meerbusch mit ihrem E-Bike auf der
Karl-Arnold-Straße in Büderich. Bei dem Sturz schlug die Frau
offensichtlich mit dem Kopf auf dem Bordstein auf und verletzte sich
schwer. Sie wurde am Unfallort notärztlich versorgt und einem
Krankenhaus zugeführt. Sie konnte noch nicht zum Unfallhergang befragt
werden. Hinweise auf die Beteiligung eines anderen Verkehrsteilnehmers
ergaben sich bei der Unfallaufnahme nicht. Die Polizei bitte Zeugen des
Unfallgeschehens sich beim Verkehrskommissariat unter der Rufnummer
02131 / 3000 zu melden. (pi)
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Kaarst (ots) - Am Montag, den 06.01.2014, gegen 17.15 Uhr, wurde ein
52-jähriger Fußgänger aus Kaarst schwer verletzt, als er die
Maubisstraße bei starkem Fahrzeugverkehr queren wollte. Als er die
Fahrbahnmitte erreicht hatte, wurde der Mann von dem PKW einer
76-jährigen Frau aus Kaarst erfasst und schwer verletzt. Die
Autofahrerin hatte den Mann bei Dunkelheit offensichtlich übersehen. Der
Fußgänger wurde nach notärztlicher Versorgung am Unfallort zur
stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. (pi)
Noch 2014
sollen die ersten Maßnahmen des 6,2 Millionen Euro teuren Projekts
"Soziale Stadt" für den vom Lärm stark gebeutelten Ortsteil starten.
Noch wird auf die Förderbewilligung für das Fünf-Jahres-Projekt durch
das Land gewartet.Von Carina Wernig
Der Antrag bei der Bezirksregierung wurde vor einem
halben Jahr gestellt, jetzt warten die Koordinatoren des
Stadtteilentwicklungsprojektes "Soziale Stadt" Horrem auf die
Bewilligung der Landes- und Bundesfördermittel, die 2,6 Millionen Euro
der Gesamtkosten von 6,2 Millionen Euro betragen. "Wir hoffen, dass wir
mit ersten Maßnahmen noch in diesem Jahr beginnen können", sagt Jürgen
Schmitz, Sozialförderer und -planer der Stadt. Mit seinem Kollegen
Detlev Falke steuert er das Projekt, in das fast drei Jahre lang viele
Anregungen der Horremer eingeflossen sind. Die Wohnzufriedenheit wurde
analysiert und erste Pläne wurden erstellt. Mit dem auf fünf Jahre von
2014 bis 2018 ausgelegten Konzept soll Horrem so umgestaltet werden,
dass sich die Wohnqualität deutlich verbessert. "Wir arbeiten präventiv,
nicht mit dem Rücken zur Wand. Noch können wir den Stadtteil positiv
beeinflussen", betont Schmitz.
Wann genau das Städtebauministerium NRW die Städte
bekannt gibt, die als "Soziale Stadt" gefördert werden, steht noch nicht
fest, ebenso wenig, ob Dormagen mit dabei ist, aber die Voraussetzungen
sind geschaffen. So hat die Stadtverwaltung den im Juni 2013
abgegebenen Förderantrag inzwischen qualifiziert. "Wenn wir dabei sind,
wird es im vierten Quartal die zuwendungsfähigen Bewilligungsbescheide
geben", erklärt Schmitz.
Es geht um das Gebiet, das von Autobahn 57,
Kreisstraße 12, der Bahnlinie und der Landstraße 280 eingegrenzt ist –
im durch große Lärmquellen umschlossenen Areal westlich des Bahnhofs
leben rund 6000 Menschen. Der Stadtrat hatte einstimmig am 4. Juni 2013
das "Integrierte Handlungskonzept Horrem" beschlossen, zu dessen
Verwirklichung die Stadt rund 1,7 Millionen Euro zusteuern muss – im
Jahr rund 340 000 Euro. Durch Dritte, zum Beispiel das Diakonische Werk
sowie die beiden Wohnungsbauunternehmen "Wohnpark Am Rath" und
"Gemeinnützige Baugenossenschaft Dormagen", werden 1,9 Millionen Euro in
den fünf Jahren investiert. Durch großangelegte Sanierungs- und
Modernisierungsmaßnahmen, die bereits begonnen wurden, werden die
Wohnungsunternehmen in den nächsten 20 Jahren eine dreistellige
Millionensumme in Horrem investieren. "Das ist eine große Chance, Horrem
mit Bewohnern und Investoren gemeinsam zu verschönern", sagt
Stadt-Pressesprecher Harald Schlimgen.
Sehr früh sind die Planer auf die Bevölkerung
zugegangen, die durch die Quartierssprecher eng in die Umsetzung der
Einzelprojekte eingebunden ist. "Wir wollen Begegnung der Bewohner
ermöglichen, das Wohnumfeld verbessern und Lärmquellen vermindern",
fasst Jürgen Schmitz den Ansatz zusammen. Daher wurden fünf
Schlüsselprojekte entwickelt, die Detlev Falke erläutert: "Der Bahnhof
wird auf Anregung der Initiative Horrem auch auf der Westseite
aufgewertet; der Dorfanger wird umgestaltet und ein Wochenmarkt
etabliert; am Nordeingang wird ein Kreisverkehr den Verkehr besser
verteilen; es entsteht ein Quartierstreff an der Buchenstraße, um
Integration und Begegnung zu verbessern; die Sicherheit wird durch mehr
Lichtquellen und andere Maßnahmen gegen Angsträume verbessert." Dazu
wird es einige Wettbewerbe mit vielen Vorschlägen für die Gestaltung
neuer Flächen geben.
Pfarrer
Peter Mario Werner und Pfarrerin Alexandra Späth sind im
Kreiskrankenhaus Dormagen für Patienten und Mitarbeiter da. Dabei ist es
oft schwer für sie, diejenigen herauszufinden, die ein Gespräch
wünschen.Von Carina Wernig
Wer im Krankenhaus liegt, freut sich in der Regel
über Besuch und die Gelegenheit zu einem Gespräch. Dafür und für die
Erledigung kleiner Botengänge sind einige ehrenamtliche Helfer der
Christlichen Krankenhaus-Hilfe zuständig. Darüber hinaus steht im
Kreiskrankenhaus Dormagen ein Seelsorge-Team für Gespräche zur
Verfügung: der katholische Pfarrer Peter Mario Werner und die
evangelische Pfarrerin Alexandra Späth. Sie halten Gottesdienste in der
Krankenhauskapelle im Erdgeschoss der Klinik in Hackenbroich und bieten
Patienten wie Mitarbeitern ihre Begleitung und Gespräche an, für die
selbstverständlich Schweigepflicht gilt.
Dabei ist es oft gar nicht so einfach, diejenigen
Patienten ausfindig zu machen, die von den Krankenhaus-Seelsorgern
besucht werden möchten. Denn aus Datenschutzgründen können nicht einfach
Listen mit den Konfessionen herausgegeben werden, sondern die Patienten
müssen ausdrücklich das Gespräch wünschen. "Und das scheint bei vielen,
die ins Krankenhaus zu einer Behandlung gehen, bei der Aufnahme
Assoziationen zu wecken, dass es mit ihnen zu Ende geht", erklärt
Pfarrer Werner, dass nicht alle ihr Kreuzchen bei der Frage nach einem
Besuch des Pfarrers machen, die es nachher gern wünschen. "Für uns wird
es immer schwieriger zu erfahren, wer im Krankenhaus liegt und uns
sprechen möchte", sagt Pfarrerin Späth. "Wir können ja nicht jeden Tag
von Zimmer zu Zimmer gehen und einzeln nachfragen", meint sie. Dabei sei
ein Gespräch oft heilend für die Patienten, wenn sie sich ihren Kummer
von der Seele reden können. Dem stimmt Pfarrer Werner zu: "Wir
überfallen niemanden und sind auch nicht missionarisch tätig, sondern
wollen die Kranken begleiten, wenn sie es wünschen."
Auch die Krankenhaus-Leitung ist froh über die
geistliche Begleitung der Pfarrer. "Die Seelsorge und die ehrenamtliche
Betreuung sind in beiden Häusern ein wesentlicher Baustein für die
Behandlung der Patienten", erklärte Krankenhausdirektor Ralf H.
Nennhaus, der für beide Häuser der Rhein-Kreis Neuss Kliniken zuständig
ist. "Die Seelsorger bieten ein Stück Therapie an", weist er auf den
"unverzichtbaren" Auftrag hin, alles zum Wohl der Patienten – und der
Mitarbeiter – zu unternehmen. Auch in der Ethikkommission und bei
interdisziplinären Besprechungen über Palliativ-Patienten ist die
Meinung der Krankenhaus-Seelsorger in Dormagen sehr gefragt.
Seit 1982 ist Pfarrer Peter Mario Werner bereits am
Kreiskrankenhaus Dormagen. Damit ist er ein "Mann der ersten Stunde", da
er seit der Einweihung der Klinik dort arbeitet. Als Kaplan kam er von
Pulheim nach Dormagen, wo er den Titel Pfarrer erhielt und mit seinem
evangelischen Kollegen Heinz Tenhafen die Seelsorge aufbaute.
Pfarrerin Alexandra Späth wirkt mit einer halben
Stelle am Kreiskrankenhaus Dormagen, ansonsten ist sie für die Zonser
Gemeinde zuständig. Seit 2008 ist sie dort tätig.
Auch wenn ein Besuch des Krankenhaus-Seelsorgers
nicht automatisch eine Krankensalbung oder Verabschiedung bedeutet,
kümmern sich beide Pfarrer auch um sterbende Patienten und ihre
Angehörigen. Dazu gibt es eine organisierte Rufbereitschaft.
Der markante Bau gegenüber der Römer-Therme, der zuletzt das Parkrestaurant beherbergte, steht schon seit einigen Jahren leer.Von Stefan Schneider
In wenigen Wochen fällt wieder ein kleines Stück
Dormagener Stadt- und Unternehmensgeschichte dem Abrissbagger zum Opfer.
Das ehemalige Bayer-Kasino an der Römerziegelei wird in naher Zukunft
dem Erdboden gleichgemacht und verschwinden. Das bestätigte gestern
Bayer-Sprecher Hans-Bernd Schmitz.
Eigentümerin des Gebäudes mit den markanten roten
Ziegeln ist die Bayer Real Estate, der Immobiliendienstleister der Bayer
AG. Die Bayer Real Estate habe im vergangenen Jahr bei der Stadt
Dormagen eine Abrissgenehmigung beantragt und diese im November auch
erhalten, berichtete Schmitz. Danach sei umgehend mit den für die
Beseitigung des Kasinos nötigen vorbereitenden Arbeiten begonnen worden;
unter anderem wurden einige Bäume gestutzt. "Unser Ziel ist es, das
Gebäude im Frühjahr abreißen zu lassen. Das hängt auch ein bisschen vom
Wetter ab", sagte Schmitz. Für den Abriss werden nur einige Tage Arbeit
veranschlagt.
Den Bau eines anderen Traktes auf dem freiwerdenden
Areal plant Bayer laut Hans-Bernd Schmitz nicht. Die gute Nachricht für
Naturliebhaber: Der Bereich soll künftig Teil des angrenzenden Parks
werden. "Der Park wird somit etwas erweitert", sagte der Bayer-Sprecher.
Wie die künftige Grünfläche bepflanzt wird, dazu gebe es noch keine
konkreten Pläne. Dies werde wohl erst nach Beseitigung des Kasinos
entschieden. Schmitz geht davon aus, dass die Kunstplastik, die noch vor
dem Haus steht, erhalten bleibt – ob an selber Stelle oder an einem
anderen Platz, ist ebenfalls noch offen. Bleiben werden auf jeden Fall
die Autoparkplätze in dem Bereich, betonte der Bayer-Sprecher.
