"Der Englische Landschaftsgarten soll nicht nur mit dendrologischen Besonderheiten aufwarten können", sagt er, "sondern auch mit Blühaspekten, und das möglichst rund ums Jahr." Mit den Auflagen der Denkmalpflege kannte Berthold Holzhöfer sich schon aus, bevor er nach Schloss Dyck kam: Er hat den Park von Schloss Remseck bei Ludwigsburg aus dem Dornröschenschlaf erweckt. 25 000 verwilderte Quadratmeter warteten damals darauf, in einen prachtvollen Landschaftsgarten der Romantik verwandelt zu werden.
Genau in dem Augenblick, als das langjährige Projekt abgeschlossen war, las er die Stellenausschreibung der Stiftung Schloss Dyck, die einen neuen Parkleiter suchte. Seit Mai 2012 wohnt er nun mit seiner Familie in Aldenhoven. Der Schritt von einem Landschaftsgarten der Romantik zu einem Englischen Landschaftsgarten war nicht weit. Beide Gartenstile setzen dem formalen Barockgarten das Ideal der Natur entgegen und verlangen nicht nach Wasserwaage oder Richtschnur.
Privat sammelt Berthold Holzhöfer aber auch – und zwar Gartenbücher. Etwa 400 Stück hat er bislang zusammengetragen, und sie füllen eine sieben Meter lange Regalwand. Für seinen privaten Garten könne er sich eine Pfingstrosen-Sammlung gut vorstellen, überlegt er. Weil er deren Blütenreichtum und Duft so schätzt. "Sie haben etwas Edles", schwärmt er. "Die ersten Gedichte, die ich auswendig konnte, stammen aus einem Gartenbuch von Gärtner Poetschke", erinnert er sich und lacht. Dort stand auch beschrieben, wie man Usambaraveilchen vermehrt. Mit abgetrennten Blättern, die man in die Erde steckt. Berthold Holzhöfer hatte es sofort ausprobiert. Acht Jahre war er alt. Da stand für ihn fest, dass er Gärtner werden will. Bereut habe er diese Entscheidung nicht, sagt Holzhöfer.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen