Diese sozialen Kompetenzen könnten Eltern zuhause mit ihren Kindern spielerisch üben, sagte Karin Goldammer-Manolakis von der Kindertagesstätte Kleinenbroich: "Übertragen Sie Ihren Kindern kleinere Aufgaben in der Küche", riet sie. Wenn sie den Tisch decken und Teller sowie Besteck nachzählen, unterstütze das gleichzeitig ihr mathematisches Verständnis. Manche Ratschläge waren so einfach wie überzeugend: Wie der, dass Kinder einen Kuchenteig kneten sollen. Denn das fördere die Feinmotorik der Finger. "Die ist wichtig, damit die Kinder beim Schreiben den Stift nicht viel zu fest halten", so die Schulpsychologin Daniela Frimmersdorf.
Wer eingeschult wird, muss auch gut Deutsch können. Zwar steht die Sprachförderung von Kindern im Vorschulalter aktuell auf dem Prüfstand, dennoch startet in den nächsten Wochen vermutlich zum letzten Mal der umstrittene "Delfin 4"-Test für Vierjährige. Überprüft wird, ob die Kinder über altersgerechte Kenntnisse in der deutschen Sprache verfügen. Haben die Kleinen Förderbedarf, werden sie in den Kindertageseinrichtungen gezielt durch Sprachtherapeuten unterstützt. Karin Goldammer-Manoakis sieht auch die Eltern als gutes Vorbild. "Sprechen sie langsam. Oder machen Sie Reimübungen beim Spazierengehen – was reimt sich zum Beispiel auf Haus?" sagte sie. Und: "Es geht nichts übers Vorlesen und Singen."
Kinder, die bis zum 30. September 2010 geboren sind, werden im Sommer 2016 schulpflichtig. Jüngere Kinder können auf Antrag eingeschult werden. Außerdem appellierte Peter Walter an die Eltern, eine frühere Einschulung gründlich zu überdenken."Für die Kinder ist es ein Kreuz, wenn sie zu früh eingeschult werden", so seine Einschätzung. Er blickte gleich weiter in die Zukunft. "Wenn die Kinder Abitur machen, sind sie 16 Jahre alt. Dann dürfen sie an ihrem Studienort noch keinen Mietvertrag unterschreiben und abends nicht länger ausgehen." Es gäbe sogar Universitäten, die Elternabende anbieten, sagte er. "Lassen Sie Ihren Kindern Zeit. Jedes Kind entwickelt sich nach seinen eigenen Möglichkeiten", so das Credo von Peter Walter.
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