Das Bayer-Kasino ist gut 60 Jahre alt, die Eröffnung
war im Jahr 1953, und lange war es fester Bestandteil des Werks und der
Stadt. Es galt als beliebter Treffpunkt der Dormagener; die
Bayer-Spitzen wie der ehemalige Chempark-Leiter Dr. Walter Leidinger
nutzten die Restauration mit gehobener internationaler Küche gerne für
Geschäftsessen, auch eine Reihe von Versammlungen wie zum Beispiel der
Baugenossenschaft fand im Kasino statt. Doch dauerhaft war der
Niedergang nicht aufzuhalten. Eine Zeit lang beherbergte das Gebäude das
Parkrestaurant, doch Pächter Michael von Dombrowski, der das Lokal an
Silvester 2000 übernommen hatte (seine Vorgängerin war Regina Schuster),
führte das Haus nach dem Auslaufen des Pachtvertrages Ende 2007 nicht
weiter. Von Dombrowski, der vorher u.a. im Alten Zollhaus in Zons
gearbeitet hatte, verschaffte sich mit einem Steakhaus im ehemaligen
Haus Ferber in Zons einen neuen Betrieb, der inzwischen allerdings nicht
mehr existiert.
Versuche, nahe der Römer-Therme und der
TSV-Sporthalle An der Römerziegelei eine neue Gastronomie dauerhaft zu
etablieren, blieben erfolglos. Auch alternative Nutzungen konnten nicht
verwirklicht werden. "Wir haben mehrere Jahre intern in der
Bayer-/Chempark-Welt, aber auch extern gesucht. Aber wir haben keine
wirtschaftlich tragbare Lösung gefunden", stellte Hans-Bernd Schmitz
fest.
Die Stadt
Grevenbroich ist offenbar die aktuell einzig verbliebene
Nothaushaltskommune in NRW. Zwar erklärte eine Sprecherin des
NRW-Ministeriums für Inneres und Kommunales auf NGZ-Nachfrage, die
endgültige Auswertung liege voraussichtlich erst Mitte Januar vor. Nach
Informationen unserer Redaktion ist Grevenbroich jedoch die einzig
verblieben Kommune ohne genehmigtes Haushaltssicherungskonzept.
Immerhin: Das könnte sich mit dem jetzt vorliegenden Sanierungsplan
ändern.
Von "Nothaushalt" spricht man, wenn eine Kommune kein
genehmigtes Haushaltssicherungskonzept vorlegen kann. Grundsätzlich muss
der Haushalt einer Stadt oder Gemeinde ausgeglichen sein – Ausgaben und
Einnahmen müssen sich die Waage halten. Das allerdings schaffen viele
Städte nicht mehr. In diesem Fall müssen sie ein
Haushaltssicherungskonzept erstellen. Es zeigt auf, wie und in welchem
Zeitraum der Schuldenabbau und der Haushaltsausgleich wieder möglich
ist.
Die Zahl der Nothaushaltskommunen in NRW ist zuletzt
stark zurückgegangen. 2011 waren es 144 Städte und Gemeinden, Ende 2012
noch 29, im vergangenen Jahr trieben diese Kommunen ihre Bestrebungen,
ein genehmigungsfähiges Haushaltssicherungskonzept vorzulegen, weiter
voran. Ein Nothaushalt engt den Gestaltungsspielraum für die betroffenen
Städte und Gemeinden deutlich ein: So dürfen sie zum Beispiel nur noch
gesetzliche Pflichtaufgaben finanzieren.
Die
Trauerhallen auf den Friedhöfen kosten die Stadt viel Geld – auch wegen
energieintensiver Kühlzellen. Diese werden kaum genutzt.Von Andreas Buchbauer
Die Trauerhallen auf den 16 städtischen Friedhöfen
stehen zurzeit auf dem Prüfstand. Die Gebäude gelten als Kostentreiber,
für die zwölf Trauerhallen kalkuliert die Verwaltung für dieses Jahr mit
Kosten von mehr als 120 000 Euro – dabei werden sie immer weniger
genutzt. Für 2013 werden die Zahlen zwar noch ausgewertet, die letzten
verfügbaren Angaben stammen aus 2012. Der Rückgang aber hält an. 2012
wurden sie 284 Mal in Anspruch genommen, drei Jahre zuvor noch 428 Mal.
Das ist ein Drittel weniger. Deshalb wird über die Schließung von
Trauerhallen nachgedacht. CDU-Chef Norbert Gand betont: "Die
Trauerhallen kosten die Stadt viel Geld, das sie sich sparen könnte. Die
Möglichkeit zum Trauern besteht für die Hinterbliebenen in der Kirche,
außerdem bieten auch Bestattungsunternehmen spezielle Räume an."
Der Christdemokrat weiß, dass dies keine leichte
Entscheidung ist und sich viele Bürger den Erhalt der Trauerhallen
wünschen. Doch er steht mit seiner Meinung nicht allein. In einer
Arbeitsgruppe wird analysiert, ob – und falls ja: welche – Trauerhallen
geschlossen werden. Uwe Schmitz (FDP), Vorsitzender des zuständigen
Landschaftspflegeausschusses, betont zwar, dass der Prozess noch nicht
abgeschlossen ist. "Es ist zu früh, um Ross und Reiter nennen zu können.
Und ich halte nichts davon, vorschnell etwas in die Welt zu posaunen."
Aber dass es beim Status quo bleibt, scheint unwahrscheinlich.
SPD-Fraktionsvize Holger Holzgräber verweist zwar darauf, dass es sich
um ein sehr sensibles Thema handelt. "Aber gerade bei den Kühlzellen,
die zum Teil kaum noch genutzt werden, müssen wir kürzen."
Insgesamt gibt es laut Verwaltung acht solche
Kühlzellen auf den städtischen Friedhöfen. Sie dienen dazu, Verstorbene
aufzubewahren. In Noithausen zum Beispiel wurden die Kühlzellen zum Teil
lediglich zwölf Mal im Jahr genutzt, in Neurath gar nur sechs Mal.
Dabei gelten die Kühlzellen als sehr energieintensiv – und treiben die
Kosten nach oben. Die Energieausgaben bei den Friedhofsgebäuden lagen
2012 bei rund 50 000 Euro. "An diese hohen Kosten müssen wir ran", sagt
Holzgräber. "Zudem gibt es zum Beispiel in der Hemmerdener Trauerhalle
eine Elektro-Fußbodenheizung, die enorm viel Energie frisst."
