"Vor anderthalb Jahren mussten wir die Remise notsichern, weil Gebäudeteile drohten, einzustürzen", schildert Jens Spanjer, Vorstand der Stiftung Schloss Dyck. Außerdem laufen in wenigen Wochen die Zuschüsse von Land und Rhein-Kreis aus, die in den Unterhalt des 1765 erbauten Reitstalls fließen.
"Wir haben also händeringend nach einer passenden Bewirtschaftung gesucht – und weil wir mehrmals in der Woche Tagungsgäste und Hochzeitgesellschaften auf dem Gelände begrüßen, erscheint uns die Hotel-Lösung mit Gastronomie am geeignetsten", sagt Spanjer. Zahlreiche potenzielle Investoren stellten ihre Hotelpläne vor – "doch die Dimensionen von bis zu 100 Zimmern wären für unsere Verhältnisse zu groß gewesen", so der Stiftungs-Vorstand. Deshalb wird die Schloss-Stiftung die Anlage nun selbst betreiben.
Neben einem großen Gastronomiebereich im Erdgeschoss des alten Gebäudes sollen im Obergeschoss acht Gästezimmer entstehen, darunter auch eine Hochzeits-Suite mit freistehender Badewanne, großem Kleiderschrank und Schloss-Fensterblick. Zuständig für die Innenarchitektur ist Heike Falkenberg aus Düsseldorf-Benrath: "Wir wollen so viel Tageslicht wie möglich in die Räume einfallen lassen. Deshalb werden die Türen gegenüber der Fenster eingebaut", erläutert die Innenarchitektin, die sich seit Dezember um die Planung kümmert. Dass dort, wo jetzt noch Zimmerleute den Dachstuhl mit Hilfe von Stütz- und Ringbalken versuchen zu stabilisieren, bereits in zwei Jahren Hochzeitsgesellschaften feiern und später übernachten können, kann man sich jetzt nur schwer vorstellen. "Aktuell geht es bei den Arbeiten ausschließlich um den Rückbau der maroden Komponenten. Einige Balken etwa sind zu drei Vierteln weggefault", zeigt Franz Steves vom Rhein-Kreis, der die Bauarbeiten als Projektleiter betreut, die knapp 250 Jahre alten Holzbalken.
"Neben dem normalen Besucherandrang zählen Hochzeitsgesellschaften zur Hauptzielgruppe für das Hotel", so Spanjer. Er will insbesondere größeren Gruppen künftig ein üppiges gastronomisches Angebot bieten. Er rechnet mit einer jährlichen Auslastung der Kapazitäten von etwa 45 Prozent. Eine Übernachtung im Hotel soll später zwischen 90 und 140 Euro kosten.
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