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Dormagen-Hackenbroich (ots) - Am Montagmittag (17.02.) verletzte sich
eine Radfahrerin bei einem Zusammenstoß mit einem Auto schwer. Die
65-jährige Dormagenerin war gegen 11.45 Uhr mit ihrem Fahrrad auf dem
Radweg der Kreisstraße 18 aus Richtung Köln kommend unterwegs. Als sie
sich im Kreisverkehr in Höhe der Kruppstraße befand, fuhr ein
70-jähriger Dormagener mit seinem PKW VW Touran in den Kreisverkehr.
Dabei beachtete er nach derzeitigem Stand nicht die Vorfahrt der
Radfahrerin. Es kam zur Kollision zwischen Rad und Auto, wobei die Frau
zu Boden fiel. Die Besatzung eines Rettungswagens brachte sie schwer
verletzt ins Krankenhaus. Am Wagen entstand leichter Sachschaden.
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Kaarst (ots) - Am Freitagabend (14.02.) ereignete sich auf der
Martinusstraße ein Verkehrsunfall unter Fahrradfahrern. Nach Angaben
eines 10-jährigen Jungen war dieser gegen 18:20 Uhr auf dem Radweg der
Martinusstraße, aus Richtung Alte Heerstraße kommend, in Fahrtrichtung
Friedensstraße, unterwegs. Dabei fuhr er auf dem linken Radweg. Zwischen
der Alten Heerstraße und der Jahnstraße, in Höhe eines Baugerüstes, kam
ihm eine etwa 14- bis 16-jährige Radlerin entgegen. Es kam zur
Kollision der Radfahrer und beide stürzten zu Boden. Dabei verletzte
sich der Junge. Ohne sich um den Leichtverletzten zu kümmern, entfernte
sich die Jugendliche auf ihrem auffallend grünen Hollandrad von der
Unfallstelle. Ein hilfsbereiter Autofahrer, dessen Personalien
nicht bekannt sind, hielt an und kümmerte sich um das Kind. Der
10-Jährige fuhr anschließend nach Hause und schilderte den Vorfall
seinen Eltern. Gemeinsam mit seiner Mutter erstattete er gegen 20 Uhr
bei der Polizeiwache eine Anzeige.
Die Polizei sucht in diesem
Zusammenhang nach dem hilfsbereiten Autofahrer und bittet gleichzeitig
Zeugen, die Hinweise auf die unbekannte Fahrradfahrerin geben können,
sich unter 02131 3000 zu melden.
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Dormagen-Horrem (ots) - Zwischen Samstag (15.02.), 18:00 Uhr und Sonntag
(16.02.), 14:30 Uhr, stahlen bislang unbekannte Täter insgesamt 12
Kompletträder an einem Autohaus im Top-West Gewerbegebiet an der
Mathias-Giesen-Straße. Die Diebe hatten dazu drei Autos der Marke Nissan
auf Pflastersteine aufgebockt und die Räder abmontiert. Sachdienliche
Hinweise zu verdächtigen Personen, Fahrzeugen oder sonstigen
Beobachtungen, die in einem Tatzusammenhang stehen könnten, nimmt die
Polizei in Neuss unter der Telefon 02131 3000 entgegen.
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Neuss-Grimlinghausen (ots) - Auf dem Berghäuschensweg, Parkplatz am
Barfußpfad, waren am Samstagmittag (15.02.) unbekannte Automarder
unterwegs. Zwischen 11:30 Uhr und 12:30 Uhr brachen sie einen Fiat
Kleinwagen, sowie einen Mercedes Van auf. In den Innenraum der beiden
Autos schafften es die Täter durch die eingeschlagenen Scheiben.
Abgesehen hatten es die Diebe auf einen Rucksack, den der Fahrer des
Kleinwagen leichtsinnigerweise im Auto zurück gelassen hatte. Aus dem
Van wurde nichts gestohlen.
Die Polizei bittet Zeugen oder
Hinweisgeber, die sachdienliche Angaben zu den Fahrzeugaufbrüchen machen
können, sich mit der Kriminalpolizei unter der Rufnummer 02131 3000 in
Verbindung zu setzen.
Ein Auto ist kein Safe! Lassen Sie nichts Wertvolles (Handtaschen, Bekleidung, Geld, Schlüssel, Handy, ...) im Auto - auch nicht "versteckt" im Fuß- Kofferraum oder dem Handschuhfach: "Räumen Sie Ihr Auto aus, ehe es andere tun!"
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Neuss/Grevenbroich (ots) - In Neuss-Weckhoven, auf der
Dietrich-Bonhoeffer-Straße, brachen Unbekannte in der Zeit von Freitag
(14.02.), 15:00 Uhr, bis Sonntag (16.02.), 12:15 Uhr, in ein
Einfamilienhaus ein. Den Zutritt in das Haus verschafften sich die Täter
über die zuvor eingeschlagene Terrassentür. Die Beute bestand aus
Schmuck und einer Armbanduhr.
Goldschmuck und EC-Karten stahlen
Einbrecher am Samstag (15.02.), zwischen 13:00 Uhr uns 20:10 Uhr, aus
einem Reihenhaus in Grevenbroich-Neu-Elfgen, an der der Straße "Auf der
Artwick". Hebelspuren an der Terrassentür zeugen von der Arbeitsweise
der Wohnungseinbrecher.
Die Polizei bittet Zeugen, die Hinweise
auf die Einbrüche geben können, sich mit der Kriminalpolizei unter der
Telefonnummer 02131 3000 in Verbindung zu setzen.
Tipps und Hinweise ihrer Polizei zum Schutz gegen Tageswohnungseinbrüche:
Sichern
Sie Haus- und Wohnungstüren, auch Nebeneingänge, Balkon- und
Terrassentüren sowie die Fenster mit mechanischen Sicherungen. Diebe
scheuen das Risiko. Gut gesicherte Fenster und Türen zu öffnen,
erfordern in der Regel einen hohen Zeitaufwand und verursacht Lärm.
Davor schrecken auch "Profis" zurück. Ein gutes Zusatzschloss mit
Sperrbügel an der Eingangstür schützt Sie vor ungebetenen "Gästen".
Einfache Kunststoffrollläden bieten keinen besonderen Einbruchschutz.
Dennoch sollten sie zumindest gegen das Hochschieben gesichert werden.
Sichern Sie Kellerlichtschächte und Kellerfenster. zum Beispiel mit
massiven, gut verankerten Gittern. Auf gute Nachbarschaft! Achten Sie
bewusst auf gefährdende und verdächtige Situationen "nebenan".
Alarmieren Sie in Verdachtsfällen sofort die Polizei über Notruf 110.
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Grevenbroich-Langwaden (ots) - Am Freitagabend (14.02.) ereignete
sich in Langwaden ein Verkehrsunfall zwischen einem PKW- und einem
Radfahrer. Gegen 18:30 Uhr bog ein 41-jähriger Grevenbroicher mit seinem
VW Beetle von der Langwadener Straße (Landstraße 142) in Höhe des
Kloster Langwaden nach rechts auf die St.-Bernhard-Straße ab. Hierbei
stieß er mit einem Radfahrer zusammen, der zu Fall kam. Nach einem
kurzen Gespräch zwischen den beiden Unfallbeteiligten, stieg der
Unbekannte wieder auf sein Trekkingrad und fuhr in Richtung
Wevelinghoven davon. Am Auto entstand ein Sachschaden von mehreren
tausend Euro.
Der Fahrradfahrer ist laut Zeugenaussage circa 180
Zentimeter groß, schlank und hat schwarze Haare. Er war zur Unfallzeit
dunkel gekleidet und trug einen dunklen Fahrradhelm mit einer
Kopfleuchte. Die Polizei erbitte Hinweise unter der Telefonnummer 02131
300-0.