Unter anderem beschäftigt die Politiker die Frage,
wie auf die Nutzung von Friedhofsgebäuden verzichtet werden kann, ohne
das Angebot für die Trauernden per se deutlich einzuschränken. Dabei
sind zahlreiche Modelle denkbar – angefangen bei der Verpachtung von
Trauerhallen an Bestatter über die Schließung bis hin zu alternativen
Nutzungsformen. Uwe Schmitz betont, dass dabei nach streng
betriebswirtschaftlichen Aspekten vorgegangen wird. "Wir arbeiten mit
Hochdruck daran, aber noch haben wir nicht alle Zahlen ausgewertet",
sagt er. "Erst wenn wir damit zum Abschluss gekommen sind, werden wir
vorlegen, ob und wo es eventuell zu Schließungen kommt."
Allerdings ist die Arbeitsgruppe schon weit voran gekommen. Bis spätestens März sollen die Ergebnisse vorgestellt werden.
Denkmalschützer fordern frei stehendes Gebäude und Sichtachsen zur Erft.Von Wiljo Piel
Im Herbst soll der Bau des neuen Schlossbades
beginnen. Der Terminplan für die zweijährigen Arbeiten wird morgen bei
einem Auftaktgespräch beim Gas- und Wasserwerk (GWG) an der Nordstraße
festgelegt. Bei dieser Gelegenheit wird das Architektenbüro "Fritz
Planung" aus Stuttgart einen ersten Entwurf vorstellen.
"Darauf sind wir sehr gespannt", sagt GWG-Sprecherin
Ursula Wolf-Reisdorf. Denn bei der Planung müssen vor allem die Auflagen
der Denkmalschützer erfüllt werden, die eine deutliche Trennung des
Bades vom Alten Schloss verlangen, zudem müssen Sichtachsen zur Erft hin
offen gelassen werden. "Das künftige Gebäude wird freistehen und nicht
mehr so wuchtig wie die jetzige Immobilie daherkommen", erklärt
Wolf-Reisdorf.
Im Rahmen des Auftaktgesprächs soll zudem die Frage
gelöst werden, wie das Schloss und das Haus Hartmann während der zwei
Jahre dauernden Bauzeit beheizt werden können. Die Kessel stehen zurzeit
im Technik-Keller des Schlossbades und müssen beim Abbruch weichen.
"Wir werden auf jeden Fall ein Provisorium schaffen, damit die
Wärmeversorgung der beiden Gebäude gewährleistet ist", sagt
Wolf-Reisdorf. Davon soll auch die Schießsportanlage profitieren.
Zurzeit hat das Hallenbad eine Wasserfläche von etwa
400 Quadratmetern. Ob der Nachfolger mehr oder weniger bieten wird,
steht laut Wolf-Reisdorf noch nicht fest. Ebenso bleibt die Frage
vorerst ungeklärt, ob das neue Schlossbad ein Freibad bieten wird. Diese
Entscheidung hänge nach wie vor vom steuerlichen Querverbund ab, der
noch geprüft werde. Der Hintergrund: Weil das Bad auch künftig ein
Minusgeschäft ist, kann das GWG die Verluste des Bades mit den eigenen
Gewinnen verrechnen und so Abgaben sparen. Wird der Querverbund
anerkannt, könne das Gas- und Wasserwerk mit Rückerstattungen von
jährlich mehr als 300 000 Euro rechnen.
Grundschulen
sollen geschlossen, die Ogatas an andere Träger abgegeben werden. Und
das Wohnen in Grevenbroich wird in den nächsten Jahren noch teurer. Wie
die Stadt ihren Haushalt in den kommenden zehn Jahren sanieren will.Von Wiljo Piel
Die Kämmerin legt dem Finanzausschuss am Donnerstag
den Sanierungsplan der Stadt vor. Mit Hilfe dieses Konzepts soll der
Haushaltsausgleich im Jahr 2024 erreicht werden. Hier ein Überblick auf
die Sparvorschläge, die auch den Bürger treffen: Grundsteuer B In diesem Jahr wird
sie um 25 auf 450 Prozentpunkte angehoben, das soll 580 000 Euro mehr in
die Stadtkasse spülen. Für 2016 und 2017 sind weitere Erhöhungen um
jeweils 25 Prozentpunkte vorgesehen. Konsolidierungseffekt: 1,7
Millionen Euro. Gewerbesteuer Eine Erhöhung ist
nicht geplant, sie wird aber auch nicht ausgeschlossen. Die Stadt
appelliert an den Rat, die Voraussetzungen für die interkommunalen
Gewerbegebiete bei Neurath und Jüchen zu schaffen – dort könnten 3,5
Millionen Euro mehr an Gewerbesteuern eingenommen werden. Gebäude Die Stadt will sich von der
alten Schule in Noithausen, der Südschule in Wevelinghoven, der
Grundschule in Neurath, dem Waage- und Auerbachhaus sowie der
Versandhalle trennen. Die Einnahmen lassen sich laut Kämmerin noch nicht
beziffern. Zudem ist geplant, ab 2016 die Lehrschwimmbäder in
Frimmersdorf und Neurath aufzugeben (Einspareffekt: 1,7 Millionen Euro).
Im selben Jahr soll dem TV Jahn auch der 25 000-Euro-Zuschuss für das
Neukirchener Hallenbad gestrichen werden. Parken Die Parkstunde in der
Innenstadt wird 2014 von 0,60 auf 1,20 Euro angehoben. Der
Anwohnerparkausweis soll 25 statt 12,50 Euro im Monat kosten.
Konsolidierungseffekt: 234 250 Euro. Zudem ist geplant, das Parkhaus am
Bahnhof ab 2019 zu bewirtschaften – das soll jährlich 90 000 Euro
einbringen.
