Zu wenige Spielgeräte, veraltete oder gar defekte und Zäune um Schulgelände waren nur zwei Themen der Kinderparlaments-Sitzung.
Von Anneli Goebels
Die Sitzungen des Kinderparlaments haben in Dormagen
Tradition. Gestern trafen sich Schüler (knapp über 30) aller
Schulformen, vor allem aber der Grundschulen, sowie Vertreter der
Verwaltung mit Verwaltungschef Peter-Olaf Hoffmann in der Kulturhalle
zur 37. Sitzung des Gremiums. Gut vorbereitet hatten sich die jungen
Abgeordneten, dementsprechend lang war die Liste, auf der sich die
Mitarbeiter der Verwaltung alles notierten. Und damit auch nichts
vergessen und jedem Hinweis nachgegangen wird, wurden alle Angaben und
Anfragen zusätzlich aufgezeichnet.
Über Spielplätze und Schulhöfe wurde zuerst
gesprochen, und der Wunsch nach mehr Toren erwies sich schnell als ein
sehr großer. Doch da mussten die Acht- bis 13-Jährigen lernen, dass es
einen Unterschied zwischen Spiel- und Bolzplätzen gibt, und dass
Spielplätze eben nicht zum Fußballspielen gedacht seien, wie Klaus
Güdelhöfer, der Kinder- und Jugendbeauftragte, erklärte. Angemerkt wurde
unter anderem auch, dass der Spielplatz im Malerviertel immer noch
nicht fertig sei. Warum – das konnte Gottfried Koch, Leiter der
Technischen Betrieb Dormagen, erklären: "Wir haben uns von der Firma,
die im vergangenen Jahr mit dem Aufbau des Platzes begonnen hatte,
getrennt und eine neue gesucht." Die fange hoffentlich noch in dieser
Woche mit den weiteren Installationen an. Koch hofft, dass der Platz in
einem Monat genutzt werden kann.
Vertreter des Leibniz-Gymnasiums wünschten sich einen
zusätzlichen Fahrradständer für ihren Schulhof, und fast alle Schüler
beklagten die Situation der Schultoiletten. Auch darum werde sich
gekümmert, versprach Güdelhöfer, und Johannes Deußen, Vorsitzender des
Jugendhilfeausschusses und gestern Sitzungsleiter, bemerkte, dass sich
die Situation in einigen Schulen deutlich verbessert habe, da dort nach
Sanierungsarbeiten in Absprache mit Schulleitung und Eltern
"Toilettenkonzepte" eingeführt worden seien.
Viele der jungen Abgeordneten, vor allem aus
Grundschulen, forderten einen Zaun um ihre Schule, um so Vandalismus
vorzubeugen. "Das ist in Dormagen nicht gewünscht", sagte Güdelhöfer.
"Die Schulhöfe sollen nach einem Beschluss des Stadtrats auch am
Nachmittag Spiel- und Sportstätten bleiben", erklärte Bürgermeister
Peter-Olaf Hoffmann. Das ginge nicht, wenn sie nach Schulschluss mit
einem Zaun abgeschlossen würden. "Dann könnte dort nachmittags keiner
mehr spielen."
Unverschämt fanden die Schüler auch Hundebesitzer, die
die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner einfach auf Spielplätzen und
Schulhöfen liegen lassen. "Das können die Mitarbeiter des Ordnungsamtes
leider nicht permanent kontrollieren", so Johannes Deußen. Seiner
Meinung nach könne man an die Hundebesitzer immer wieder nur
appellieren, die Hundebeutel der Stadt zu benutzen. Auch das Thema
"Inklusion" wurde angesprochen. So berichtete ein Schüler, dass eine
Mitschülerin ein Spielgerät auf dem Schulhof gar nicht nützen könnte,
weil sie kleinwüchsig sei. "Das ist ein Thema, das uns in Zukunft noch
intensiv beschäftigen wird", sagte Deußen. Nach knapp zwei Stunden war
die Sitzung zu Ende.