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Neuss-Innenstadt (ots) - Durch die zuvor eingeschlagene
Schaufensterscheibe drangen Unbekannte zwischen Samstagnachmittag
(15.02.), 16:45 Uhr, und Sonntagvormittag (16.02.), 09:50 Uhr, in einen
Modellbaufachhandel auf der Neustraße ein. Die Täter hatten es nach
ersten Erkenntnissen auf diverse Modelleisenbahnen und Loks abgesehen,
die in der Auslage ausgestellt waren. Zeugen, die verdächtige
Beobachtungen im Tatortbereich gemacht haben, werden gebeten, die
Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 02131 3000 zu informieren.
Regelmäßig
melden die Polizeiwachen aus dem Rhein-Kreis Neuss an welchen Stellen
sie schwerpunktmäßig Geschwindigkeitskontrollen durchführen. Wir melden
aktuell, wo die Polizei im Rhein-Kreis blitzt.
Auf dem
Gelände einer Autofirma an der Norfer Straße sind am Samstag gegen 23.45
Uhr zwei Container, die als Büroräume und Materiallager dienten,
vollständig ausgebrannt.
Ein 44-jähriger Dormagener, der sich in einem der
Bürocontainer aufgehalten hatte, erlitt eine Rauchvergiftung. Er musste
im Krankenhaus behandelt werden. Der bei dem Feuer entstandene
Sachschaden liegt nach Schätzungen der Polizei im fünfstelligen Bereich.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Dass das
Interesse an vegetarischem und veganem Essen wächst, zeigt die Nachfrage
nach entsprechender Literatur und in örtlichen Lokalen.Von Karoline Gellrich
Schon längst ist vegetarische und vegane Ernährung
nichts Exotisches mehr. Sowohl in diversen Kochsendungen, als auch in
Buchhandlungen ist diese Form des Essens immer gefragter. Dies hat auch
Stephan Thönneßen von der Buchhandlung "Seitenweise" festgestellt:
"Besonders in den vergangenen zwei Jahren hat sich der Verkauf von
veganen Kochbüchern enorm gesteigert." Und nicht nur bei "Seitenweise",
sondern auch in der "Mayerschen" und der City-Buchhandlung" haben vegane
und vegetarische Kochbücher mittlerweile ihr eigenes Regalbrett. Gerade
bei den Neuveröffentlichungen mache sich das Interessensgebiet stark
bemerkbar. Für jeden Verlag sei dies nun ein Thema, berichtet der
Inhaber der City-Buchhandlung, Jorgos Flamboraris.
Anjuschka Stückmann aus Nievenheim ist Veganerin. Ihr
fällt es oftmals schwer, in Dormagen ein Restaurant zu finden, in dem
sie essen kann. "Meistens koche ich zu Hause oder fahre nach Köln", gibt
sie zu. Das sei oftmals das einfachste. "In Dormagen können die meisten
Leute mit dem Wort "vegan" nichts anfangen", glaubt die Studentin.
Veganz - Europas erste vegane Supermarktkette
Der Pressesprecher des Deutschen Hotel- und
Gaststättenverbandes Dehoga mit Servicestelle in Neuss stellt ebenfalls
fest, dass es bei dem Thema ein eindeutiges Stadt-Land-Gefälle gebe.
"Veganes und vegetarisches Essen ist eher ein städtischer Trend",
urteilt Thorsten Hellwig.
Ein Gegenbeispiel zu dieser These ist die Torschenke
in Zons. Küchenchef Samuel Klein-Schmitz ist ausgebildeter
Bio-Gourmetkoch und selber Vegetarier. Ihm ist es wichtig, keine
vegetarischen "Alibi-Gerichte" auf der Karte zu haben: "Bei mir gibt es
nicht einfach Nudeln mit Tomatensoße, nur um ein vegetarisches Gericht
anbieten zu können." Der Koch konzipiert stets gesonderte Gerichte für
Vegetarier. Aber nicht nur auf Vegetarier, sondern auch auf Veganer und
Allergiker – wie Menschen mit Lactose- und Glutenunverträglichkeit –
wird Rücksicht genommen. "Mir ist es wichtig, dass bei uns jeder etwas
findet", sagt Klein-Schmitz. Für den Sommer sind bereits vegane
Flammkuchen geplant, und selbst ein "Veggie-Day" findet in der
Torschenke Beachtung. Donnerstags gibt es eine erweiterte Tageskarte mit
einem Extra-Menü für Vegetarier. Darüber hinaus ist das Lokal in die
Restaurantliste des Vegetarierbundes Deutschland (VEBU) aufgenommen
worden. Gutes vegetarisches Essen ist in Dormagen also durchaus möglich.
Und das nicht nur in der Torschenke. Beispielsweise auch im Café
"Seitenweise" sind vegetarische Speisen nichts Außergewöhnliches mehr:
"Für uns ist das mittlerweile Standard, unsere Kunden erwarten ein
vegetarisches Angebot", erzählt Stephan Thönneßen. Auch Thorsten Hellwig
von der Dehoga kann dies auf Bezirksebene bestätigen. Seiner
Wahrnehmung nach gebe es allgemein eine steigende Nachfrage an
vegetarischen Gerichten.
Und für jeden, der nun auf den Geschmack gekommen ist,
sich selbst einmal an veganen Rezepten zu probieren, hat Stefan
Thönneßen einen Buchtipp: "'Vegan for fun' von Attila Hildmann ist nicht
nur ein Bestseller, sondern war auch das Kochbuch des Jahres 2012."
Die Aktion dient dem Schutz der Besucher des Kinder- und Jugendtreffs St. Katharina. Die Bäume waren von Schädlingen befallen.Von Stefan Schneider
Naturliebhaber in Dormagen müssen zurzeit ganz stark
sein. An mehreren Stellen im Stadtgebiet wurden zuletzt zahlreiche Bäume
gefällt. Der aktuelle Fall: Auf dem 14 000 Quadratmeter großen Gelände
des Kinder- und Jugendtreffs St. Katharina in Hackenbroich fielen rund
60 Ahorne und Weiden der Säge zum Opfer. Die Bäume stellten eine Gefahr
für die Besucher des Treffs dar. Sie waren vom Asiatischen
Laubholzbockkäfer befallen. "Dieser Schädling nistet sich bevorzugt bei
diesen beiden Baumarten ein", berichtet Klaus Güdelhöfer vom Kinder- und
Jugendbüro. Die Folgen konnte er mit eigenen Augen sehen: Die Stämme
waren innen faul und von lauter Fresslöchern und Gängen der Käfer
durchzogen.
Laut Stadt waren die Schäden nach den Stürmen in den
vergangenen zwei Wochen zutage getreten. "Bei dem starken Wind sind in
vielen Bäumen die Kronen gebrochen", informierte das städtische
Jugendamt. Sachverständige hätten festgestellt, dass auch die
Standsicherheit der Bäume nicht mehr gegeben war.
"Mir schlagen bei dieser Maßnahme zwei Herzen in der
Brust, aber die Sicherheit der Kinder geht auf dem großen Gelände
natürlich vor", betonte Jugendtreffleiterin Birgit Höffges. Klaus
Güdelhöfer sieht das ganz genauso. "Es war Gefahr in Verzug." Während
der Fällung wurde der betroffene Bereich abgesperrt; der Betrieb im
Kinder- und Jugendtreff konnte weiterlaufen. Das Holz der Bäume wurde
sofort vor Ort geschreddert, damit sich die Schädlinge nicht weiter
ausbreiten können.