Personal Die Stadt will ihre
Personalkosten von 34,9 Millionen Euro bis 2024 nicht mehr
überschreiten. Das wird laut Sparkonzept einen massiven Abbau von
Stellen zur Folge haben. Nach dem Ausscheiden der Beigeordneten Barbara
Kamp (2015) und Werner Hoffmann (2016) soll eine der Wahlbeamtenstellen
nicht mehr besetzt werden. Einspareffekt: 143 000 Euro. Ab 2022 soll
auch das Personal des Schneckenhauses eingespart werden, die
Umweltstation wird dann an einen Träger übergeben. Schulen Sinken die Schülerzahlen
weiter, soll die Grundschule in Allrath geschlossen werden, ebenso
(voraussichtlich zum Schuljahr 2016/17) die Grundschule in Neuenhausen.
Die Stadt rechnet mit einem Einspareffekt zwischen 60 000 und 80 000
Euro. Darüber hinaus sollen die Offenen Ganztagsgrundschulen (Ogatas)
schrittweise in eine andere Trägerschaft übergeben werden. Geplant ist,
zwischen 2016 und 2021 jährlich jeweils zwei Ogatas mit zwei
Leitungskräften und fünf Gruppenleitungen abzubauen. Weiterbildung Volkshoch- und
Jugendkunstschule sollen zusammengelegt werden, das spart der Stadt 4600
Euro im Jahr. Zudem ist geplant, den Zuschuss für die
Kreisjugendmusikschule um jährlich 97 000 Euro zu kürzen. Zuwendungen Auch die Politiker
sollen sparen. Die Stadt will den Mietkostenzuschuss von 4000 Euro
streichen, den jede der sieben Ratsfraktionen jährlich erhält. Zudem
sollen die Sitzungsgelder um 4500 Euro im Jahr gekürzt werden. Aus
diesem Grund ist die Fusion von Gremien geplant. Der Haupt-, Finanz-,
Beschwerde- und Sozialausschuss sollen zusammengelegt werden, ebenso der
Bau- und Umweltausschuss sowie der Schul- und Sportausschuss.
Der
Gierather Tim Kiefer und seine Freundin durchquerten vier Wochen mit dem
Camper Australien, ehe sie für fünf Monate in die neuseeländische
Großstadt Auckland zogen. Als offen und entspannt lernten sie die
Menschen kennen.Von Daniela Buschkamp
Einfach mal den Alltag zuhause lassen und das andere
Ende der Welt kennenlernen. Wovon viele nur träumen, das hat Tim Kiefer
tatsächlich getan: Mit seiner Freundin Janina (21) tauschte der
23-jährige Gierather für ein halbes Jahr seinen beschaulichen Wohnort
gegen Australien und Neuseeland. "Damit haben wir uns einen Traum
erfüllt", erzählt der angehende Veranstaltungskaufmann. Auch wenn das
junge Paar erfahren hat, dass es gar nicht so einfach ist, einen
langgehegten Wunsch wahr werden zu lassen.
Tim Kiefer wollte gern ins englischsprachige Ausland.
Statt auf Irland, Großbritannien oder die USA fiel seine Wahl auf
Neuseeland – und "das nicht nur wegen der ,Herr der Ringe'-Filme, die
ich natürlich auch gesehen habe", erzählt der 23-Jährige. Ihn reizte das
andere Ende der Welt, dort wollte er nicht nur in seinem zukünftigen
Beruf arbeiten, sondern auch einen längeren Urlaub verbringen. "Wir
haben auch geplant, vier Wochen Australien zu erkunden, wenn wir schon
mal am Ende der Welt sind", erzählt Tim Kiefer mit einem Lachen.
Sein Chef unterstützte den Plan seines
Auszubildenden, für fünf Monate konnte Kiefer in Auckland bei einer
Veranstaltungsagentur arbeiten. "Das war zu Beginn eine große
Umstellung", so der Gierather. Denn sein gutes Schulenglisch half nicht
wirklich im Alltag: "Ich hätte zwar ohne Probleme einen Aufsatz
schreiben können, aber es fiel mir schwer, ein alltägliches Gespräch zu
führen." Während seine Freundin in einem Restaurant arbeitete,
entwickelte Kiefer eine Kampagne für eine Kinderhilfsaktion mit, führte
Gespräche mit Sponsoren, entwarf das Design für Plakate mit.
Was Tim Kiefer am meisten begeisterte: "Die
Freundlichkeit und Offenheit der Neuseeländer." So hätten er und seine
Freundin rasch ein Auto gekauft, die vorherige Eigentümerin lud sie
direkt zu einem weiteren Treffen ein. Als "entspannt, aber nicht
nachlässig" beschreibt die Gierather die Menschen, die er kennengelernt
hat. "Rund zwei Monate" habe es gedauert, bis er sich an die Sprache
gewöhnt hatte und sich darin mehr zutraute: "Das hatte ich mir einfacher
vorgestellt." Was die beiden auch staunen ließ: Für eine 15
Quadratmeter große Wohnung zahlten sie 800 Euro Miete, waren aber im
Zentrum Aucklands. Sich vorab informieren, gelassen bleiben – das kann
Tim Kiefer nur allen raten, die ebenfalls einen Auslandsaufenthalt
planen. Zuvor hatten er und seine Freundin vier Wochen in Australien
verbracht, waren mit dem Camper von Melbourne nach Adelaide und
zurückgefahren, rund 400 Kilometer insgesamt. "Wir sind begeistert von
der Landschaft, aber auch den Tieren", erzählt Kiefer. "Wenn man sich
nur hundert Meter von der Straße entfernt, ist man in einer anderen
Welt." Und dies nicht nur wegen der Kängurus, die mal am Autofenster
vorbeihüpfen können.
Und wann wird wieder der Koffer gepackt? "Australien
würde mich noch mal reizen", meint der Gierather. Aber zuvor will Tim
Kiefer erst seine Ausbildung beenden: Im Sommer hat er als
Veranstaltungskaufmann ausgelernt.
