Landrat Hans-Jürgen Petrauschke will noch nicht als Aufsicht eingreifen: "Abgerechnet wird am Schluss", sagte er gestern. Allerdings gibt er zu bedenken, dass fehlende Einnahmen in großer Höhe das HSK aus dem Gleichgewicht bringen: "Die Stadt muss schauen, wie sie ihre Finanzen hinbekommt."
Das Geld für die Grundstücksverkäufe war fest im Haushaltssicherungskonzept eingeplant. Die CDU sieht jedoch in der bisherigen Absicht, das Regenbecken auf einem "Filet-Grundstück" zu platzieren, einen "Planungsfehler, der korrigiert werden sollte", so Peter Gottwald. Dort könnte besser eine weitere Erschließungsstraße gebaut und das Regenbecken an anderer Stelle, zum Beispiel im Norden des Baugebietes platziert werden. Die voraussichtlichen Mehr-Kosten von 140 000 Euro könnten durch zusätzliche Bebauung auf diesem Grundstück zumindest refinanziert werden. Die Verwaltung hat etwa ein Jahr für eine Prüfung und Umplanung angesetzt. Nach intensiver Diskussion habe sich die CDU-Fraktion für diesen Weg entschieden, erklärte ihr Vorsitzender Wiljo Wimmer: "Die städtebauliche Verbesserung ist uns die Verschiebung wert. Das Geld geht der Stadt ja nicht verloren, sondern fließt ein knappes Jahr später, vielleicht auch schneller, in den Haushalt."
Die SPD, die ebenso wie die BfD gegen die Verschiebung gestimmt hatte, kritisierte den "leichtfertigen Umgang mit Millionen", so Carsten Müller, der sagte: "Damit hat uns die Jamaika-Koalition in den Nothaushalt gestürzt." SPD-Fraktionschef Bernhard Schmitt erklärte: "Der Haushalt ist Makulatur. Da gibt es keine Planungssicherheit, auch nicht für die Neubürger, die wir gewinnen wollen. Sie müssen wir jetzt um ein Jahr vertrösten."
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