Das gerodete Gelände bietet nun keinen schönen
Anblick, gibt Güdelhöfer zu. "Aber wahrscheinlich wird der Eindruck
schon anders sein, wenn im Frühling alles grün ist." Dennoch wolle man
mit dem pädagogischen Team des Kinder- und Jugendtreffs überlegen, wie
das Areal aufgeforstet werden kann.
Großflächige Baumfällungen sind auch in Dormagen oft
mit vielen Emotionen und Protesten verbunden. Auch im Januar gab es
einige kritische Stimmen und Nachfragen. Da hatte der Landesbetrieb
Straßen an der L 280 im Bereich Bahnhofstraße an den Böschungen für
Kahlschlag gesorgt und zahlreiche Ulmen und Wildkirschen beseitigt.
Die Bäume seien in schlechtem Zustand gewesen und
hätten beim nächsten Sturm umkippen können, hatte Michael Thomas vom
Landesbetrieb Straßen mitgeteilt (wir berichteten).
Vollkommen sinnlos und offensichtlich ein besonders
dreister Fall von Vandalismus war dagegen eine Fällaktion am vergangenen
Donnerstag an der Zonser Straße. Dort hatten Unbekannte –
wahrscheinlich in der Zeit von 10 bis 14 Uhr – bis zu 15 Meter hohe
Laubbäume und Zypressen umgelegt und sich darüber hinaus an Sträuchern
vergriffen. Weil das Holz in kurze Stücke zerteilt worden war, vermutet
die Stadt, dass sich die Täter Brennholz beschaffen wollten. Die
Technischen Betriebe haben Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet.
Ein abwechslungsreiches Programm mit Karnevals-Stars der Extraklasse, gut aufgelegte Gastgeber der Karnevalsgesellschaft "Ahl Dormagener Junge"
und ein närrisch gestimmtes Publikum, das von Anfang an für tolle
Stimmung sorgte: Die Kostümsitzung der KG "Ahl Dormagener Junge" am
Samstagabend im voll besetzten Schützenhaus Dormagen war ein rundum
gelungener Abend. Das bestätigte auch KG-Präsident Jens Wagner:
"Wir haben sehr gute Resonanz erhalten, die Jecken haben viel Spaß
gehabt und wir sind sehr zufrieden mit der Kostümsitzung", sagte Wagner
Sonntag Mittag.
Gleich zu Beginn der Sitzung wurde die Bühne gestürmt: Fast 100 Mitglieder des Reiterkorps "Jan von Werth" übernahmen kurzzeitig das Musik- und Tanz-Kommando im "Gürzenich zu Dormagen", wie der gut aufgelegte Sitzungspräsident Erik Lierenfeld das BSV-Schützenhaus nannte. Nach dem imposanten Auftritt der Musiker und Tänzer in historischer Uniform betrat Bernd Stelter
zwar allein die Bühne, überzeugte aber ebenso durch seinen Witz und
seine Sicht auf die vielen gesellschafts-politischen Ereignisse. So ging
Stelter höchst aktuell auf Ronald Pofallas Wechsel zur Bahn, die
Mauscheleien beim ADAC und den neuesten Minister-Wechsel ein.
Mit dem folgenden Auftritt der "Rabaue",
die aus dem Rhein-Kreis Neuss stammen, war dann kein Halten mehr: Die
Zuschauer standen auf, schunkelten und tanzen mit – und vor allem
erwiesen sie sich als textsicher beim "Insellied", dem "Trömmelche" und
auch dem neuen Lied "Amore mio". Ob "Die Rheinländer", "Die jungen Trompeter", "Die Kalauer", "Labbese" und "Gulaschkapell"
– alle Musikbeiträge kamen beim Publikum gut an, aber auch die Redner
erhielten die nötige Aufmerksamkeit, völlig zu Recht, denn Fritz Schopps als das märchenhafte "Et Rumpelstilzche"
(Uli Hoeneß ließ er im Geiste mit Blick auf Alice Schwarzer und die
Steuerhinterziehung in der JVA "Living next door to Alice" singen) und Martin Schopps, der als Lehrer sein Leid mit den heutigen Schülern klagte, boten zwei niveauvolle und witzige Beiträge.
Die KG "Ahl Dormagener Junge" zeigte eigene Auftritte: Das singende Dreigestirn Prinz Volker Schumacher, Bauer Peter Müller und Jungfrau "Paulina", Pranam Bendo, sorgte mit "Karneval ist nur einmal im Jahr" für Super-Stimmung, Kinderprinzessin Alina Müsch tanzte auch bei den "Tanzsternen" mit, die Ex-Tollitätengarde, die Kinderprinzengarde, "Schmeckleckers" und die große Tanzgarde der KG wurden ebenfalls umjubelt.
Aufmerksam hatte das Orchester "Ardo" unter der Leitung von Michael Schumacher die Sitzung begleitet. Noch lange nach dem offiziellen Schlusspunkt nach sechs Stunden Programm, das Literatin Nadja Kolfenbach zusammengestellt hatte.
Ein
Höhepunkt der Sportlerehrung in Haus Neurath: Der vielfach engagierte
Werner Moritz (72) aus Neukirchen wurde als Ehrenamtler des Jahres 2013
gewürdigt. Zudem wurden die Sportabzeichen und die Sportehrennadel
vergeben.Von Rudolf Barnholt
Der Ehrenamtler des Jahres 2013 heißt Werner Moritz.
Wanderpokal und Urkunde erhielt der 72-Jährige jetzt bei der
Sportlerehrung im Haus Neurath. Die Liste der von ihm ausgeübten
Ehrenämter ist lang. Über den Familienpokal freute sich die sechsköpfige
Familie Allgaier aus Orken: Sportliche Betätigung ist für sie eine der
leichtesten Übungen, das Sportabzeichen Ehrensache.
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, zahlreiche
Ratsmitglieder, Bürgermeisterin Ursula Kwasny und viele Vorsitzende von
Sportvereinen zeigten mit ihrem Erscheinen, wie wichtig ehrenamtliches
Engagement ist. "Für Sport ist es nie zu spät", lautete das Motto. Und
nie zu früh: Timea Allgaier (5) hat im vergangenen Jahr ihr
Kindersportabzeichen abgelegt. Schwester Amy (8) und die Geschwister Joy
(10) und Felix (12) sind ebenfalls große Sportskanonen, ebenso wie die
Eltern Daniela (33) und Samuel Allgaier (35). Der Pokal, da sind sich
die Allgaiers sicher, bekommt einen Platz im Wohnzimmer.
Heinz-Peter Korte (56), Vorsitzender des
Stadtsportverbandes, und Friedbert Hamacher, Leiter des städtischen
Sportamtes, holten immer wieder Menschen jeden Alters auf die kleine
Bühne, die schon jetzt eine trainierte Figur haben: Sportler aus
Grevenbroich, die zum Teil fern der Heimat beachtliche sportliche
Erfolge erzielen konnten. Nicht alle konnten ihre Auszeichnung
persönlich entgegennehmen. Nils Schomber etwa, der als Radsportler einen
zweiten Platz bei der Deutschen Meisterschaft belegt hatte, strampelt
sich gerade im Trainingslager ab, um weiterhin auf Erfolgskurs zu
bleiben. Und Ari Huibert Burgers von den "Skatfreunden Grevenbroich",
mit denen er den ersten Platz bei den Europameisterschaften belegt
hatte, war in Sachen Turnier unterwegs. Geehrt wurden aber nicht nur
Leistungssportler: Peter Landen und Richard Lange haben 20 Mal das
Sportabzeichen abgelegt, Ursula Görmann und Josef Otten 25 Mal,
Siegfried Görmann 50 und Werner Moritz sogar 55 Mal.
