Im Rahmen des landesweiten Blitz-Marathons hatte sich die Polizei gestern an 17 Messstellen im Kreis postiert, darunter drei in Grevenbroich. Bis zum Mittag wurden 1792 Verkehrsteilnehmer in der Schlossstadt kontrolliert, 21 waren zu schnell. Mit der Aktion will die Polizei die Zahl der Unfälle mit Verletzten und Toten verringern: "Zu hohe Geschwindigkeit ist Killer Nummer eins im Straßenverkehr", so Polizeisprecherin Diane Drawe.
Den Standort an der Friedrichstraße in Höhe der Kirche vorgeschlagen hatte Dieter Kivilip. Der Kapellener begleitete als "Messpate" die Kontrollaktion der Polizei. Der 60-Jährige wohnt wenige Meter weiter. "Rund 80 Prozent der Autos hier auf der Straße sind zu schnell. Dabei sind nebenan die Grundschule und zwei Kindergärten, hier sind viele Kinder unterwegs", sagte Kivilip. "Auch manche Eltern, die ihre Kinder zu den Einrichtungen bringen, fahren zu schnell."
Eine Besonderheit beim sechsten Blitz-Marathon: Grevenbroicher haben die ausgewählte Standorte mitbestimmt. 2360 Menschen – darunter 1600 NGZ-Leser – hatten kreisweit über 36 von Bürgern und Polizei vorgeschlagene "Blitz"-Stellen abgestimmt. Der in Grevenbroich am meisten – von 62 Bürgern – genannte Standort ist an der B 59 in Allrath. Dort postierte sich die Polizei gestern Nachmittag.
In Wevelinghoven hatten Kollegen ein Messgerät an der Straße "An der Kolpingschule"– nahe der Realschule – aufgebaut. Auch dort sehen viele Grevenbroicher Handlungsbedarf: 52 Bürger hatten sich Messungen gewünscht. "Wir nehmen die Sorgen der Bürger ernst – auch wenn manchmal die subjektiven Eindrücke nicht mit den späteren Messergebnissen übereinstimmen", so Gerhard Kropp, Leiter der Direktion Verkehr. "Die Menschen fahren wesentlich zurückhaltender als sonst. Wir hoffen, dass der Blitz-Marathon einen nachhaltigen Effekt hat und die Autofahrer ihr Tempo dauerhaft drosseln", erklärte Polizeisprecher Hans-Willi Arnold.
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