Vor einem
Jahr war Stefan Hentschel aus Kaarst selbst Hauptdarsteller der
TV-Abnehmshow. Morgen Abend startet die neue Staffel. Die NGZ hat den
ehemaligen Kandidaten besucht und geschaut, wie es ihm in der
Zwischenzeit ergangen ist.Von Stefan Reinelt
Wenn morgen Abend die neue Staffel der Abnehm-Show
"The Biggest Loser" beginnt, wird Stefan Hentschel vor den Fernseher
sitzen. Vor einem Jahr war er selbst noch ein Hauptdarsteller in der
Sendung, ging mit einem Gewicht von 244,5 Kilogramm als schwerster
Kandidat aller Zeiten an den Start. Ausgehend von den bisher bekannten
Teilnehmern wird er dies auch bleiben, allerdings behält sich die
TV-Redaktion noch die eine oder andere Überraschung vor. Nach zwei
Wochen war seine aktive Teilnahme am Diät-Camp in Spanien zwar schon
wieder beendet, doch zu Hause in Kaarst wurde weiter abgespeckt. Im
Finale präsentierte er sich um fast einen Zentner leichter, wog nur noch
197,8 Kilogramm bei 1,90 Meter Körpergröße. Sein damals angekündigtes
Ziel, unter die 200 zu kommen, hatte er erreicht. Nun, ein Jahr später,
gibt Stefan Hentschel zu, dass er danach die Zügel ein wenig schleifen
ließ.
"Ich habe mich weiter gesund ernährt, aber erst
einmal mit dem Sport aufgehört. Dann habe ich gemerkt, dass Abnehmen nur
mit beidem funktioniert", sagt er. Die Disziplin bis zum "Biggest
Loser"-Finale im vergangenen Jahr wollte er dennoch nicht weiterhin so
streng durchziehen. "Ich habe in der Zeit auf vieles verzichtet, aber
ich möchte natürlich mein Leben so leben, wie es mir gefällt. Also gehe
ich auch wieder öfters abends auf Partys, auf die ich vorher noch
verzichtet habe", so der 31-Jährige.
Die zwischenzeitlichen zehn Kilo mehr sind wieder
runter, zurzeit schwankt sein Gewicht um die 200 Kilo. Sein schwarzes
T-Shirt aus der Fernsehsendung mit der Größe "10 XL" ist ihm aber
definitiv zu groß geworden. Zum neuen Jahr hat er sich wieder konkrete
Ziele gesetzt und hat mit seinem Trainer im Fitnessstudio ein Abkommen
geschlossen. "Einmal im Monat wiege ich mich, und wenn ich mein bis
dahin gestecktes Ziel nicht erreicht habe, bekomme ich eine Strafe",
erzählt Hentschel.
Welche diese sein soll, müssen die beiden noch
absprechen. Sein Trainer möchte ihm dann am liebsten die Dauerkarte für
seinen Verein Borussia Mönchengladbach wegnehmen. Das wäre für Stefan
Hentschel die schlimmste aller Bestrafungen, könnte aber seinen Ehrgeiz
enorm anspornen. Schließlich hat ihm die Teilnahme an "The Biggest
Loser" vor allem eines gelehrt: Abnehmen ist vor allem eine Kopfsache.
Neben dem Fitnessstudio geht er im Büttgener
Hallenbad schwimmen. Inzwischen steht er nach dem zweiten Brötchen satt
vom Frühstückstisch auf, nicht erst nach dem fünften. "Im vergangenen
Jahr habe ich ungemein an Selbstvertrauen zurückgewonnen. Ich verfalle
nicht mehr in Depressionen, sehe wieder eine Perspektive", erzählt
Hentschel. Jetzt fehlt eigentlich nur noch ein neuer Job. Sein
Zeitvertrag als Staplerfahrer und Lagerist wurde damals nicht
verlängert, jetzt hat ihm das Arbeitsamt eine Umschulung zum Lkw-Fahrer
ermöglicht. Dazu gehörten auch ein umfangreicher Erste-Hilfe-Kursus
sowie die Prüfung für den ADR-Schein zum Transport von Gefahrgut. Im
besten Fall möchte Stefan Hentschel zum 1. Februar wieder eine
Anstellung gefunden haben.
Was hat es
mit dem hellen, vermutlich silbernen VW Golf auf sich, der am Tattag von
mehreren Zeugen in unmittelbarer Nähe zum Tatort gesehen wurde? Und wie
sah die verdächtige Person aus, die offenbar verschiedenen Autofahrern
am Abend des 11. Dezember, gegen 22 Uhr, an der K 37/L 381 aufgefallen
ist?Von Julia Hagenacker
Obwohl nach wie vor Hinweise bei der Polizei
eingehen, ergibt sich für die Ermittler auch fast vier Wochen nach dem
gewaltsamen Tod von Versicherungskaufmann Daniel Dicke aus Dormagen kein
klares Bild von der Tat. Einen sich aufdrängenden Ansatzpunkt gibt es
nicht. Die für alle Beteiligten quälende Suche nach der Wahrheit gleicht
einem tausendteiligen Puzzlespiel.
"Wir können derzeit nicht mit Sicherheit sagen, ob
die Beobachtungen, den Golf und die Person betreffend, überhaupt in
unmittelbarem Zusammenhang stehen", sagt Staatsanwalt Matthias Ridder.
Festlegen wolle man sich momentan allein auf die Tatsache, dass es wohl
ein Mann war, der sich zur besagten Zeit in der Nähe des Tatorts
aufhielt. "Was die Statur betrifft", so Ridder, "gehen die
Beschreibungen auseinander, deshalb ist es besser, diesen Punkt zunächst
offenzulassen."
Mord an Landstraße: Gedenken an Daniel D.
Am 11. Dezember, um 22.16 Uhr, hatte eine
Autofahrerin der Polizei zunächst einen vermeintlichen Verkehrsunfall
gemeldet. Rettungskräfte fanden den 35 Jahre alten Dormagener an der K
37 in Büttgen tot neben seinem Auto liegend. Das Fahrzeug, ein schwarzer
Audi A 5, Kennzeichen NE-DD 3004, war in Fahrtrichtung Holzbüttgen auf
der rechten Fahrbahnseite abgestellt und befand sich etwa 40 Meter
hinter der Einmündung zur L 381. Die spätere Obduktion ergab: Daniel
Dicke wurde mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen. Die
Staatsanwaltschaft ist sich sicher, dass der Auffindeort nahe der
Braunsmühle auch der Tatort ist.