Hinter jedem Leistungssportler steckt ein Verein, den
Ehrenamtler führen. Ehrenamtliches Engagement in den Vereinen wurde
deshalb mit der Sportehrennadel der Stadt Grevenbroich belohnt. Darüber
freuten sich Jochem Janke, Joachim Knabben, Karin Lemke, Dian Mutzig,
Bernd Nass, Georg Obholzer und Vincenzo Pedalina. Dann der Höhepunkt des
Abends: Heinz-Peter Korte machte es spannend, nannte immer mehr Details
über den Ehrenamtler des Jahres, so dass bald feststand: Es muss Werner
Moritz sein. Dieser zeigte sich ebenso überrascht wie erfreut. Der aus
Niedersachsen stammende Bankkaufmann ist etwa Sportwart des
Stadtsportverbands, gründete 1975 die Leichtathletik-Abteilung der SG
Neukirchen/Hülchrath, war Organisator von mehr als 100
Leichtathletik-Wettbewerben. Zudem saß Moritz für die CDU im Stadtrat,
gehört seit 2009 dem Kreistag an und gründete den Pfarrgemeinderat
Neukirchen mit, von 1977 bis 1981 Vorsitzender. Der Ehemann und
zweifache Vater ist Schütze, gehört zum Verein "Unser Neukirchen".
Ein
Sachschaden im Wert von mehreren tausend Euro ist am Freitagabend an
einem Auto eines 41-Jährigen nach einem Unfall mit einem Fahrradfahrer
entstanden. Der Fahrradfahrer fuhr nach dem Zusammenstoß davon. Die
Polizei sucht nach ihm.
Wie die Polizei am Montag mitteilte, geschah der
Unfall am Freitagabend gegen 18.30 Uhr. Der 41-jährige Grevenbroicher
bog mit seinem VW Beetle von der Langwadener Straße (Landstraße 142) in
Höhe des Kloster Langwaden nach rechts auf die St.-Bernhard-Straße ab.
Dabei stieß er mit einem Radfahrer zusammen, der zu Fall kam.
Nach dem Zusammenstoß wechselten Auto- und Radfahrer
ein paar Worte. Dann stieg der Radfahrer wieder auf sein Trekkingfahrrad
und fuhr in Richtung Wevelinghoven davon.
Am Auto entstand laut Polizei ein Sachschaden von
mehreren tausend Euro. Die Polizei sucht nach ihm. Laut Zeugenaussage
ist er 1,80 Meter groß war zur Unfallzeit dunkel gekleidet und trug
einen dunklen Fahrradhelm mit einer Kopfleuchte.
Hinweise an die Polizei unter der Telefonnummer: 02131 300-0.
Starkes
Interesse an beiden Gymnasien, mehr Nachfrage als Platz an den
Gesamtschulen: Das ist der aktuelle Stand der Anmeldungen. Zur
Realschule wollen nur 42 Kinder. Jüchens Bürgermeister kritisiert
Aufnahme von Kindern aus JüchenVon Daniela Buschkamp
Die Anmeldungen für die fünf weiterführenden Schulen
in Grevenbroich sind soeben ausgezählt worden – und zeigen einige
Überraschungen. Weniger gefragt als erwartet ist die
Diedrich-Uhlhorn-Realschule, gestiegen ist das Interesse an beiden
Gymnasien – und an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule muss erneut ein
Drittel der Kinder abgelehnt werden. "Das zeigt, wie groß das Interesse
an dieser Schulform ist – und wie stark sie unter Druck steht", sagt
Thomas Staff, Leiter des Fachbereichs Schulen.
Die Konsequenz der hohen Nachfrage: Den Wunsch von 47
Eltern nach einem Gesamt-Schulbesuch für ihr Kind wird die Stadt nicht
erfüllen können. "Die beiden Gesamtschulen schöpfen ihre Kapazitäten
voll aus, haben keine Luft mehr", erläutert Staff. Mit Klagen von
abgewiesenen Eltern rechnet er dennoch nicht: "Wir können nicht mehr
tun." Als Alternativen könnten Eltern die Realschule oder die beiden
Gymnasien wählen. Bei einer Absage müssen sie ihr Kind nun erneut
anmelden. Denn die Stadtverwaltung hatte das Verfahren geändert: Die
beiden Gesamtschulen wurden nicht mehr vorgezogen, sondern die Meldungen
fanden an allen fünf Schulen zeitgleich statt.
Die 2013 neu gegründete Gesamtschule II wird für das
nächste Schuljahr sechs Klassen bilden. "Hier konnten wir alle
Anmeldewünsche erfüllen", so Staff. Die Zahl der fünften Klassen war
dort auf sechs gedeckelt worden, da die Raumkapazität am Standort
Hans-Sachs-Straße und am künftigen Standort Parkstraße ausgeschöpft ist.
Ebenso wie das Erasmus-Gymnasium (107 Anmeldewünsche,
vier Klassen) steht das Pascal-Gymnasium hoch in der Gunst: Bei 127
Anmeldungen werden dort voraussichtlich sogar fünf fünfte Klassen
gebildet werden. Deutlich geringer als erwartet fiel die Nachfrage nach
der Realschule aus: Lediglich 42 Eltern meldeten ihre Kinder dort an.
"Das hat uns schon sehr überrascht", sagt der Leiter des Fachbereichs
Schulen. Diese Entwicklung müsse man beobachten.
An der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule werden nur 108
Fünftklässler Platz finden, 42 Kinder müssen abgelehnt werden. In jeder
der vier fünften Klassen sollen Kinder mit Handicap aufgenommen werden.
Mit kritischem Blick verfolgt Harald Zillikens,
Bürgermeister der Nachbargemeinde Jüchen, das Anmeldeverfahren. Denn
auch Kinder aus Jüchen wollen in Grevenbroich lernen – Kinder, die
Zillikens lieber an Gymnasium oder Sekundarschule in seiner Gemeinde
sehen würde. "Ich beobachte mit Sorge, dass Jüchener Kinder mit
Gymnasial-Empfehlung an Grevenbroicher Schulen aufgenommen wurden", so
Zillikens. Zehn Fünftklässler waren im vergangenen Schuljahr in
Grevenbroich aufgenommen worden – für Zillikens ein "Affront". Er hatte
sich gegen die Errichtung einer zweiten Gesamtschule in Grevenbroich
ausgesprochen, hatte Nachteile für seine weiterführenden Schulen
befürchtet. Dabei weiß er auch: "Für die Schulwahl kann auch G9 an der
Gesamtschule oder die Länge des Schulwegs entscheidend sein."
Thomas Staff sagte dazu: "Die Aufnahme der Kinder ist
Sache der Schulleitungen. Ein Schüler darf aber nicht abgelehnt werden,
nur weil er aus Jüchen kommt." In einem solchen Fall könnten Eltern
klagen – mit Aussicht auf Erfolg.
Seit 33
Jahren gehört er zum Heimatverein Hochneukirch, war zweimal Prinz
Karneval und gehört jetzt als Beisitzer zum Vorstand: Hermann Bongen.
Bekannt ist der 55-Jährige auch als Präsident der Karnevalsgesellschaft
"Nökercher Jecke".Von Karin Verhoeven
Hermann "Hermi" Bongen kennen viele Hochneukircher –
als Vorsitzenden des Karnevalsvereins "Nökercher Jecke", als seit 33
Jahren aktives Mitglied im Heimatverein und seit kurzem auch Beisitzer
sowie als Prinz Karneval. Zurzeit hat er viel zu tun – gilt es doch, das
närrische Treiben in Hochneukirch vorzubereiten. Dort wird am
Altweiber-Donnerstag groß am Marktplatz gefeiert, und auch für die
gestrige Kinderkarnevalssitzung war einiges zu tun.
