Jedes Jahr erstellt die Stadt diese Strukturdaten, jeweils bezogen auf den Januar. "Sie werden oft nachgefragt", berichtet Statistiker Wolfgang Düsing. "Von Bürgern, aber auch von Bauherren und Investoren, die überlegen, wo sie geschäftlich tätig werden wollen." Ein Bevölkerungszuwachs sei beispielsweise im Süden zu erwarten, durch das Neubaugebiet Allerheiligen B.
Die geringste Besiedlung verzeichnet das Amt im Hafen mit 37 Personen pro Quadratkilometer. "In Industriegebieten leben klassischerweise nur wenig Menschen", erklärt Düsing. "Im Hafengebiet sind es seit Jahren konstant 140 bis 150 Leute - neben einem kleinen Wohngebiet an der Industriestraße hauptsächlich Hausmeister oder Beschäftigte von Betrieben."
Karl Heinz Baum (CDU), Vorsitzender des Planungsausschusses, ist ähnlicher Meinung. In der Quiriniusstadt tue sich einiges in Sachen Wohnbebauung, erklärt er. Dazu targe auch der neue Flächennutzungsplan bei. "Zwar haben wir in der Koalition entschieden, das geplante Wohngebiet Grimlinghausen-Südost zu halbieren, dafür haben wir eine rege Bautätigkeit in anderen Stadtteilen." So sei eine Bebauung an der Straße "Am Schwarzen Graben" in Rosellen - mit zwölf Quadratkilometern Fläche der größte Neusser Stadtbezirk - geplant. "Hinzu kommen die Projekte am ehemaligen St.-Alexius-Krankenhaus sowie in der Nordstadt auf dem ehemaligen Pierburg-Gelände, wo jeweils 400 Wohneinheiten geplant sind."
In den vergangenen zehn Jahren stieg die Neusser Einwohnerzahl um über 1000 Personen auf rund 155 600, die sich auf einer Fläche von 99,53 Quadratkilometern verteilen. Damit liegt die Quirinusstadt im NRW-weiten Trend: Laut Statistischem Landesamt nimmt die Bevölkerung in Großstädten zu, in Klein- und Mittelstädten ab. Verglichen mit den übrigen Städten des Rhein-Kreises hat Neuss die höchste Bevölkerungsdichte, gefolgt von Kaarst (1129) und Meerbusch (863).