Donnerstag, 27. März 2014

Grevenbroich 0 SPD: Salafisten keinen Platz geben

Radikale Islamisten haben diese Woche auch in Grevenbroich versucht, neue Anhänger zu gewinnen. Politiker fordern ein Präventionskonzept der Stadt.
 
Das Koran-Verteilen in der Grevenbroicher Innenstadt am Dienstag war offensichtlich die erste Aktion von Salafisten in Grevenbroich. "Das Ordnungsamt hat keine Erkenntnisse darüber, dass sie schon früher mal hier tätig waren oder dass es hier Treffpunkte von ihnen gibt", teilt Stadtsprecher Andreas Sterken mit. "Sie testen offensichtlich an, wie weit sie in welcher Stadt kommen."
Mit der Aktion "Lies!" – dem Verschenken von deutschen Ausgaben des Korans – wollen die radikalen Islamisten neue Anhänger gewinnen, um sie in den Heiligen Krieg nach Syrien zu schicken. Viele von ihnen stuft der Verfassungsschutz als gewaltbereit und gefährlich ein.
Holger Holzgräber, Fraktionsvize der Grevenbroicher SPD, sieht daher dringenden Handlungsbedarf. "Die Stadtverwaltung muss sich auf jeden Fall ein Präventionskonzept überlegen, damit sich die Salafisten in Grevenbroich nicht breit machen können", sagt er. "Am besten setzt sie sich mit der Neusser Stadtverwaltung zusammen, die ja schon Erfahrung mit Salafisten hat."

Landrat Jürgen Petrauschke (CDU) rät allen Bürgern, wachsam zu sein. "Wehret den Anfängen", sagt er. "Aber man wird wohl kaum verhindern können, dass sie mal in einer Stadt auftauchen." Der Blick nach Neuss hilft da seiner Meinung nach wenig. "Was haben die Neusser schon gemacht, außer eine neue Vereinsstätte der Salafisten zu verhindern?", fragt er. Grevenbroich sei damit nicht zu vergleichen, auch nicht mit Mönchengladbach. "Ich glaube nicht, dass hier eine neue Hochburg entsteht."
In Düsseldorf eröffnete diese Woche in den Räumen der Deutsch-Islamischen Moscheestiftung (www.dims-duesseldorf.de, Telefon 0211 330510) eine Beratungsstelle, die jungen Menschen dabei hilft, aus der radikalen Salafistenszene auszusteigen oder erst gar nicht in sie abzudriften. Titel des Präventionsprojektes: "Wegweiser". Betroffene und Angehörige können sich anonym an die Berater wenden.
Quelle: sug

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