Hermann Bongen engagiert sich gern in Vereinen. Bei
Gründung der Karnevalsgesellschaft "Nökercher Jecke" war er sofort
bereit, deren Präsident zu werden: "Wir wollten schließlich den Karneval
erhalten." Im Vordergrund stehen, das mag er dennoch nicht so gern. Das
überlässt der Chef der Hochneukircher Karnevalisten gern seiner
Stellvertreterin Annette Pega. "Hermi gehört zu den Menschen, denen
keine Arbeit zu viel ist", würdigt ihn Pega. "Er ist stets hilfsbereit,
hat ein ausgeglichenes Wesen und gute Laune." Was sie bewundert: "Sein
Organisationstalent. Auch wenn es hektisch wird, verliert Hermi Bongen
nie den Überblick und die Geduld. Er hat immer eine Lösung."
Doch nicht nur im Karneval ist der 55-Jährige dabei:
Nach dem Tod seines Infanterie-Zugkameraden Heinz Eßer ist er jetzt als
Beisitzer in den Vorstand des Heimatvereins Hochneukirch gewählt worden.
"Er ist ein Mann, auf den man sich voll verlassen kann", sagt denn auch
Gerd Bandemer, Vize-Präsident des Heimatvereins.
Im Jahr 1981 trat Bongen dem Infanterie-Zug bei,
inoffiziell gehörte er schon bei den Tellschützen dazu, machte beim
früheren Marinezug seines Fußballclubs mit. "Es gab beim Heimatverein
eine sehr gute Jugendarbeit mit viel Gemeinschaft", erinnert sich der
55-Jährige. In seinem Zug gehört er seit 30 Jahren zum Vorstand, war
Beisitzer, Geschäftsführer und kümmert sich seit 20 Jahren um die Kasse.
"Meine Ehefrau Bärbel und ich sind überall dabei und haben viel Spaß,
obwohl wir auch beim Feiern viel arbeiten." Allerdings: Im Hintergrund
zu organisieren, das gefällt Hermann Bongen am besten – außer, es geht
um die Rolle als Prinz Karneval. Diese hatte er im Jahr 1991 übernommen.
Damals war Toni Weckauf Schützenkönig, wollte aber nicht auch Prinz
Karneval sein. Denn der Heimatverein Hochneukirch hatte bis 2007 –
damals trennte er sich von der Karnevalsabteilung – stets auch das
närrische Treiben in Hochneukirch ausgerichtet. Das bedeutete: Der
amtierende Schützenkönig war gleichzeitig Prinz Karneval. Bongen fand so
viel Spaß an seiner Rolle, dass er diese im folgenden Jahr erneut
übernahm.
Was er sich für den Karneval in Hochneukirch wünscht:
"Dass er weiterhin so erfolgreich und harmonisch läuft. Aber es muss
überschaubar bleiben." Und der Heimatverein? Für den wünscht sich Bongen
"mehr Mitglieder".
Unter dem
Motto "Büttgen hat die Welt zum Karneval bestellt" feierten die "5 Aape"
mit ihren Gästen bis in die frühen Morgenstunden.Von Rudolf Barnholt
Auf der Galaprunksitzung der "5 Aape" am Samstagabend
im Pfarrzentrum St. Aldegundis war schwer was los: Mit rund 230
Besuchern war die Resonanz etwas größer als im Vorjahr. Ebenfalls
erfreulich: Der zahlreiche närrische Besuch auf der Bühne, vom Kaarster
und Neusser Stadtprinzenpaar über die Ehrengarde der Stadt Düsseldorf
bis hin zum Düsseldorfer Kinderprinzenpaar.
Das Motto lautete "Büttgen hat die Welt zum Karneval
bestellt". So hatte zum Beispiel Heinz Kampermann als Mitglied des
Elferrats – der eigentlich ein Neunerrat war – den Düsseldorfer
Kinderprinzen René Backes eingeladen. Kampermann ist Leiter der
Thomas-Edison-Realschule in Flingern. Dort besucht René Backes die
siebte Klasse. Nun trat er mit seiner Venetia Victoria Molinari (13) und
seinem Corps in Büttgen auf. "Rot und Weiß sind unsere Farben", sangen
die Jung-Narren. Das Paar zeigte sich selbstbewusst, wie man es von
Düsseldorfern nicht anders gewohnt ist. Da war nicht nur der Schulleiter
begeistert: Kampermann gab seinem Schüler prompt von Altweiber bis
Aschermittwoch schulfrei. Besonders niedlich: Das Mini-Corps mit Kids im
Grundschulalter.
Dann präsentierte sich das Kaarster Stadtprinzenpaar,
Helga I. Stommel und Wolfgang I. Papst. "Ich bin zum ersten Mal auf
einer Sitzung in Büttgen, aber ich komme bestimmt wieder", versprach die
Prinzessin. Sitzungspräsident Herbert Schmitz hatte im Gegenzug ein
dickes Kompliment für die Narren der 1. Kaarster Narrengarde Blau-Gold
parat: "Ihr seid der Motor des Karnevals in Kaarst." Dann zeigten die
Tanzgarde und das Duo Sabrina Moll/Saskia Münzberger ihr Können. Diese
tollen Auftritte hatten den Terminplan ganz schön durcheinandergewirbelt
– Herbert Schmitz telefonierte ständig, um die Auftritte zu
koordinieren, auf die Pause wurde verzichtet. Hermann Josef Maaßen, der
Reimredner von Büttgen, hatte passende Verse um alles, was einen Mann um
die 70 bewegt, geschrieben. Sie handelten auch vom schleichenden
Niedergang des starken Geschlechts: "Statt Mammuts zu jagen, schiebt er
heute Einkaufswagen." Fritz Esser trat als "Der Mann mit dem Koffer"
auf. Er ließ die Hosen runter, damit alle seine Unterhose mit dem
Tigermuster sehen konnten und berichtete unter anderem, wie er als
ABM-Kraft im Krefelder Zoo als Aushilfsaffe ins Löwengehege geraten war:
Zum Glück war der Löwe ebenfalls eine ABM-Kraft. Esser kam beim
Büttgener Publikum sehr gut an, auch Bürgermeister Franz-Josef Moormann
und der Technische Beigeordnete Manfred Meuter bogen sich vor Lachen.
Und es war nicht so, dass die 5 Aape ihr Pulver schnell verschossen
hätten: Es ging mit Volldampf bis nach Mitternacht weiter.
Zu einer klassischen Karnevalssitzung gehört
selbstverständlich auch ein Bauchredner: Die 5 Aape hatten "Gerard"
engagiert, der sich mit Dino und Fred unterhielt. Zu den Gästen auf der
Bühne gehörten das Prinzenpaar der Stadt Neuss, Hans-Peter und
Jacqueline Sieben mit ihrer Garde ebenso wie die Ehrengarde der Stadt
Düsseldorf. Die Neusser Gäste waren mächtig im Stress, die Ehrengarde
dagegen nahm sich Zeit für ein ausgiebiges Stimmungslieder-Medley: Die
ganze Führungsriege der Ehrengarde um Frank Pagalies erwies sich als
stimmgewaltig. Für närrische Töne sorgten unter anderem die "Albatrosse"
aus Neuss und "Blom und Blömcher" aus Köln. "Jetzt geht's los, wir sind
nicht mehr aufzuhalten", sangen die "Albatrosse" bereits am frühen
Abend. Die Stimmungslieder kamen sehr gut beim Publikum an – so wie das
gesamte Programm.
Mittelmeerlandschaften,
kühne Farbharmonien in Violett und Orange sowie eine realistische
Weltsicht: Der in Korschenbroich geborene Maler Edvard Frank gehört mit
seinen Motiven der "Verschollenen Generation" an.Von Marion Lisken-Pruss
Die Abendsonne taucht den Himmel über der Bucht von
Bergaggi in ein sanftes Orange. Während sich im Hintergrund
Felsformationen ins Wasser schieben, deuten Hausdächer im Vordergrund
einen italienischen Küstenort an. Was sich liest wie ein Reisebericht,
beschreibt vielmehr ein Aquarell des Malers Edvard Frank (1909-1972).
Eine Italienreise im Jahre 1933 und nachfolgend ein Studienaufenthalt in
Rom haben den jungen Maler weit mehr geprägt als sein Kunststudium in
Trier, Köln und Berlin.
Edvard Frank gehört der "Verschollenen Generation" an.
Der Kunsthistoriker Rainer Zimmermann hat den Begriff rückblickend für
diejenigen Maler geprägt, die mit ihren Werken auch nach dem Zweiten
Weltkrieg dem Expressionismus verhaftet blieben und ihn weiter
entwickelten. Mit ihrer gegenständlichen und figürlichen Malerei
allerdings gerieten sie in den Schatten der damals aktuellen abstrakten
und gegenstandslosen Strömungen und dadurch überwiegend in
Vergessenheit. Wie viele seiner Malerkollegen der "Verschollenen
Generation" absolvierte auch Edvard Frank seine Ausbildung zwischen den
Weltkriegen und hatte kaum Zeit, sich zu entfalten, geschweige denn,
sich einen Namen zu machen, bevor er eingezogen wurde. Die
Nachfolgegeneration der von den Nationalsozialisten als "entartet"
diffamierten Künstler blieb so in ihren Anfängen stecken.
Geboren wurde Edvard Frank 1909 in Korschenbroich.
Schon kurz nach seiner Geburt zog seine Familie fort, um sich
schließlich in Dillingen an der Saar niederzulassen, wo der Vater eine
Apotheke übernahm. Nach Korschenbroich zurückgekehrt sei Edvard Frank
nicht mehr, berichtet die Euskirchener Galeristin Gerti Willmes, die
seine Biografie herausgegeben hat. Vielmehr zog er nach dem Zweiten
Weltkrieg nach Birkenfeld/Nahe, schloss sich mehreren
Künstlervereinigungen an und bereiste immer wieder die Länder rund ums
Mittelmeer, wo er zahlreiche seiner farbenfrohen südländischen
Landschaften schuf. So wie jenes Aquarell aus dem Jahre 1957, das eine
Wiese mit Orangenbäumen auf dem Peloponnes zeigt, über dem sich ein
blauer Himmel wölbt. Orangene Tupfer inmitten des Grüns der Bäume
verleihen dem Bild eine unbeschwerte Heiterkeit.
Edvard Franks Werk auf Landschaften zu reduzieren,
würde ihm jedoch nicht gerecht werden. Er malte Frauenakte,
frühchristliche Märtyrer oder römische Athleten. Auch zahlreiche seiner
Zeichnungen, die an Henri Matisse erinnern, sind noch erhalten. Edvard
Frank blieb überwiegend dem Gegenständlichen verhaftet; erst in den 60er
Jahren entwickelte er eine zunehmend flächige, fast geometrische
Bildauffassung bis hin zur Abstraktion. Da hatte sich die internationale
Kunst schon längst weiter bewegt. Edvard Frank erhielt mehrere
Auszeichnungen, darunter den Kunstpreis des Landes Rheinland-Pfalz. 1972
starb er in Saarlouis. Aktuell nehmen sich einige Galeristen wieder
vermehrt den Malern der "Verschollenen Generation" an, so auch Edvard
Frank. Er hat es verdient.
Der
hausgemachte Karneval der Katholischen Frauengemeinschaft in Anstel
kommt beim Publikum prima an. Die erste Sitzung verfolgten mehr als 150
Jecke. Zur zweiten Auflage Samstag werden sogar rund 350 Feierfreudige
erwartet.Von Sebastian Meurer
Alles begann vor mehr als einem halben Jahrhundert mit
einem "bunten Nachmittag" der Katholischen Frauengemeinschaft im
Pfarrheim. Johannes Brendgen, zu dieser Zeit Pfarrer der Nettesheimer
Gemeinde St. Martinus, war überzeugt, dass die Närrinnen auch vor einem
größeren Publikum bestehen könnten – und sollte recht behalten. 2015
kann die Abteilung Karneval in der Frauengemeinschaft auf ihr
50-jähriges Bestehen zurückblicken. Brigitte Beutner, Vorsitzende der
Karnevalistinnen, sieht diese geradezu im Aufwind, wie sie jetzt bei der
ersten der traditionell zwei Sitzungen in der Ansteler Schützenhalle
sagte.
"Wir haben diesmal 50 Karten mehr verkauft als im
vergangenen Jahr, und 2013 war es genauso." Mehr als 150 Besucher
verfolgten die Premiere, am kommenden Samstag werden es sogar 350 Gäste
in Anstel sein. Auf sie wartet ein vielstündiges Spektakel, auf das sich
die Närrinnen um Brigitte Beutner und Sitzungspräsidentin Britta König
seit Oktober intensiv vorbereitet haben. In der Bütt oder auf der Bühne
waren 30 Karnevalistinnen aktiv, inklusive der Tänzerinnen waren es über
70 Mitwirkende im Alter von fünf bis über 70 Jahren, die das Publikum
bei bester Laune hielten.
Statt wie zuletzt die Kommunalpolitik nahmen die
Närrinnen diesmal die "große" Politik auf die Schippe: Zu den Highlights
des Programms zählte der Besuch von Angela Merkel alias Brigitte
Beutner, die Barack Obama (Marlene Jordans) zum NSA-Skandal gehörig die
Leviten liest und den hohen Gast kurzerhand stehenlässt, um mit einem
durchgeknallten Howard-Carpendale-Double als "Mann ihres Vertrauens" von
dannen zu ziehen. Die Filetstücke des in den vergangenen zwölf Monaten
angefallenen Dorfklatsches hatten Agathe Neunzig und Marlene Jordans
gesichtet: Ihren Argusaugen ist wenig entgangen, und so konnte erstmals
auch ein größeres Publikum davon erfahren, wie Dechant Franz Josef
Freericks auf ungewöhnliche Weise einen ausgefallenen Zahn retten
konnte. Bea Bohné und Barbara Neunzig präsentierten mittels einer
gekonnten Sandmalerei die Geschichte Kölns im Zeitraffer, wobei die auf
der Bühne vorgeführte Malerei per Beamer an die Leinwand projiziert
wurde.
Großen Applaus erntete auch das Nonnengeschwader von
"Sister Act", während Ramona Küttelwesch als Livesängerin in einem
gemeinsamen Sketch mit Julia Hurtz beeindruckte.
Etliche Nachwuchskräfte feierten ihren Einstand:
Erstmals nicht nur als Tänzerin auf der Bühne war Nadine Jordans, die
mit ihrer Mutter Marlene einen Sketch zum Thema "Bräute" spielte. Nadine
Jordans tanzt außerdem bei den Speetzebötzcher. Gleichfalls eine
Premiere feierten die nicht allein als Tänzerinnen aktiven "Dollys"
Sophia Beutner, Lilly Lüttike, Aileen Büsgen, Ramona Kahm, Maxime
Fünger, Eva Schimkat und Corinna Sauer. Sie glänzten bei dem von der
Kölner "Stunksitzung" abgeguckten Sketch "Riverdance op Kölsch". Gut
rheinisch zur Tradition wurde der Auftritt des Orchesters Markus Quodt,
das zum dritten Mal in Anstel mitwirkte.