Die Mordkommission "Mühle" geht derweil weiterhin
allen sich ergebenden Spuren nach und fragt: Wer hat in der
Vergangenheit oder am Tattag verdächtige Beobachtungen in Bezug auf
Daniel Dicke und/oder sein Fahrzeug gemacht? Hinweise nimmt die Polizei
unter der Telefonnummer 02131 3000 entgegen. 11 500 Euro Belohnung sind
ausgesetzt.
Raumausstatter Rippegather wechselt die Straßenseite und zieht ins Sparkassen-Gebäude an der Hindenburgstraße.Von Ruth Wiedner
Fast zwei Jahre hat es gedauert, doch nun hat die
Sparkasse für ihr Ladenlokal an der Hindenburgstraße 19 einen Nachmieter
gefunden. "Die Räume konnten wir jetzt langfristig vermieten",
bestätigt Raimund Franzen, stellvertretender Unternehmenssprecher, auf
Anfrage. Die 120 Quadratmeter große Fläche wird künftig vom
Korschenbroicher Raumausstatter Rippegather genutzt. Das
Traditionsunternehmen, das bereits seit 68 Jahren an der
Hindenburgstraße 10 beheimatet ist, wechselt mit dem Umzug am 29. März
lediglich die Straßenseite. "Jetzt ist alles in trockenen Tüchern",
atmet die Seniorchefin Marlies Rippegather (78) auf. Der Mietvertrag ist
unterschrieben, er läuft ab 1. März. Den Schlüssel von der Sparkasse
Neuss gab's bereits am Freitag. Schließlich muss noch einiges für die
Geschäftsverlagerung vorbereitet werden.
"Wir haben ein geeignetes Ladenlokal gefunden", sagt
die 78-Jährige erleichtert. Sie sieht für das Korschenbroicher
Traditionsunternehmen auch am neuen Standort eine Zukunft. "Unsere
Kunden müssen sich nicht wirklich umgewöhnen. Sie müssen einfach nur die
Straßenseite wechseln", kommentiert sie die Entfernung von gefühlten
100 Metern. Leicht ist ihr der Entschluss nicht gefallen. "Wir gehen
nicht gerne", erklärt Marlies Rippegather für sich und ihren Mann Leo
(80). "Wir waren im Haus Nummer 10 bei den Birkmanns nur Mieter." Sie
haben das Haus und das angrenzende Grundstück im Vorjahr an die
Gladbacher Bank verkauft. Dass das Geldinstitut am Kreisel eine
Niederlassung bauen will, ist im Ort längst bekannt. "Allerdings hat man
uns zugesichert, alles bleibt, wie es ist", erinnert Marlies
Rippegather an Gespräche mit den früheren Hauseigentümern. Mittlerweile
hat sich die Seniorchefin mit dem Gedanken angefreundet, mit dem Laden
umzuziehen: "Für die Kunden ändert sich nichts." Sie ist erleichtert,
dass das Familienunternehmen auch künftig im Ortskern fortgeführt werden
kann. Seit mehr als zehn Jahren sind Sohn Ralf (52) und Tochter Ursula
Gaida (47) in dritter Generation für die Geschäfte des Raumausstatters
verantwortlich.
Für die Sparkasse hat die Nachmietersuche nun ein
Ende. Zunächst hatte die Stadt die Fläche für ihr Bürgerbüro angemietet.
Mit dem Umzug in das Verwaltungsgebäude Sebastianusstraße 1 stand die
Fläche leer. Gerne wurde sie in der Zeit immer wieder von den
KiK-Künstlern um Robert Jordan genutzt.
Großbaustellen
bestimmen in diesem Jahr das Bild in Korschenbroich: Neben dem
klassischen Wohnungsbau werden beide Bahnhöfe barrierefrei umgestaltet.
Die Senioren-Residenz ist mit 27 Millionen Euro das größte Projekt.Von Ruth Wiedner
Eine riesige Baulücke klafft zurzeit an der
Friedrich-Ebert-Straße (L 381). Da, wo bis vor wenigen Monaten noch
städtische Mitarbeiter im Hochbauamt Anfragen bearbeitet und
Baugenehmigungen erteilt haben, erinnert nur noch ein kleines
Trafohäuschen an frühere Aufbauten. Die Tage des angrenzenden
Abwasserbetriebes sind ebenfalls gezählt. Bauhof und Stadtpflege ziehen
jetzt ins Gewerbegebiet Glehn-Ost. Dort hat die Stadt eine gebrauchte
Immobilie gekauft und sich somit gegen einen kostenintensiven Neubau
entschieden. Sobald die Gebäude an der L 381 geräumt sind, rücken dort
Ende März die Abrissbagger an.
"Wir gehen verantwortungsvoll mit dem Geld um", rief
Bürgermeister Heinz Josef Dick dann auch den gut 600 Gästen beim
Neujahrsempfang der beiden Korschenbroicher Bruderschaften Sankt
Sebastianus und Sankt Katharina-Junggesellen am Sonntagabend zu. Und was
dem Verwaltungschef mit Blick auf die anstehenden Kommunalwahlen am 25.
Mai wichtig war: "Hier schließe ich alle Ratsfraktionen mit ein."
Für die Eigenbetriebe werden zurzeit die Räume in
Glehn hergerichtet. Die Kosten gibt Dick mit 3,75 Millionen Euro an.
Diese Investitionssumme war ebenso wie die Kosten für das Technische
Rathaus (3,2 Millionen Euro) von der Politik im Vorfeld festgeschrieben:
"Auch hier bewegen wir uns im Budget", stellt Dick zufrieden gegenüber
unserer Zeitung fest. Für Dick sind aber auch Optik und Funktionalität
entscheidend: "Ich persönlich finde es sehr gelungen." Davon konnten
sich beim Neujahrsempfang erstmals auch die Gäste überzeugen, die nach
dem Festakt von der Aula zum Umtrunk in den Ratssaal wechselten. Der
Saal, als Multifunktionsraum konzipiert, bestand die Feuertaufe. Sicher
muss noch etwas nachgebessert werden: Während einige Gäste das grelle
Licht bemängelten, stellte CDU-Fraktionschef Marc Venten ernüchtert
fest: "An den Wänden fehlt noch etwas. Das ist einfach zu viel weiße
Fläche."
