Die Angelegenheit eilt. Denn Lehrer, Schüler und Eltern des Erasmus-Gymnasiums warten auf die im Vorjahr verschobene und für 2014 zugesagte Fortsetzung der Fassaden-Sanierung. "Die Fenster sind marode, in acht Klassenräumen bekommen wir keine vernünftigen Temperaturen mehr hin", sagt Schulleiter Michael Jung. Im Winter sei es zu kalt, im Sommer zu heiß.
Während die Elternpflegschaft in Briefen an Politikern eine Sanierung noch in diesem Jahr fordert, sehen die städtischen Gebäudemanager offenbar keinen dringenden Handlungsbedarf. Zumindest stufte Chef Claus Ropertz in der Februar-Ratssitzung die Fassaden-Erneuerung als "Maßnahme mit sekundärer Priorität" ein. Die Sanierung sei lediglich mittelfristig notwendig.
Doch welche Schule hat Vorrang, wo muss in Grevenbroich zuerst gehandelt werden? "Eine gute Frage – auf die es leider keine Antwort gibt", meint die Schulausschussvorsitzende Irmintrud Berger: "Wir wissen lediglich, dass das Gebäudemanagement in diesem Jahr rund 600 000 Euro für Sanierungsarbeiten an Schulen vorgesehen hat. Doch wo dieses Geld eingesetzt werden soll, ist nicht bekannt." Auskunft darüber sollte die von der Union geforderte Prioritätenliste geben, die – trotz Ultimatums – nicht vorgelegt wurde. "Darüber bin ich empört", meint Berger.
CDU-Fraktionsvorsitzender Norbert Gand hoff nun darauf, dass dieser Termin eingehalten wird – "sollte das nicht der Fall sein, müssen wir über Konsequenzen reden", meint er. Vor allem dränge die Sanierung des Erasmus-Gymnasiums, da die Schulleitung – anders als die Stadtverwaltung – in den defekten Fenstern eine Gefahrenquelle sieht. "Daher brauchen wir die Prioritätenliste, damit über die Verwendung der Budgetmittel entschieden werden kann", betont Gand.
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