Viele Ampeln in Neuss sind zu lange Rot, meinen nicht nur zahlreiche Autofahrer, sondern auch Fußgänger.Von Susanne Genath
Wer in Neuss unterwegs ist, muss an manchen Stellen
viel Geduld aufbringen. Zum Beispiel an der Moselstraße. Autofahrer, die
dort aus dem Gewerbegebiet nach links in den Konrad-Adenauer-Ring
abbiegen wollen, müssen in der Regel mehrere Ampelphasen abwarten, weil
es in einer Phase nur drei bis vier Autos schaffen. Sehr zum Ärger
derer, die es etwas eiliger haben und die deshalb lieber geradeaus über
die Kreuzung fahren, um sich dann über die kleine Straße Am Krausenbaum
zur Jülicher Landstraße zu schlängeln.
Auch etwas weiter, am Friedrich-Ebert-Platz, bilden
sich Richtung Innenstadt oft lange Fahrzeugschlangen vor der Ampel, die
dann weit in die Jülicher Straße zurückreichen. Zwei Beispiele von
Fehlschaltungen?
Keineswegs, sagt Hans-Heinrich Rose, der bei der Stadt
die Abteilung Verkehrsplanung leitet und auch für die Taktung der
Ampeln zuständig ist. Immer wieder werden Beschwerden über
Ampelschaltungen an ihn herangetragen. Die beiden genannten Kreuzungen
sind nur zwei davon.
"Der Konrad-Adenauer-Ring hat eine Grüne Welle, die
Moselstraße ist nur eine Nebenrichtung", erklärt er. Und weil der
Adenauer-Ring sehr stark befahren sei, habe man eigene Grünphasen für
die Linksabbieger auf der Hauptstraße einrichten müssen, um Unfälle zu
vermeiden. "Je mehr Phasen an einer Ampel zu berücksichtigen sind, desto
kürzer sind die einzelnen Grünzeiten."
Dasselbe gelte für den Ebert-Platz, von dem fünf
Straßen abgehen. Die Verbindung von der Jülicher Straße in die
Innenstadt sei zwar die gefühlte Geradeausrichtung, in Wirklichkeit aber
bögen die Autos dort – mit einer zusätzlich getakteten Grünphase –
links ab. "Ursprünglich gab es dort mal zwei Linksabbiegespuren", sagt
Rose. "Dies wurde aber zugunsten eines eigenen Fahrradstreifens
geändert." Damit habe man auch die Verkehrsmenge drosseln wollen, weil
auf der Straße die Feinstaubbelastung teilweise zu hoch gewesen sei
.
An anderen Stellen im Stadtgebiet seien ebenfalls
komplexe Ampelschaltungen nötig, darunter an der Hessentor-Kreuzung, an
den Autobahnzu- und -abfahrten und an den Zufahrten zu den
Gewerbegebieten entlang der Bundesstraße 9. Besonders kompliziert ist
dem Verkehrsplaner zufolge die Kreuzung am Bahnhof. "Dort müssen Busse,
Straßenbahnen, Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer berücksichtigt
werden", sagt Rose. Da bleibe kein Platz, um auch noch
Vorrangschaltungen für die Busse einzuprogrammieren. "Lediglich die
Straßenbahnen können sich eine Sonderphase anfordern."
Grundsätzlich bemühe man sich, Busse möglichst zügig
durchs Stadtgebiet fahren zu lassen. "Aber auch Fußgänger beschweren
sich, wenn sie – zum Beispiel in Gnadental oder Grimlinghausen – der
Meinung sind, zu lange an roten Ampeln warten zu müssen."
180 Ampelanlagen gibt es in Neuss. Die modernste
befindet sich in Hoisten, an der Kreuzung von Landesstraße 142 und
Kreisstraße 30. Dort wurde – nach langer Abstimmung mit dem
Landesbetrieb Straßenbau – eine eigene Grünphase für Linksabbieger
eingerichtet. "Obwohl die Straße gut einsehbar ist, kam es dort immer
wieder zu Unfällen", sagt Rose. Die neue Linksabbieter-Taktung soll nun
für mehr Sicherheit sorgen.
"Generell versucht man heutzutage, statt Ampeln
Kreisverkehre an Kreuzungen einzurichten", erklärt der Verkehrsplaner.
Dies funktioniere aber nicht überall. "Am Bahnhof ist zum Beispiel
keiner möglich. Auch nicht am Ebert-Platz." Dort habe sich zwar vor
Jahrzehnten noch einer befunden. "Aber damals gab es auch noch nicht so
viel Verkehr wie heute."
Beim
Kappessonntagsumzug darf das Wurfmaterial nicht fehlen. Schließlich
stehen am Straßenrand Hunderte mit großen Tüten und blicken
erwartungsvoll auf die Jecken, die zu Fuß oder vom großen Wagen aus
feiernd ihre Kamellen in die Luft werfen.
Doch das Werfen der Süßigkeiten will gelernt
sein. Zumindest bei den kleineren Karnevalisten. Die hatten am Samstag
in der Innenstadt die Möglichkeit, zu beweisen, wie treffsicher sie die
bunten Bonbons in die Tüten werfen können.
Kappessontagszug zieht durch Neuss - Teil 2
"Das gehört seit vier Jahren dazu –vorwiegend für die
Kinder. Denn bis Karneval ist es nicht mehr lange und die Vorfreude
wollen wir steigern", sagt Jakob Beyen, Präsident des Neusser
Karnevalsausschusses (KA). Wenn es nach ihm geht, kann Karneval jetzt
kommen. "Die Neusser sind schon ordentlich in Stimmung", meint Beyen.
Mit ins Boot geholt hat der KA die "Zukunftsinitiative Innenstadt
Neuss", die diese Aktion für Kinder mit organisiert.
Das Werfen der Kamellen ist jedenfalls keine leichte
Angelegenheit. Denn die Süßigkeiten müssen das fußballgroße Loch einer
Torwand treffen – während der Werfer auf einer wackeligen Tellerwippe
das Gleichgewicht halten muss. "Die Trefferquote liegt dabei unter 30
Prozent", sagt Citymanager Thomas Werz. Rund 30 Kinder versuchten ihr
Glück und zielten beim "Kamellenzielwurf" auf die Wand. Drei Gutscheine
im Wert von 45 Euro wurden für die drei besten Werfer von einem Neusser
Karnevalsausstatter gesponsert. "Die drei Kinder mit der höchsten
Trefferquote haben ihre Gutscheine an den Kinder- und Jugendtreff
Weckhoven gespendet", berichtet Werz. Mitnehmen konnten sie dafür
Autogramme vom Prinzenpaar Hans-Peter I. und Jacqueline I.
Das
französische Modigliani Quartett kommt heute zu einem Konzert ins
Neusser Zeughaus. Die vier Musiker haben sich vor elf Jahren gefunden
und für das Quartett alle solistischen Aktivitäten aufgegeben.Von Helga Bittner
Als sie sich vor elf Jahren während des Studiums
kennenlernten, einte sie die Liebe zur Kammermusik. Philippe Bernhard,
Loïc Rio (beide Violine), Laurent Marfaing (Viola) und François Kieffer
(Cello) spielten zwar schon in Orchestern und kleineren Ensembles, gaben
Unterricht, aber mit der Bildung ihres Modigliani Quartetts begingen
sie in ihrer Heimat Frankreich Neuland. Zumindest bewegten sie sich auf
einem Feld, das dort noch nicht recht beackert wurde. "Es gab bei uns
keine große Tradition für Streichquartette", sagt Philippe Bernhard, "es
gibt auch nicht so viele Komponisten wie in Deutschland oder
Österreich, die Musik für solche Ensembles geschrieben haben."
Zunächst habe man daher kaum an einen großen Erfolg
glauben können, erzählt der Geiger weiter, "aber für uns war die
Quartettmusik wie eine Offenbarung, nachdem jeder von uns sein
Instrument eigentlich nur als Solist kannte". Der Ton, die Balance der
Streichinstrumente – das sei für die jungen Musiker eine völlig neue
Erfahrung gewesen, die letzten Endes mit zur Gründung des Quartetts
geführt habe. Es sei eine aufregende Zeit gewesen, erinnert sich
Philippe Bernhard heute lachend, "aber zum Glück haben sich die Zeiten
auch geändert".
Zu dem mittlerweile unverwechselbaren Klang des
französischen Quartetts dürften heute auch ihre Instrumente beitragen:
Bernhard spielt eine Violine von Giovanni Battista Guadagnini von 1780,
Loïc Rio eine Violine von Alessandro Gagliano von 1734, Laurent Marfaing
eine Viola von Luigi Mariani von 1660 und Francois Kieffer ein Cello
von Matteo Goffriller von 1706.
Dass die vier etwas aus ihrer Gruppe gemacht haben ist
eine Untertreibung angesichts des Durchmarsches der Modiglianis im
internationalen Konzertbetrieb. Auf jeden Fall gibt der Erfolg den
Musikern im Nachhinein Recht: Denn sie hätten sich damals entschlossen,
alle anderen Aktivitäten aufzugeben und sich ganz auf das Quartett zu
konzentrieren, erzählt Philippe Bernhard. Eine Karenzzeit für Erfolg
oder Scheitern haben sie sich aber nie gegeben, sagt Bernhard und
ergänzt lachend: "Wir haben es einfach versucht, und es hat
funktioniert." Wobei er auch betont, dass viele Musiker und
Musikveranstalter in Frankreich das Quartett von Beginn an unterstützt
haben. Die vier Musiker werden in den nächsten Monaten in Berlin,
Frankfurt, Köln, Paris, Wien, Barcelona, beim Schleswig-Holstein
Festival sowie wieder bei der Schubertiade gastieren, und sie planen
erneut Tourneen nach Australien, in die USA, nach Japan und China. Aber
erst einmal kommen sie jetzt nach Neuss. Für Bernhard ist das eine
Konzert so wichtig wie das andere, ob auf großen und berühmten oder
kleineren Podien: "Das spielt überhaupt keine Rolle", sagt er, "wichtig
ist allen die Musik und die Beziehung zum Publikum, die wir damit
aufzubauen hoffen".
Das Publikum profitiert auch von dem exzellenten
Verständnis der Musiker untereinander. "Wir sind auch Freunde", betont
Bernhard und ist sich sicher, dass alles andere auch gar nicht denkbar
wäre: "Wir verbringen nicht nur im Konzert so viel Zeit miteinander,
sondern auch außerhalb, weil wir auch sehr viel auf Reisen sind." In
Neuss werden die vier Musiker übrigens Werke von den beiden Komponisten
spielen, die für sie als Kammermusikquartett schon etwas Besonderes
sind: Haydn (Streichquartett G-Dur) und Beethoven (Streichquartett Nr. 9
C-Dur aus der "Rasumowsky-"Gruppe. Dazu kommt noch Bartóks
Streichquartett Nr. 2 a-Moll.
Die Anmeldezahlen der weiterführenden Schulen machen eines sehr deutlich: Die Sekundarschulen haben ein Akzeptanz-Problem.Von Hanna Koch
Es ist eine "Abstimmung mit den Füßen" – so nennt
Dieter Zander, schulpolitischer Sprecher der Grünen, das
Abstimmungsverhalten der Eltern in Neuss. Denn die haben sich bei den
Anmeldungen für die weiterführenden Schulen klar für die Gesamtschulen
entschieden.
Die beiden Sekundarschulen – das erfuhr die NGZ aus
informierten Kreisen – haben dagegen ihre Anmeldeziele verfehlt. So hat
die neue Sekundarschule am Standort Weberstraße im ersten Durchgang
nicht die erforderliche Mindestzahl an Anmeldungen für eine Neugründung
erhalten. Und die Sekundarschule in Gnadental, die im Sommer in ihr
zweites Schuljahr startet, soll im ersten Zugriff nur so wenige
Anmeldungen von Viertklässlern erhalten haben, dass es für zwei
Schulklassen nicht reichen würde. Die Stühle bleiben bei den Sekundarschulen
leer – zumindest im ersten Anmeldedurchgang fanden sie bei
Eltern und Kindern zu wenig Akzeptanz.dpa
"Wir sind noch mitten im Anmeldeprozess", sagt
Schuldezernentin Christiane Zangs. Sie versucht, die Ergebnisse positiv
zu sehen: "Immerhin wissen wir, dass die Eltern die Schulen des längeren
gemeinsamen Lernens gut annehmen", sagt sie und meint damit die Gesamt-
und Sekundarschulen. Gisela Hohlmann, schulpolitische Sprecherin der
SPD, sieht das anders: "Die Ergebnisse zeigen, dass die Gesamtschule
neben dem Gymnasium für Eltern und Schüler die attraktivste Schulform
ist", meint sie.
Die SPD hatte von Beginn der Debatte um die
Entwicklung der Schullandschaft die vierte Gesamtschule favorisiert.
Dass sie gleichzeitig mit einer neuen Sekundarschule gegründet werden
soll, war ein Kompromiss mit der CDU, die damit einen "Schulfrieden"
ausgerufen hatte. Dementsprechend sieht die Union die Zurückhaltung der
Eltern auch nicht als Ablehnung der Sekundarschule. "Diese Schulform ist
noch neu, sie muss einfach bekannter werden", sagt CDU-Fraktionschefin
Helga Koenemann. Man müsse der Sekundarschule Zeit geben, Akzeptanz zu
finden. Darüber hinaus gelte es, das Gesamtgefüge der Schullandschaft im
Blick zu behalten: "In Neuss sind wir mit einer Mischung aus Gymnasien,
Gesamt- und Sekundarschulen auf einem guten Weg", meint Koenemann.
Um auf diesem Weg zu bleiben, hat die Stadtverwaltung
schon Ende der vergangenen Woche mit den Schulleitern der
weiterführenden Schulen Gespräche geführt. Bei dieser "Koordinierung"
ging es darum, Unter- und Überbelegungen auszugleichen. Anders als in
den Vorjahren, in denen Viertklässler über die Zweit- und Drittwünsche
anderen Schulen direkt zugeteilt wurden, soll in diesem Jahr offenbar
noch ein weiteres Anmeldeverfahren für die abgelehnten Schüler folgen.
Über ihr weiteres Vorgehen will Schuldezernentin
Christiane Zangs heute offiziell informieren. Zuallererst gehe es nun
darum, Eltern und Schüler nicht zu verunsichern, sondern darum, ihnen
nun die weiteren Möglichkeiten aufzuzeigen. Zangs macht aber auch
deutlich, dass sie das Anmeldeverhalten ernst nimmt: "Wir müssen uns
sicherlich über die weitere Schulentwicklung in Neuss unterhalten", sagt
sie.
Religionsphilosoph, Theologe, "Vom Sinn der Kirche", "Vom Leben des
Glaubens", "Das Gute, das Gewissen und die Sammlung", 1952 mit dem
"Friedenspreis des Deutschen Buchhandels" ausgezeichnet (Deutschland,
1885 - 1968).