Nun aber zurück zur Friedrich-Ebert-Straße und zum
städtischen Bauhof: Um aufwendige Zwischenlösungen zu vermeiden, hat
sich Fachbereichsleiter Georg Onkelbach für eine kurzfristige
Kooperation mit der Nachbarstadt Mönchengladbach entschieden. Große
Salzmengen werden vorübergehend in einer Halle in Giesenkirchen
eingelagert.
Zurzeit werden die technischen Voraussetzungen für
den Umzug der Eigenbetriebe geschaffen. "Wir müssen bis zum 31. März das
Domizil verlassen haben", skizziert Onkelbach den Zeitplan. Dann
übernimmt die Janßen Grundstücksgesellschaft. Das Bremer Unternehmer hat
der Stadt das 8000 Quadratmeter große Areal im Januar 2012 abgekauft,
um dort eine Senioren-Residenz mit 80 Pflegeplätzen und 76 betreuten
Seniorenwohnungen zu bauen. Die Investition liegt bei 27 Millionen Euro.
Das Richtfest ist für den Frühsommer vorgesehnen.
Die
Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass ein 45-jähriger Neusser seine
von ihm getrennt lebende Ehefrau töten wollte, als er am
Sonntagnachmittag mit einem Messer auf sie einstach. Die Frau ist laut
Polizei inzwischen außer Lebensgefahr, gegen den Mann erging gestern
Nachmittag Haftbefehl wegen versuchten Totschlags.Von Stefani Geilhausen
Nach den bisherigen kriminalpolizeilichen
Ermittlungen war die 46-jährige Neusserin am Sonntag mit einer Freundin
im Bereich der Rheinallee spazierengegangen, als sie plötzlich auf ihren
getrennt lebenden Ehemann traf. Die Begegnung soll zunächst ruhig
verlaufen sein, doch dann wurde aus einem Gespräch erst ein handfester
Streit, der dann offenbar eskalierte. Der 45-Jährige zog ein Messer und
stach mehrfach auf seine Frau ein, die lebensgefährlich verletzt
zusammenbrach.
Der Mann flüchtete zu Fuß in Richtung
Nikolaus-Knopp-Platz, wurde von Augenzeugen verfolgt, die ihn auf einem
Tankstellengelände stoppten und festhielten, bis die Polizei eintraf und
ihn festnahm. Den Behörden ist er kein Unbekannter, er ist mehrfach,
unter anderem in Verbindung mit Gewaltstraftaten aktenkundig geworden.
Auch seine Ehefrau soll ihn wegen gewalttätiger Übergriffe bereits
früher angezeigt haben. Sie konnte am Sonntag durch eine Notoperation
gerettet werden.
Der 45-jährige Neusser wartet nun in der Untersuchungshaft auf die Anklage.
Ein
früheres Mitglied der Linken pöbelt auf Facebook gegen Ex-FDP-Chef
Philipp Rösler, indem er auf dessen Herkunft aus Vietnam anspielt. Viele
reagieren empört auf die verbale Entgleisung. Von Susanne Genath
Ein Kommentar des Neussers Kai Stetten, der bis vor
kurzem Mitglied der Wählergemeinschaft "Unabhängige Linke Liste" war und
als sachkundiger Bürger sowohl im Stadtrat als auch im Kreistag sitzt,
sorgt für Empörung im sozialen Netzwerk "Facebook". "Die hätten damals
auf das Dorf in Vietnam, wo Rösler das Licht der Welt erblickt hat, eine
Napalm-Bombe abwerfen sollen. Vielleicht wäre er uns dann erspart
geblieben", postete er dort als Reaktion auf einen Online-Artikel der
Zeitschrift "Focus". Der Kommentar wurde gelöscht, Mitglieder des
Vereins "FDP Liberté" haben ihn jedoch publik gemacht.
"Es ist eine Frechheit, wie Herr Stetten sich im
Internet über den ehemaligen Vizekanzler auslässt. Er schürt hier
Ressentiments, die auf die vietnamesische Herkunft von Herrn Rösler
abzielen", erklärt der Vorsitzende der Jungen Liberalen im Rhein-Kreis,
Tim Tressel. Laut Stetten ist das jedoch nicht die ganze Wahrheit: Der
Äußerung bei "Facebook" sei ein verbaler Streit vorausgegangen.
"Ich hatte einen ganz normalen Kommentar zu einem
,Focus'-Artikel über die FDP geschrieben, als ich von Mitgliedern der
FDP heftig angegriffen wurde und Kommentare erhielt wie: ,Euch Linke
sollte man in einen Sack stecken und dann mit einem Knüppel draufhauen'
und ,Unter Hitler wäre euer Vorsitzender Gregor Gysi an die Wand
gestellt und abgeknallt worden'", sagt Stetten.
Darauf habe er mit seinem Kommentar reagiert. Im
Internet verbreitet werde jetzt aber nur seine aus dem Zusammenhang
gerissene Antwort. Stetten zeigt Reue. Er habe Rösler aus dem Affekt
beleidigt, obwohl er gar nichts mit dem Streit der "Facebook"-Nutzer zu
tun hatte. "Ich werde mich bei ihm entschuldigen", verspricht er.
Dies hat Hans-Wilhelm Grütjen, Vorstand der
Unabhängigen Linken Liste, bereits getan. "Kai Stetten ist zwar seit
fünf Wochen nicht mehr Mitglied bei uns, trotzdem fühlen wir uns
verantwortlich", erklärt er. "Deshalb habe ich mich über Bijan
Djir-Sarai bei Herrn Rösler entschuldigt."
Von dem Inhalt des "Facebook"-Eintrags distanziert
sich Grütjen. "Das ist natürlich nicht die Meinung unserer Partei, so
wie sie es keiner normalen linken Partei sein kann", versichert er.
Auf Twitter hagelte es zahlreiche Reaktionen: